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Die Perle der Balearen

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Mahón, wer kennt sie schon, die Hauptstadt Menorcas? Sie ist eine von zwei Städten auf der Insel und liegt im Osten. Die andere, Ciutadella, im Westen. Dazwischen befinden sich 45 Kilometer Autostrasse. Jeder Fe­rien­ort am Meer ist an diese Strasse angebunden. Wie Äste am Baum, die zum Stamm führen. Menorca, auf Deutsch die «Kleinere», ist die schöne Unbekannte der Balearen. Und die flachste. Eine, die auf den ersten Blick nichts hergibt und ein bisschen aussieht wie Irland. Mallorca, die Grössere, und Ibiza sind die Stars. Zu Unrecht? Die Kleinere hat es in sich: Natur pur. Unzählige wilde Buchten und Schluchten. Eine stille Insel mit nur 80 000 Einwohnern. Rund die Hälfte der 700 Quadratkilometer sind seit 1993 Biosphärenreservat der Unesco. Grosse Hotelanlagen wie auf Mallorca gibt es nicht.

Paradies für Aktive

Der grosse Trumpf ist der «Camí Cavalls», ein alter Pfad aus dem 14. Jahrhundert, der seit 2010 wieder zugänglich ist. Der 185 Kilometer lange Fernwanderweg mit 20 Teilstrecken führt rund um die Insel. Wer kommt, der wandert. Sucht ein paar der 60 wilden Buchten (Calas) auf, wo keine Musik aus den Lautsprechern scheppert und die Strandbeizen weitgehend fehlen. Sowohl Biker wie auch Reiter können den Weg benutzen. Doch sie sind rar.

Das Vier-Stern-Hotel Artiem Audax im Ferienort Cala Galanda direkt am feinen Sandstrand ist voll Ende Mai. «Wir sammeln Inseln und bleiben immer eine Woche», sagt ein pensioniertes Ehepaar, das mit Skywork aus Belp auf die Insel flog. Auf den meisten Mittelmeerinseln waren die beiden schon. «Diese ist besonders schön», fügt die Ehefrau bei. An einem andern Tisch sitzt eine Franzosengruppe. Die sechs Frauen und Männer, alle um die 50, laufen rund um die Insel: «Wir marschieren jeden Tag rund 20  Kilometer», sagt eine Teilnehmerin begeistert. «Ein Bus führt uns zum Ausgangspunkt und abends wieder ins Hotel zurück.» Ein anderes Paar ist mit dem Wanderleiter vom Hotel unterwegs oder allein mit Mietauto.

Artiem ist ein «Erwachsenenhotel» mit Sport- und Wellnessangebot. Doch Kinder-und Familienhotels gibt es viele; im Flugzeug sassen mehr Familien mit Kleinkindern als andere.

Insel der Nackten

Drei Tage sind auch wir, die kleine Journalistengruppe, unterwegs. Matthieu, der einstige Banker aus Belgien, führt uns gleich nach Ankunft zum Camí de Cavalls, der am Hotel vorbei führt. Der Aussteiger lebt seit 15 Jahren auf der Insel und hat ein Sport- und Tauchzentrum aufgebaut. «Ich verkaufe Träume», sagt der dreifache Familienvater. Und: «Ich bin hier, weil ich nicht reich und dumm sterben will.» Er führt uns durch den dichten Pinienwald und an die wunderschönen Sandstrände Cala Macarella und Cala Macarellata. Nur wenige Badende – einige nackt – wagen sich in diesen ersten Junitagen ins noch kühle Wasser. Nacktbaden sei in allen wilden Buchten erlaubt, sagt der Sporttrainer. Daher also hat die Kleinere den Ruf als «Insel der Nackten».

Am nächsten Tag bringt uns ein Kleinbus zu weiteren Schönheiten der Insel. Jetzt ist Ralf mit uns, der Linguistiker aus dem deutschen Hildesheim, der sein Studium abgebrochen hat, um «auf einer unberührten Insel neu anzufangen». Das war vor 30 Jahren. Seither wirkt er als Wanderleiter. Mit ihm schlendern wir durch die reizvolle Altstadt von Maó (Mahón), die den Aufschwung unter der Herrschaft der Briten im 18. Jahrhundert erlebt hat. Die Hauptstadt, geprägt vom englischen Stil, gilt als Stadt der Engländer. Sie hat nur 30 000 Einwohner, dafür aber nach Sydney den zweitgrössten Naturhafen der Welt, wo auch Kreuzfahrtschiffe anlegen. In einem Naturhafen müssen die Strömungsverhältnisse und die Wassertiefe bei Niedrigwasser stimmen, wie wir erfahren.

