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Die Stadt Freiburg setzt den Genuss in den Vordergrund

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Wie geht es der Stadtfreiburger Wirtschaft? Wie möchte der Gemeinderat die Stadt noch attraktiver machen, und hat diese überhaupt Platz für neue Betriebe? Vize-Syndic der Stadt Freiburg, Laurent Dietrich (Die Mitte), steht Rede und Antwort.

Lange kümmerte sich die Agglomeration Freiburg um die Wirtschaftsförderung für die Stadt Freiburg. Seit 2018 hat die Stadt das Zepter wieder übernommen. Der Gemeinderat hat dafür eine neue Delegierte zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt Freiburg eingestellt. Die Strategie der Stadt verfolgt drei Punkte: Sie möchte den Dialog und den Austausch mit den Wirtschaftspartnern fördern. Zudem stehen auf einer Webseite alle wichtigen Informationen und Kontaktpersonen für Unternehmen in der Stadt ersichtlich sind. Schliesslich lädt sie zu einem jährlichen Wirtschaftstreffen ein.

Am diesjährigen fünften Wirtschaftstreffen der Stadtfreiburger Unternehmen sind am Mittwochabend rund 300 Unternehmerinnen und Unternehmer in die Aula Magna der Universität Freiburg gekommen. Im Vorfeld haben die FN den Gemeinderat und Finanzvorsteher der Stadt, Laurent Dietrich (die Mitte), zum Gespräch getroffen.

Laurent Dietrich, beim ersten Wirtschaftstreffen 2018 hiess es, dass die Stadt die Rahmenbedingungen verbessern muss, um Wirtschaftsunternehmen anzulocken. Wie haben Sie das umgesetzt?

Wir haben uns damals vor allem auf die kleinen Geschäfte konzentriert. Ihre Lage brannte am meisten und sie benötigten die grösste Unterstützung. Es hiess, die Lausannegasse sei leer, und wir haben das Problem ernst genommen. Wir hatten viel Druck von allen Seiten – auch von den Medien. Wir haben einen regelmässigen Austausch mit den Wirtschaftsvereinen der Quartiere angestossen, um über ihre Anliegen informiert zu sein. Ausserdem hat der Staatsrat die Altstadt zu einer touristischen Zone deklariert. Das bedeutete für die Geschäfte in diesen Quartieren, dass sie ihre Ladenöffnungszeiten selbst bestimmen und sogar an sieben Tagen die Woche bis 22 Uhr geöffnet sein können. Und, vielleicht das Wichtigste: Die Vermieter kamen den Ladeninhaberinnen und -inhabern mit den Mieten entgegen.

Wie haben sich diese Massnahmen auf die Situation der Geschäfte ausgewirkt?

Vor fünf Jahren standen 15 Prozent aller Ladenflächen leer. Heute sind wir bei fünf bis sechs Prozent – bei ungefähr 700 Geschäften in der Stadt Freiburg, die direkt an der Strasse stehen. 

Wir haben über die kleinen Geschäfte gesprochen. Was ist mit den grossen Unternehmen?

Grossunternehmen in die Stadt Freiburg zu locken, ist nicht unsere Aufgabe. Das macht die Wirtschaftsförderung des Kantons. Das heisst, wir sind nicht aktiv auf der Suche. Unsere Aufgabe ist, die besten Rahmenbedingungen für diese Unternehmen zu bieten, damit sie hier bei uns bleiben. Wir suchen oft den Dialog. Wir können sagen, dass sie hier sehr zufrieden sind. Ausserdem sind zum Beispiel bei Grossunternehmen die Sprachen oder alle Themen rund um die Kinder wichtig. In Freiburg können sie die Schule zweisprachig besuchen und die ausserschulische Betreuung ist sehr gut. Alle zwei Jahre veranstalten wir zudem für die grössten Unternehmen ein separates Wirtschaftstreffen, um den Austausch zu fördern.

Aus welchen Sektoren kommen die grössten Unternehmen auf dem städtischen Gemeindegebiet? 

Ich darf das nicht beantworten.

