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«Die Qualität wäre vorhanden»

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Donovan Cuntapay, Ihre erste Saison als Trainer von Union Tafers-Freiburg verläuft turbulent. Wie haben Sie es bisher erlebt?

Wir sind mit einer ziemlich hohen Zielsetzung in die Saison gestartet. Ich hatte grosse Hoffnungen, dass es für die Playoffplätze reichen würde, denn auf dem Papier sah alles ganz toll aus. Das Potenzial, um es unter die ersten vier zuschaffen, ist zweifellos vorhanden. Leider ist dann alles ganz anders geworden.

 

 Nach neun Runden steht Ihr Team noch immer ohne Sieg da, es droht der Abstieg. Was sind die Gründe für den ausbleibenden Erfolg?

 Es hat mehrere Gründe. Der Ausfall von Nicole Schaller war ein grosser Verlust. Sie war in den letzten Jahren ein Fixpunkt, hat im Einzel und im Doppel regelmässig Punkte gewonnen. Die Schwedin Matilda Petersen, die wir als Ersatz für Nicole engagiert hatten, hat uns immer wieder abgesagt. Es war wie ein Schneeballeffekt und hat immer mehr Spieler mitgerissen. Nationalspielerin Tiffany Girona musste wegen Rückenbeschwerden einige Runden aussetzen. Kieran Merrilees hat sich mit einem Glas an seiner Schlaghand geschnitten und fiel zuletzt auch noch aus. Durch das Verletzungspech sind wir weit in Rückstand geraten. Eigentlich hätten wir die individuelle Qualität, um diese Ausfälle zu verkraften. Das ist uns aber nicht gelungen. Für mich war es eine gute Lernerfahrung.

 

 Inwiefern?

Jeder hat anders Bild von Spitzensport. Beim BC St. Gallen-Appenzell, wo ich als Trainer zweimal die Playoffs gewinnen konnte, waren alle Spieler verpflichtet, zu den Vereinstrainings zu kommen. Zudem waren alle bei mir in der Sportsschule (Cuntapay leitet in Hasle-Rüegsau ein Badminton-Ausbildungszentrum, die Cuntapay Badminton Academy–Anm. Red.). Bei Tafers-Freiburg gibt es eine ganz andere Vereinskultur. Bei den Trainings sind nur die Vereinsspieler anwesend, die Nationalspieler nur selten. Ich kam mit dem Ziel nach Freiburg, die individuellen Fähigkeiten der Spieler zu fördern. Das hat teilweise gut geklappt, teilweise aber nicht. Wie soll ich jemanden weiterbringen, wenn er nie bei mir im Training ist?

 

 Gibt es Dinge, die Sie heute anders machen würden?

Als im April und Mai die Gespräche zwischen dem Verein und mir stattgefunden haben, war vieles noch unklar. Vieles hat sich erst kurz vor Saisonstart konkretisiert. Das war sicherlich keine optimale Vorbereitung.

 Wer heute in der NLA bestehen will, kommt nicht darum herum, ausländische Profispieler zu engagieren. Was halten Sie von dieser Entwicklung im Schweizer Badminton?

Meine Eltern sind Philippiner, geboren und aufgewachsen bin ich in Amsterdam. Im holländischen Nationalkader spielte ich mit Engländern und Indonesiern zusammen. Sie haben den Sport auf ein höheres Level gebracht. Das Badminton in der Schweiz profitiert von den ausländischen Profis.

 

 Wenn die Ausländer aber nur für die Meisterschaftsspiele eingeflogen werden und nicht an den Trainings anwesend sind, können die Schweizer Spieler aber kaum profitieren …

 Natürlich wäre es zu wünschen, dass die Ausländer auch beim Training dabei wären, finanziell liegt das für uns aber nicht drin. Unsere Schweizer Spieler haben ein gutes Niveau, aber um die ausländischen Profis zu schlagen, sind sie zu wenig stark. Was fehlt, ist die Konstanz. Das hat man auch in der letzten Doppelrunde gesehen: Gegen Yverdon gelang uns ein gutes 3:5, einen Tag später gingen wir in Genf 1:7 unter, obwohl beide Male das gleiche Team auf dem Platz stand. Konstanz lässt sich trainieren. Die individuelle Qualität ist bei den Spielern vorhanden, es fehlt aber ein starker Sparringpartner, der sie auf ein höheres Level bringt.

 Fünf Runden vor Qualifikationsende beträgt der Rückstand auf den Strich sechs Punkte. Wie realistisch ist der Ligaerhalt noch?

Die kürzliche 1:7-Niederlage gegen unseren grössten Konkurrenten Genf war ein herber Rückschlag. Das Team verhält sich aber sehr professionell. Jeder glaubt noch an den Ligaerhalt und arbeitet hart dafür. Wir brauchen aber zwingend Siege.

 

 Die Vorzeichen für das Auswärtsspiel am Samstag gegen Adliswil-Zürich (18 Uhr) sehen allerdings nicht so rosig aus …

Kieran Merrilees traininert zwar wieder, am Wochenende wird er aber kaum einsatzfähig sein. Auch unsere neu verpflichtete Malaysierin Sannatasah Saniru wird wohl nicht spielen können, weil die Arbeitsbewilligung noch fehlt. Dafür wird Ben Torrance seinen Einstand geben, von ihm erwarten wir uns einiges. Mit einem 4:4 gegen Adliswil wären wir zufrieden.

 

 Mit St. Gallen-Appenzell und Uzwil–dem Leader und dem Tabellenzweiten–warten in den letzten beiden Runden noch zwei happige Gegner …

Das stimmt, aber die vor uns klassierten Uni Basel und Genf müssen auch noch gegen die Spitzenteams antreten. Abgerechnet wird Mitte März. Bis dahin lassen wir nichts unversucht, um den Ligaerhalt doch noch zu schaffen.

Badminton NLA

Die Rangliste

1. St. Gallen-Appenzell 9/29 (53:19). 2. Uzwil 9/22 (42:30). 3. Yverdon-les-Bains 9/19 (36:36). 4. La Chaux-de-Fonds 9/18 (36:36). 5. Adliswil-Zürich 9/16 (35:37). 6. Genf 9/16 (32:40). 7. Uni Basel 9/15 (31:41). 8. Tafers-Freiburg 9/9 (23:49).

Die Spiele der Union

Adliswil – Tafers-Freiburg

Tafers-Freiburg – Chaux-d-Fonds

Tafers-Freiburg – Uni Basel

Uzwil – Tafers-Freiburg

Tafers-Freiburg – St. Gallen

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