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«Die Schule nicht allzu wichtig nehmen»

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Autor: Christoph Stritt

DüdingenJegge war zwanzig Jahre lang als Lehrer tätig und leitet seit 1985 die Stiftung «Märtplatz» in Rorbas, eine Ausbildungsstätte für Jugendliche mit Startschwierigkeiten. Zudem schrieb er kritische Lieder und Bücher; so sein erstes Werk «Dummheit ist lernbar» von 1976, in dem er die These vertrat, dass das Grundschulsystem den schwachen Schülern weniger helfe, als es sie durch «fortgesetzte Entmutigungen und Kränkungen» geradezu in die «Dummheit» treibe.

Verderbliches Leitbild

Im seinem Vortrag kritisierte Jegge den gegenwärtigen Umbau der Bildungsanstalten, indem er diesen als unvereinbar mit dem Recht der Kinder auf eine offene Zukunft darstellte. Als schlechtes Leitbild dieses Umbaus gelte «das unternehmerische Selbst», der loyale Arbeitnehmer, der sich nahtlos in die «Mühlen des Neoliberalismus» einfügt.

Die Schule werde zum Fitnesscenter, in dem es «um die Implantierung des Konkurrenzgedankens in die Gehirne und in die Seelen, die der Kinder wie die der Schulfachleute» gehe. Dadurch aber werde das Recht der Jugend auf eine offene Zukunft erstickt, welches Jegge bestimmte als «ein Recht auf Zweifel, wirkliches Verstehen, auf umwegreiche Annäherung und auf Langsamkeit».

«Schule bereitet nicht auf das Leben vor»

Den Anwesenden empfahl Jegge daher, die Schule nicht allzu wichtig zu nehmen: «Es ist nämlich nicht wahr, dass die Schule aufs Leben vorbereitet. Erfolglosigkeit in der Schule braucht nicht Erfolglosigkeit im Leben zu bedeuten.»

Schliesslich rief Jegge dazu auf, dem «Projekt Neoliberalismus, das deutlich mehr Menschen schadet, als es nützt», auf politischer Ebene entgegenzutreten. Mit dem Glauben, dass der Markt von alleine das Glück der Menschen ermögliche, liessen sich die Aufgaben unseres Jahrhunderts nicht mehr sinnvoll angehen.

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