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Die katholische WG auf dem Schönberg erhält weiblichen Zuwachs

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Im Salvatorhaus auf dem Schönberg leben ab diesem Monat ein Männer- und ein Frauenorden unter einem Dach. 

Anfang März ziehen vier Schwestern des traditionsreichen Freiburger Ursulinenordens in das Salvatorhaus auf dem Schönberg. Die Schwestern der Ursulinen werden dort Tür an Tür mit den sieben Brüdern des Salvatorianerordens leben, heisst es in der Mitteilung der Bistumsregion Deutschfreiburg. 

Grund für diesen Umzug ist gemäss Mitteilung, dass eine der drei Freiburger Pflegestationen für betagte Ordensleute im Juni 2023 geschlossen wurde. Dabei handle es sich um die Station der Institution ISRF im Ursulinenkloster an der Lausannegasse, dem Sitz der Gemeinschaft gleich neben dem bischöflichen Ordinariat. Grund für die Schliessung sind gemäss Mitteilung «finanzielle und organisatorische Gründe». Die 22 Betten im Ursulinenkloster seien daraufhin dem Standort der Ingenbohler Schwestern im Schönbergquartier angegliedert worden. «Damit stand auch ein Umzug von sechs pflegebedürftigen Ursulinenschwestern fest», schreibt die Bistumsregion. «Wir haben uns nur gefragt, wie wir die Nähe zu diesen Schwestern aufrechterhalten können und hatten erst überlegt, einfach eine Wohnung im Quartier zu nehmen», zitiert der Bericht die Generaloberin des Ordens, Marie-Brigitte Seeholzer. Es gehöre ausserdem durchaus zum Selbstverständnis der Ursulinen, sich nicht an einem Ort zu konzentrieren, sondern hinaus zu den Menschen zu gehen und an verschiedenen Orten für sie präsent zu sein.

Glücklicher Zufall

Wie es der Zufall will, wollten die Salvatorianer im Schönberg zur selben Zeit die Anzahl Zimmer, die sie an Studierende vermieten, verringern. «Wir haben einfach zur rechten Zeit die Anfrage von den Ursulinen erhalten», wird Pater David Stempak, der sich um die Vermietungen im Haus kümmert, im Blatt zitiert. So sei die Idee entstanden, einen Stock des Gebäudes für die Schwestern zur Verfügung zu stellen. Und dann kam es gleich noch zu einem weiteren Glücksfall für die Schwestern. Dort heisst es nämlich: «Da sowieso Renovierungen anstanden, konnten die Schwestern ihre Wünsche für die Gestaltung der Wohnräume einbringen.» 

«Spirituelle Bereicherung»

Der Pater erläutert weiter:

Wir sehen diesen Zusammenhang nicht nur als eine gute organisatorische Lösung, sondern wir freuen uns auch sehr darauf, dass dieser Prozess uns spirituell bereichern wird.

Wie genau sich das Zusammenleben im Alltag gestalten werde, sei noch offen, und die beiden Ordensgemeinschaften würden dies mit der Zeit gemeinsam festlegen. Klar sei, dass beide Parteien voneinander profitieren könnten, wird der Pater zitiert: «Viele Menschen sehen heute die Kirche als zu klerikal und zu männlich an. Wir können sicher von den Frauen lernen – besonders auch im Bereich der Verkündigung.» Auch in sprachlicher Hinsicht könnten sie voneinander profitieren, so der Geistliche weiter: «Auch sprachlich werden sich die eher frankophonen Ursulinen und die eher deutschsprachigen Salvatorianer sicher bereichern.» Insgesamt blickt der Pater optimistisch auf den Einzug der Schwestern:

Ich bin überzeugt, dass es gerade heute an der Zeit ist, nicht nur den eigenen Garten zu pflegen, sondern im Austausch mit und in der Gemeinschaft neue Wege zu gehen, miteinander kreativ zu wirken für die gleichen Ziele. 

Die Salvatorianer gründeten ihren Orden zwar in Rom. Doch der Gründer der Gemeinschaft war im Spital Tafers gestorben und hatte in der Kirche vorübergehend seine Grabstätte. Auch aus diesem Grund hat der Orden seit jeher einen sehr engen Bezug zu Freiburg und dem Sensebezirk.

