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Die Räder mit den roten Zetteln

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In der Stadt Freiburg sind sie immer wieder zu sehen, die roten Zettel, die an Fahrrädern kleben. Sie weisen die Besitzer darauf hin, dass sie ihr Rad innerhalb der nächsten zwei Wochen wegräumen müssen, ansonsten nehme es die Ortspolizei mit. «Wir kleben die Zettel auf öffentlichen Parkplätzen an Velos, die nicht mehr gebraucht werden oder die in schlechtem Zustand sind», sagt Ortspolizist Pascal Grivet. Oder an solche, die nicht «in Ordnung sind», zum Beispiel kein Licht haben. 120 Velos hat die Stadt letztes Jahr eingesammelt (siehe Kasten).

Es gehe nicht, dass jemand sein Rad monatelang an einem öffentlichen Platz stehen lasse, sagt Grivet. «Nehmen Sie zum Beispiel den Veloparkplatz beim Rathaus. Der ist stets voll besetzt, und immer wieder stehen dort Velos, die seit langem niemand mehr benutzt hat.» Die öffentlichen Ständer seien jedoch für Leute, die ihr Rad regelmässig brauchen und es nur kurz stationieren wollen.

In Garage gesammelt

Die Ortspolizei hält auf ihren Patrouillen ein Auge auf die Räder. So wüssten die Beamten gut, welche schon lange an einem Ort stünden. «Es gibt hartnäckige Typen», sagt Grivet. Bei einem Parkplatz im Perolles habe ein Velofahrer jedes Mal, wenn er wieder einen Zettel am Rad hatte, einfach ein weiteres Schloss angebracht. «Er hatte sechs Schlösser am Velo, aber gebraucht hat er es nie.»

Um die Velos wegzuräumen, ist die Ortspolizei mit Bernard Mülhauser von der Kantonspolizei unterwegs. Er bringt nicht nur die Räder der Stadt, sondern aus dem ganzen Kanton in eine Garage in Villars-sur-Glâne. Dort bleiben die stark beschädigten Velos einen Monat. Ob die Besitzer diese so einfach entsorgen wollten? «Das kann man nur vermuten», sagt Mülhauser diplomatisch. Die Räder in gutem Zustand bleiben ein Jahr in der Garage. Wer sein Rad vermisst, kann nachschauen, ob es darunter ist. «Wir gleichen die Rahmennummern mit den als gestohlen gemeldeten Velos ab», sagt Mülhauser. Es komme vor, dass jemand sein gestohlen geglaubtes Velo wiederfinde. Dies wohl meist, wenn sich jemand ein fremdes Rad «ausleihe» und dieses dann irgendwo stehen lasse.

Velos für arme Länder

Ein Rundgang durch die Garage in Villars-sur-Glâne zeigt: Es hat viele alte, beschädigte eingesammelte Velos, aber es gibt auch etliche, die noch in gutem Zustand sind. Hat sie nach einem Jahr niemand abgeholt, kommen sie zum Verein für arbeitsmarktliche Massnahmen (VAM). Dieser bringt die Velos auf Vordermann, anschliessend werden sie in ärmere Länder geschickt, oftmals nach Osteuropa. «Wer nicht will, dass sein Velo weggeschickt wird, sollte einen öffentlichen Parkplatz nicht als seinen privaten benutzen»: so der Rat von Ortspolizist Pascal Grivet. Und er fügt an: «Es ist das Beste, sein Velo in einem privaten Keller oder einer Garage zu parkieren, denn in der Stadt werden extrem viele Velos gestohlen oder mutwillig beschädigt.»

Zahlen und Fakten

226 Velos im Saane- und Sensebezirk

390 nicht mehr gebrauchte oder beschädigte Fahrräder hat die Kantonspolizei Freiburg im letzten Jahr in einer Garage in Villars-sur-Glâne stationiert. 120 davon stammen aus der Stadt. Aus dem gesamten Saane- und Sensebezirk waren es 226 Räder. Im Süden des Kantons sammelte die Polizei 55 Fahrräder ein, im Norden 95. In der Stadt kontrolliert die Ortspolizei, welche Räder nicht mehr gebraucht werden. In Dörfern sind es gemäss Kantonspolizei oftmals Anwohner, die darauf aufmerksam machen, dass ein Velo schon lange unbenutzt oder kaputt an einem Ort steht. Auch dort bittet die Polizei die Besitzer erst mittels Zettel, das Fahrrad zu entfernen. Selten räumt die Kantonspolizei auch Mofas weg; dort sei es aufgrund des Nummernschildes jedoch einfacher als bei Velos, den Besitzer ausfindig zu machen.mir

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