Welche Unternehmen in der Stadt zu Hause sind, ist kein Geheimnis. Im Handelsregister ist alles öffentlich zugänglich. 

Das ist so. Aber dort steht nicht, welche die Top 10 sind. Das müssten Sie recherchieren. 

Aus welchem Grund dürfen Sie das nicht sagen?

Schutz von Steuerdaten. Auch die Namen darf ich nicht nennen. 

Und ganz allgemein?

In der Stadt haben wir vor allem Dienstleistungsunternehmen. Wir haben natürlich auch viele Verwaltungseinheiten: also Spitäler oder Schulen. Das ist für eine Kantonshauptstadt ganz normal. 

Wie wichtig sind die Unternehmen für die Finanzen der Stadt?

Sehr wichtig. Falls ein Unternehmen wegziehen würde, hätte das grosse Auswirkungen auf unsere Finanzen. Mehr darf ich dazu nicht sagen.

Zahlen und Fakten

Über 33’000 Menschen arbeiten in der Stadt Freiburg 

33’638 Personen arbeiten in der Gemeinde Freiburg. Die meisten von ihnen im Bildungsbereich (6743), gefolgt vom Sektor der Öffentlichen Verwaltung (3465) und dem Gesundheitssektor (2201). Im gesamten Kanton Freiburg arbeiten 160’079 Menschen. 3742 Betriebe sind in der Gemeinde Freiburg ansässig. 551 kommen aus dem Gesundheitssektor. 288 sind Einzelhandelsgeschäfte, 248 haben mit dem Bildungsbereich zu tun und 429 sind sonstige Dienstleistungen (Alle Zahlen: 2021). Vor 13 Jahren waren 3435 Unternehmen in der Gemeinde Freiburg ansässig und 31’541 Personen arbeiteten in der Stadt. km

Wie will der Gemeinderat die Unternehmen dazu bringen, zu bleiben?

Nebst den jährlichen Wirtschaftstreffen, dem regelmässigen Austausch und der Webseite: mit kulturellen Angeboten, Sportveranstaltungen, mit unserer Gastronomie, Kinos und Bauprojekten. Da sind wir sehr gut unterwegs. Das neue Schwimmbad wird alles abrunden. 

Ist die Stadt attraktiv genug für Unternehmen?

Wir wollen die Stadt eigentlich noch attraktiver machen, als sie schon ist. Eine grosse Initiative war das diesjährige Jahr des Genusses. Wir wollen damit weitermachen: Viele weitere Genussprojekte sind bereits geplant. Wir haben einen unglaublichen Reichtum und einen grossen Vorteil in der Stadt mit den vielen Märkten und Chocolat Villars. Wir haben auch Traditionen, zum Beispiel im Zusammenhang mit Wein, Bier, Schokolade und Gemüse. Wir versuchen, diese in einem schönen Blumenstrauss zu sammeln und als Ganzes zu vermarkten. Der Gemeinderat hat lange überlegt, was unsere Werte und Vorteile sind. Denken Sie beispielsweise an die Universität: Wir sind stolz darauf, aber wir sind nicht die einzige Stadt, die eine Universität hat. Wir haben auch eine grosse Altstadt – eine der grössten in Europa – aber da sind wir auch nicht allein. Andere Städte haben Musik, wie Montreux, oder das Bild, wie Vevey. Und Genuss soll mit Freiburg in Verbindung gebracht werden. Das sind unsere Ambitionen. Wir wollen das unseren Unternehmen näherbringen und daraus Gewinn ziehen. 

Ist die Idee, das Thema Genuss in den Vordergrund zu stellen, erst mit der Wahl zur Genussstadt gekommen, oder kam der Gemeinderat schon vorher von selber drauf? 

Wir hatten schon öfters über dieses Thema gesprochen. Wir haben viele gute Restaurants, tolle Traditionen und viel Schokolade. Das Thema war bei uns schon immer im Hinterkopf. Es war jedoch durchaus eine gute Gelegenheit, dass wir dieses Jahr zur Genussstadt gewählt wurden. 

Gibt es noch andere Pläne, um die Stadt attraktiver zu gestalten?