Biosphärenreservat der Unesco

In Naturschutzgebiet S’Albufera des Grau tummeln sich viele Kinder auf den Sandbänken, und in der Bucht rudern Jugendliche mit Kajaks um die Wette. Am anderen Ende der Insel erwartet uns Ciutadella, die einstige Inselhauptstadt mit ihrem mittelalterlichen Charme. Eine mächtige Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert überragt enge, romantische Altstadtgassen, Adelspaläste und alte Klostermauern. Auch hier nur 30 000 Einwohner. Shoppingtime ist angesagt. Alle kommen mit Einkaufstaschen zum Mittagstisch, wo uns ein köstliches Mahl im «Cas Consol» begeistert. Auf den Balearen kann man wunderbar essen. Die Mayonnaise, die «Salsa Mahonesa», die man uns zum Brot serviert, ist köstlich. Angeblich ist sie nach der Hafenstadt Mahón benannt. Die Franzosen hätten sie im 18. Jahrhundert auf der Insel erfunden.

Später im Bus werden die Taschen ausgepackt. Fast jede enthält die Sandale «Avarca de Menorca», das Produkt eines Familienbetriebes. Zwischen 30 und 50 Franken, weltweit vermarket. Avarcas werden aus recycelten Autoreifen hergestellt, Prominente und die spanische Königsfamilie tragen sie. Doch allein mit den Schuhen und dem Käse kommt die Wirtschaft nicht über die Runden; die saisonale Arbeitslosigkeit bleibt.

Von einzigartiger Schönheit ist der Fussmarsch an die Küste, durch eine einmalig karge Gesteinslandschaft mit Blick aufs Meer. Kein Haus, kein Mensch, kein Tier. Nur der malerische Leuchtturm am Ende des Weges. Auch nach dieser kurzen Zeit bleiben wundervolle Erinnerungen – und die trendigen roten «Avarcas de Menorca». ­

Die Reise wurde unterstützt von Rhomberg-Reisen.

Tipps und Infos

Seit diesem Jahr gibt es Charterflüge ab Bern

Arrangement: Ein grosses Angebot, auch für Familien, gibt es bei Rhomberg-Reisen. Seit 2018 gibt es Charterflüge mit Skywork von Bern nach Mahón (Mai bis Oktober). Abflug Sa. und So. Flugzeit ca. 1,5 Stunden.

Essen: Region Mahón: «Can Bernat des Grau»: urchige Landbeiz mit exzellenter Fischküche. «Binifadet» (zwischen St. Louis und Es Castell): gediegenes Gartenrestaurant im Weingut mit auserlesenen Tapas. Ciutadella: «Cas Consol».

Wanderbegleiter: Ralf Freiheit: rutasmenorca@gmail.com

Sport: Biken, Reiten, Routen für Vogelbeobachtungen, begleitete Kajaktouren, Tauchzentrum.

Fähre: Ciutadella – Alcuida (Mallorca): ca. 3 Stunden.

il

Geschichte

Menorca blickt auf eine wechselhafte Vergangenheit zurück

Menorca hat unzählige Zivilisationen erlebt. Angefangen mit der talayotischen Kultur (1000 bis 500  vor Christus), geprägt von einzigartigen Steinbauten, deren Überreste bis heute zu sehen sind. Dreissig Siedlungen gibt es noch. Weil die Insel eine strategisch wichtige Rolle spielte, wurde sie immer wieder belagert. 1708 fing es an: zuerst die Briten, dann die Franzosen, dann wieder die Briten. 1781 mussten sie den Spaniern Platz machen. Doch die Engländer versuchten es noch drei Mal. Erst 1802 wurde die Insel definitiv spanisches Territorium. Autonom wurden die ­Balearen und damit auch Menorca erst 1983.

il

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