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Die über 400 Jahre alte Tätschhütte ist gerettet

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Seit 2011 kämpft die Interessengemeinschaft (IG) Tätschdachhaus für den Erhalt der über 400-jährigen Tätschhütte im Dorfkern von Schwarzenburg. Nun ist die Bewilligung für einen Abbau und einen Wiederaufbau rechtskräftig: Das Tätschdachhaus zügelt von der Junkerngasse auf das Areal des Schlosses Schwarzenburg.

Neue Besitzerin ist die öffentliche Stiftung Schloss Schwarzenburg. Diese Woche haben erste Abbauarbeiten begonnen, schreibt die IG Tätschdachhaus in einer Medienmitteilung. Auf der Schlossmatte werden die Zimmerleute Balken um Balken wieder aufrichten. Bis im Oktober soll das Haus gedeckt sein, noch bevor der nächste Winter kommt.

Dachstuhl von 1575

Das Tätschdachhaus an der Junkerngasse in Schwarzenburg stammt aus den Jahren um 1575 und ist damit gleich alt wie das Schloss. Der Dachstuhl und Teile der Südfassade stammen aus dieser Zeit. Die Rauchküche und die zwei historischen Stuben datieren gemäss Medienmitteilung aus dem 18./19. Jahrhundert. Das Gebäude wird seit 1950 nicht mehr bewohnt und weist daher noch viel Originalsubstanz auf.

Im Original

Urs Rohrbach ist Projektleiter der IG Tätschdachhaus und freut sich über den Start der Arbeiten: «In den letzten Jahren hat die Substanz des Hauses gelitten, die Zeit ist reif», sagt er. Der Dachstuhl sei jedoch gut und im Original erhalten. Das zeichne die Tätschhütte aus. «Von der Strasse her gesehen sieht es schlimmer aus, als es ist.» In der Region und in Schwarzenburg sind nur noch wenige dieser Holzbauten erhalten, und sie wurden oft den heutigen Bedürfnissen angepasst und stark umgebaut. «Das Gebäude an der Junkerngasse ist das letzte Tätschdachhaus mit wertvoller Originalsubstanz», sagt Rohrbach. Beim Dachstuhl handle es sich um eine sogenannte Ständerkonstruktion.

Stall und Stube unter einem Dach

Der Name Tätschhütte ist wegen der eingeschossigen Bauweise mit schwach geneigtem Dach entstanden. «Wohn- und Gewerbeteil sind unter einem Dach; es ist eigentlich ein Chalet mit einem Stall unter einem Dach», erklärt Rohrbach. Diese voralpine Bauweise kenne man nicht nur aus den Kantonen Freiburg und Bern, sondern bis ins Appenzell.

Muss Neubauten weichen

Ursprünglich hätte das Holzhaus verschwinden sollen, weil an seinem Standort zwei Mehrfamilienhäuser geplant sind. Mit der Verlegung des Standorts ist das Problem gelöst und der Erhalt der Tätschhütte gesichert.

Die Verschiebung kostet laut Rohrbach gegen 470 000 Franken. Gut 430 000 Franken seien gesichert, 40 000 fehlten noch. Geldgeber sind sowohl Private als auch die öffentliche Hand. Insgesamt rund die Hälfte stamme vom Bundesamt für Kultur, vom kantonalen Lotteriefonds und verschiedenen Gemeinden.

Durch die Rettung wird das Tätschdachhaus laut Medienmitteilung öffentlich zugänglich und in den Betrieb der Stiftung Schloss Schwarzenburg und den Naturpark Gantrisch integriert.

Als Ausstellungsraum

In erster Linie soll das Haus dem Naturpark Gantrisch als Ausstellungsraum dienen. Aber auch Anlässe werden dereinst darin stattfinden, wenn es in neuem Glanz neben dem Schloss erstrahlt.

Im Innern des Hauses aus vergangenen Zeiten. Die offene Feuerstelle in der Küche. 

«Von der Strasse her gesehen sieht es schlimmer aus, als es ist.»

Urs Rohrbach

Projektleiter IG Tätschdachhaus

Schloss-Stiftung: Die Adeligen und das Volk

D ie Stiftung Schloss Schwarzenburg gibt es seit 2009. Als Besitzerin des Schlosses kümmert sie sich um die Erhaltung des Kulturguts und um dessen öffentliche Nutzung. Nun gehört der Stiftung ein weiteres Gebäude, das Tätschdachhaus.

Im Gegensatz zum Schloss mit seinen Steinmauern handelt es sich dabei um ein einfaches Holzhaus. «Der Beweggrund, das Tätschdachhaus neben das Schloss zu holen, war, dass die zwei Gebäude mindestens auf das Jahrzehnt genau gleich alt sind», sagt der Präsident der Stiftung Schloss Schwarzenburg und Gemeindepräsident von Schwarzenburg, Ruedi Flückiger. Zudem hätten zu früheren Zeiten zwei Bauernhäuser neben dem Schloss gestanden. «Ob es derselbe Bautyp war, wissen wir jedoch nicht genau.» So könnten die Besucherinnen und Besucher der beiden Häuser die Geschichte schon bald realitätsnah erleben: Im repräsentativen Schloss-Steinbau sassen die adeligen Herren, im profanen Holzbau das Volk. emu

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