Die Idee ist es, dass wir uns allein auf das Thema Genuss konzentrieren. In einigen Jahren wollen wir schauen, ob «la mayonnaise a pris». Also, ob es wirklich funktioniert. 

Hat die Stadt überhaupt Platz für die Ansiedlung neuer Betriebe?

Haben wir. Das Blue-Factory-Areal ist beispielsweise besonders wertvoll für uns. Der Sektor Daillettes an der Grenze zu Villars-sur-Glâne ebenfalls. Momentan haben wir dort acht Besitzer und vor einem Monat haben wir einen Detailbebauungsplan gestartet. Natürlich haben wir auch noch La Poya. Ein sehr interessanter Standort, aber hier ist der Kanton der Besitzer, deswegen haben wir weniger zu sagen. Auch die Pisciculture hat Potenzial, aber dort geht es eher in Richtung Wohnquartier. Die Stadt ist jedoch fast vollständig bebaut. Auf Parzellen, die wir selbst besitzen, haben wir nur kleine Flächen verfügbar – nur rund neun Quadratkilometer. Das heisst, logischerweise schauen wir auch mit umliegenden Gemeinden und organisieren uns im Bezirk. Wir müssen ein bisschen grösser denken. Wir werden nie ein Unternehmen wie Rolex in der Stadt Freiburg haben. Dafür haben wir keinen Platz. Die Stadt hat jedoch viele Büroflächen und viele davon sind nicht besetzt. Zum Beispiel im Gebäude der Post oder im Beaumont-Quartier. 

Zum Schluss: Geht es der Stadt wirtschaftlich gesehen gut?

Es hängt davon ab, was wir als gut beurteilen. Wenn wir von Finanzen sprechen, dann können wir sagen, dass es uns gut geht. Wenn wir von der Stimmung ausgehen, dann geht es uns ebenfalls gut. Wenn wir von Arbeitsstellen sprechen, dann ist das schwieriger.

Wieso?

Viele Menschen wohnen, aber arbeiten nicht hier, sondern beispielsweise in Bern. Das ist eine grosse Herausforderung für uns. Wir sollten mehr Arbeitsplätze schaffen. Sie könnten auch in der Agglomeration oder im Bezirk entstehen. So müssten die Menschen weniger pendeln. Das ist auch für unsere Wirtschaft besser, wenn sie am Mittag und am Abend hier sind.

Was sind Gründe dafür, dass viele Menschen woanders arbeiten, aber trotzdem in Freiburg wohnen?

Wir haben viele Wohnungen, aber wir haben nicht so viel Platz für Unternehmen. Die anderen Städte sind auch grösser und können mehr unter einem Hut anbieten. Deshalb wollten wir die Fusion mit den umliegenden Gemeinden, um unter anderem mehr Platz für Unternehmen zu haben. Es macht immer weniger Sinn, so kleine Gemeinden zu haben. Vor allem die Kantonshauptstadt sollte grösser sein. Die politischen Grenzen sind jetzt verhärtet, aber die Leute reisen von einem Ort zum anderen, als wären sie in einer grossen Stadt. Aber es passiert etwas bei uns. Wir sind im Aufbruch und ich bin überzeugt, dass wir noch mehr Arbeitsplätze schaffen können. Die Start-ups auf dem Blue Factory-Areal entwickeln sich und bieten viele Möglichkeiten. Dazu ist ein neues Gebäude für Unternehmern auf dem Blue-Factory-Areal fast fertig. Das braucht einfach ein wenig Zeit. Und wenn in La Poya auch was geschieht, dann löst das was aus.

Zur Person

Laurent Dietrich: Seit 2016 im Gemeinderat

Laurent Dietrich (Die Mitte) wurde am 12. September 1972 geboren, ist in Freiburg aufgewachsen und studierte an der Universität Freiburg Wirtschaft. 2008 kam er in den Generalrat von Freiburg und 2013 in den Grossen Rat. Im Jahr 2016 wurde er in den Gemeinderat der Stadt Freiburg gewählt. Er hat die Direktion der Finanzen, der Kultur und der Informatik inne. km

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