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Die Geschichte ist seine Leidenschaft

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Eine Ära geht zu Ende: Jakob Schluep hat sein Amt als Präsident des Kulturvereins Münchenwiler nach 17 Jahren abgegeben. Schluep hatte den Verein 1992 mitbegründet und entscheidend geprägt. Seit über 40 Jahren lebt der 77-Jährige in Münchenwiler. Während zwei Perioden war Schluep auch Gemeindepräsident der bernischen Gemeinde. Das war von 1983 bis 1990 und von 2001 bis 2006.

Nicht zuletzt durch diese Tätigkeiten ist Schluep in Münchenwiler und der Region stark verankert. Über die Jahre im Gemeinderat und im Kulturverein hat sich Wissen angesammelt. Die Geschichte der Region liegt Schluep am Herzen, deshalb hat er darüber auch Artikel verfasst. So sind Texte von Schluep in der Chronik «Achetringeler» und im Bieler Heimatbuch «Seebutz» zur Bahngeschichte, zum Schloss Münchenwiler oder zur Schule der Gemeinde erschienen. Ein Text über die Autobahn in Münchenwiler ist noch nicht veröffentlicht worden (siehe Kasten).

Auf die Idee gekommen, Artikel zu verfassen, ist er durch einen Lehrer aus Münchenwiler, den er persönlich kannte: «Der Lehrer Schmalz hat mich darauf gebracht», erzählt Schluep. Karl Ludwig Schmalz verfasste verschiedene Werke zur Geschichte Münchenwilers. Und diesem sei es auch zu verdanken, dass überhaupt so viele Dokumente über die Geschichte von Münchenwiler und Clavaleyres vorhanden sind, sagt Schluep, der von Beruf Tierarzt ist und auch in der Forschung und Entwicklung arbeitete.

Dass die Fusion der beiden bernischen Exklaven Münchenwiler und Clavaleyres gescheitert ist, bedauert Schluep: «Ich war dafür und hatte die Fusion als Gemeindepräsident eingeleitet.» Doch die Bürger von Münchenwiler sagten Nein dazu. Jene aus Clavaleyres wollten später auch nicht mehr. «Es ist sehr schade, dass das nicht geklappt hat.» Denn schliesslich verbinde die beiden Gemeinden über 500 Jahre gemeinsame Geschichte. Dass Clavaleyres nun eine Fusion mit Murten und damit einen Kantonswechsel anstrebt, ist für Schluep nicht ideal. Neben der Beibehaltung der Kantonszugehörigkeit ist es für Schluep auch erstrebenswert, dass es weiterhin kleinere Gemeinden gibt, «wenn sie sich organisieren können».

 Die Aufführung der Wiler-Saga war in Schlueps Zeit als Präsident des Kulturvereins Münchenwiler ein Höhepunkt. «Am 18. Dezember 1807 erfolgte die Rückkehr von Münchenwiler und Clavaleyres zum Kanton Bern», sagt Schluep. «Die 200-Jahre-Marke 2007 war die Gelegenheit, um den Bürgerinnen und Bürgern die Geschichte der Region näherzubringen.» Das Festspiel «Wiler-Saga» sei eine wunderbare Sache gewesen, sagt Schluep, und seine Augen leuchten. In Zukunft will sich Schluep vermehrt mit geschichtlichen Themen befassen: «Dafür habe ich jetzt mehr Zeit.» Die Ämter sollen jetzt andere ausfüllen.

A1: Münchenwiler Teilstück brauchte seine Zeit

D en Bau der Autobahn in Münchenwiler 1992 hat Jakob Schluep hautnah miterlebt. «Es war ein entscheidendes Ereignis und hat das Dorf mitgeprägt», sagt Schluep. Deshalb habe er dazu einen Text verfasst. Das erste Projekt von 1961 habe vorgesehen, die Autobahn parallel zur Umfahrungsstrasse zu führen, schreibt Schluep. «Der Anschluss Murten war damals im Gebiet der heutigen Orientierungsschule vorgesehen.» Gegen dieses Projekt habe sich Murten zur Wehr gesetzt, und Debatten rund um die Linienführung begannen. «Zur Diskussion standen schliesslich die offizielle Variante eins mit einem Viadukt südlich des Bodemünzi, eine Variante zwei auf der Nordseite des Bodemünzi sowie eine Variante drei, die der Variante eins entsprach, aber tiefer lag und eine 200 Meter lange Überdeckung vorsah», schreibt Schluep. Der Bund und die beiden Kantone Freiburg und Bern haben die Variante drei bevorzugt. Das war 1973. Schluep erklärt in seinem Bericht, wie auch der Erhalt von Kulturlandfläche unter den verschiedenen Interessengruppen für Diskussionen sorgte. Die Linienführung schlug sowohl in Murten als auch in Münchenwiler hohe Wellen. 1982 kam für die Autobahnbefürworter schlechter Bericht aus Bern: Die Vorarbeiten für die Teilstrecke Murten-Avenches wurden zurückgestellt, ist dem Artikel von Schluep zu entnehmen. 1983 erklärten sich Altavilla, Greng, Galmiz, Gurwolf, Münchenwiler und Murten mit einer Tunnel-Variante einverstanden. Es folgten wiederum Vorstösse verschiedener Interessengruppen, meist ging es dabei um den Erhalt der Landschaft der Region Murten. 1990 sagte das Schweizer Volk Nein zur Initiative «Für eine Autobahnfreie Landschaft zwischen Murten und Yverdon». Damit war der Weg endlich frei für den Tunnel, der Bau begann 1992. «Aber wenn der Bau früher begonnen hätte, hätten wir heute keinen Tunnel», sagt Schluep im Gespräch. «Nur weil der Naturschutz in dieser Zeit immer wichtiger wurde, war eine solche Lösung überhaupt möglich», sagt der ehemalige Ammann. emu

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