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Die Kraft des Ortes

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Mitte März, der Wind pfeift durch die Apsiden. Winterlich eingepackt stehen wir zum ersten Mal am Ort des Geschehens und nehmen die Regieanweisungen der ersten Outdoor-Szenenprobe entgegen. Halbherzig zwar nur, denn die schneebedeckte Alpenkette im Hintergrund zeigt sich plötzlich aufdringlich im goldenen Glanz der Abendsonne und lässt den Blick immer wieder abschweifen. Macht ehrfürchtig. Hier, in den Ruinen der romanischen Klosterkirche von Rüeggisberg, dem ersten Priorat der Cluniazenser im deutschsprachigen Raum. In diesem kleinen Bauerndorf am Südhang des Längenbergs. Da, wo zwei Jakobswege sich treffen.

Samstagvormittag um10 Uhr, erstes Probewochenende mit dem ganzen Ensemble. Der Wind empfängt uns erneut stürmisch, im Duell mit der Sonne, die mit ihm um zugewandte Gesichter buhlt. Wir, fast 60 Mitwirkende im Freilichtspiel «Der Name der Rose», treffen uns zum Teil zum ersten Mal. Zaghaftes Annähern, Namen werden ausgetauscht, die vielen Rollennamen bekommen ein Gesicht. Alte Bekannte werden herzlich umarmt, mit freudiger Neugierde auf die kommenden zwei Tage. Was seit Februar nur in Einzelproben szenenweise ausprobiert wurde, soll heute zum ersten Mal zusammengefügt werden. Der Präsident des Vereins Klostersommer – ein fundierter Kenner dieser geschichtsträchtigen Stätte – erzählt uns zum Einstieg viel Wissenswertes rund um diese Ruine, die einst im frühen Mittelalter die bedeutendste Klosterbaute der Eidgenossenschaft war. Er erklärt die Bewandtnis dieses Kraftortes. Dann beginnt die eigentliche Arbeit. Auf- und Abgänge werden festgelegt, Szenen aneinandergehängt. Immer wieder ausprobiert, immer wieder verworfen, nach neuen Auf- und Abgängen gesucht. Die Spiellust der Gruppe ist spürbar, die Energie fast greifbar. Es wird viel gelacht. Alle haben etwas dazu beizutragen, auch die Statisten akzeptieren das lange Warten geduldig. Und der Wind peitscht weiterhin um die Ruinenmauern, der guten Stimmung tut das keinen Abbruch.

Spürbare Energie rundum. Glaubt man der Geomantie, dann wird die Weltkugel von einem Netz von Energielinien überzogen. Treffen diese mittels Radiästhesie gemessenen Linien aufeinander, sollen besonders starke Kräfte entstehen. Wissenschaftlich nachweisen lassen sich diese Energiefelder nicht. Vielleicht wurzelt aber das grosszügige Für- und Miteinander, das Engagement aller genau in diesen unsichtbaren Strahlen.

Die Probekadenz verdichtet sich. Kostüme werden anprobiert, die Maskenbildnerin verwandelt strahlende Gesichter in Armeleuteantlitze. Der Chor übt im Kirchenteil der Ruine die Gesänge. Und die Vögel im Gewölbe werden nicht müde, lauter zu zwitschern, kaum dass die ersten Stimmen des Chorals hörbar sind. Energiegeladen auch sie.

Auch wir werden nicht müde, alles zu geben. Hundertmal zu wiederholen, zu verbessern, den Text endlich wortgetreu wiederzugeben. Wir spüren die Kraft des Unsichtbaren. In sechs Tagen ist Premiere, und wir freuen uns darauf, dem Publikum das Energie-Feuerwerk weiterzugeben.Mit Kraft. An diesem Ort.

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