Der Wegzug der Ursulinen aus ihrem traditionellen Ordenshaus zu den Salvatorianern ist eine weitere Entwicklung im Rückgang der früher omnipräsenten religiösen Gemeinschaften im Ortsbild der Stadt.

Die Schwesterngemeinschaft der Ursulinen von Freiburg hat kürzlich ihr 400-jähriges Bestehen gefeiert. Ihr Hauptanliegen war von Beginn an die Bildung der Mädchen und Frauen.
Archivbild: Charles Ellena
Der traditionelle Sitz des früher bedeutenden Frauenordens an der Freiburger Lausannegasse. 
Archivbild: Charly Rappo
Das malerische Ursulinenkloster ist ein beliebtes Ziel für organisierte Führungen.
Archivbild: Charles Ellena

Geschichtsträchtig

Fast 400 Jahre Freiburger Klostergeschichte

Die Gründerin der Gemeinschaft der Ursulinen, Anne de Xainctonge, eine Adelige aus dem Burgund, machte es sich zur Aufgabe, analog zu den Jesuiten bei der Unterrichtung der Knaben auch den Mädchen Bildung zu ermöglichen. 1634 richtete sich eine Gruppe von Schwestern des Ordens der heiligen Ursula von Köln aus dem Jura her kommend an der Murtenstrasse in Freiburg ein. Sie hatten nur kurz nach der Gründung ihres Klosters vor dem 30-jährigen Krieg flüchten müssen und zogen in ein Gebäude neben dem damaligen Freiburger Stadttor. Sie zogen später in das Haus an der Lausannegasse und liessen die prägnante spätgotische Kirche bauen. Danach wurde das Kloster Schritt für Schritt ausgebaut. Heute stellt der Komplex ein U dar, umrahmt von der Lausannegasse, dem Georges-Python-Platz und der Alpenstrasse. 

Als erste Kongregation von Frauen wirkten die Ursulinen regelmässig ausserhalb der schützenden Mauern des Klosters und widmeten sich ihrer Bildungsmission. Sie begannen sofort mit dem Unterricht unter den Töchtern der Armen. Freiburger Schwestern bauten Konvente in Luzern, Brig und Freiburg im Breisgau auf. Zwischen 1798 und 1806 waren die Schwestern wegen der französischen Besetzung im «Exil» im Kloster Magere Au. Nach dem Sonderbundskrieg von 1847 erhielten sie ein vorübergehendes Lehrverbot. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts nutzten die Ursulinen immer mehr Gebäude für den Unterricht.

Schon bei der Gründung ihrer Klosterschule unterrichteten die Schwestern rund 150 Kinder. Bis ins 20. Jahrhundert nahmen ständig bis zu 400 Kinder bei den Ursulinen Unterricht. Die Spitze des Wachstums erreichte das Bildungswerk um 1950 mit rund 2700 Schützlingen. Damals arbeiteten 260 Schwestern in und um Freiburg und prägten einen wesentlichen Teil des Schulwesens in Freiburg. Dann nahmen ihre Aktivitäten rasant ab. 2010 gab die letzte Schwester die Lehrtätigkeit am Kollegium Gambach auf. fca

Pflegeheim

Kanton der Klöster und Konvente

2011 setzten sich Delegationen der damals zehn grossen und gegen 70 kleineren Religionsgemeinschaften im Kanton zusammen. Letztere litten schon damals an einer rasanten Überalterung und einer auf sie nicht zugeschnittenen Finanzierung der Pflege im Alter. Denn die Orden pflegten ihre Betagten seit jeher selbst. Doch nun, da die Ordensleute selbst immer älter wurden, mussten sie Dienstleistungen immer öfter einkaufen und teuer bezahlen. Sie wollten aber so lange wie möglich in der Gemeinschaft bleiben und ihr Ordensleben weiterführen. Damals waren zum Beispiel 20 der 33 Ursulinenschwestern pflegebedürftig, zehn zählten über 90 Jahre. Daraufhin gründeten die Gemeinschaften St. Ursula, St. Paul und Ingenbohl in der Stadt Freiburg eine gemeinsame Pflegeinstitution mit drei Abteilungen. Sie erhielten dafür auch Beiträge von den Krankenkassen und vom Kanton. Zu Beginn betreute die Institution rund 60 Betagte. fca

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