Untertitel: Vier Freiburger starten an den Olympischen Spielen der Behinderten in Athen
Autor: Von GUIDO BIELMANN
Die Leichtathleten werden vom «alten Fuchs», Hubert Pauchard (Düdingen), betreut, die Schwimmerinnen von der Deutschfreiburgerin Anita Lottaz (Posieux), die seit anderthalb Jahren im Amt steht, die beiden Schwimmerinnen aber schon seit Jahren trainiert.
Urs Kollys vierte Paralympics
Der blinde Lukas Hendry (26) stammt aus der Zentralschweiz. Er studiert in Freiburg an der Pädagogischen Hochschule. Kürzlich absolvierte er in der Primarschule Giffers ein Praktikum beim Lehrer Thomas Bertschy. «Ich war beeindruckt von seiner Selbstständigkeit. Am Anfang glaubt man alles erklären zu müssen», meinte der Gifferser Lehrer. Lukas Hendry startet an seinen ersten Paralympics, und zwar im Weitsprung und über 400 m. Sein Lotse an der Gummischnur ist der junge Wünnewiler Mehrkämpfer Martin Stirnemann (22). Für Hendry geht es in beiden Disziplinen um die Finalqualifikation. Hendry und Stirnemann fanden durch Hubert Pauchard, der schon seit Jahren Trainer von Kolly ist zusammen.
Ebenfalls zum ersten Mal können die beiden Schwimmerinnen teilnehmen. Besonders gross ist die Freude bei der spastisch gelähmten Tamara Vaucher (32), denn sie schaffte die Qualifikation nach Anlaufschwierigkeiten im letzten Moment in extremis. Sie wird in drei Disziplinen starten; ihre Stärken sind der Crawl und Delfin.
Die 19-jährige Nathalie Suter, die eine halbseitige Lähmung (Hemiplegie) hat, wird in vier Disziplinen starten. Erstmals Herzklopfen auf die Paralympics hin bekam sie, als Trainerin Anita Lottaz vor vier Jahren Athen 2004 mit ihr als Ziel festsetzte. 100 m Brust ist ihre Paradedisziplin. Die beiden Mädchen trainieren übrigens pro Jahr 1500 km. Seit zwei Jahren erhalten sie in den beiden Bädern der Stadt Freiburg, Levant und Motta, gratis Eintritt zum Trainieren.
Am 13. September reist die 40-köpfige Schweizer Paralympics-Delegation nach Athen. Für Tamara Vaucher und Nathalie Suter werden zumindest die Örtlichkeiten nicht neu sein; denn sie waren beide schon mehrmals zum Training in Athen und schwammen im Olympic Aquatic Center.
