Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Die Werte der CVP in der Muttermilch

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ein Einfamilienhaus im zu St. Antoni gehörenden Weiler Niedermuhren, ein grosser, von einem Roboter gemähter Rasen, Aussicht auf den Alpenkamm …Idyllischer als Beat Vonlanthen könnte man kaum wohnen. Der christdemokratische Jurist, ehemalige Staatsrat und Ständerat hat es sich hier gemütlich eingerichtet. In seinem Arbeitszimmer steht eine Unmenge an Büchern in den Gestellen, welche die Belesenheit des Politikers dokumentieren und thematisch ein sehr breites Spektrum abdecken, von der Diplomatie bis zur Philosophie. Für das Interview hat der 62-Jährige allerdings in seiner Küche Platz genommen. Weisses Holz dominiert, an den Wänden hängen Fotos von seinen Kindern und seinem Grosskind. Ein Familienmensch also – dem nicht nur die Familie als politisches Thema wichtig ist, sondern der die Werte der CVP quasi schon mit der Muttermilch eingesogen hat. Sein Vater Oswald Vonlan­then war nämlich Ammann von St. Antoni und Grossrat. Da war die Stossrichtung vorgespurt: «Es war für mich immer klar, in dieser Mitte- und Brückenpartei meine politischen Ziele umzusetzen.» Er spricht ruhig, überlegt und strahlt dabei stets etwas Staatsmännisches aus.

Kein Sitzverlust erwartet

Beat Vonlanthen sagt, er sei «eigentlich sehr unspektakulär» zur Politik gekommen. Während des Studiums betrieb er Universitätspolitik. Danach engagierte er sich in seiner Region und durchlief dabei einen klassischen Ämterparcours. Er war zunächst Präsident seiner Ortspartei, danach präsidierte er die CVP Sense. 1995 wurde er in den Grossen Rat gewählt, und 2004 wurde er als Staatsrat Berufspolitiker. 2015 wurde er als Nachfolger von Urs Schwaller in den Ständerat gewählt. Er hat sich von dessen Schatten aber längst gelöst und mit diversen Vorstössen viel Medienpräsenz erreicht. Vonlan­then ist Mitglied der Rechtskommission, der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie, der Geschäftsprüfungskommission sowie der Begnadigungskommission. Mit seinen ersten vier Jahren in Bundesbern ist er sehr zufrieden. «Dank meinem grossen Erfahrungsschatz konnte ich mein Mandat stets sehr zielgerichtet umsetzen», bemerkt er dazu. Alles eitel Sonnenschein also?

Nicht nur – immer wieder hört man, dass seine Partei mit einem Rückgang rechnen müsse. Vonlanthen sieht das anders. «Als Zentrumspartei stellen wir eine zentrale, gestaltende Kraft in der schweizerischen Politik dar. Und durch unsere seriöse Sacharbeit haben wir auch in der laufenden Legislatur wesentlich dazu beigetragen, mehrheitsfähige Lösungen zu finden und den Reformstau aufzubrechen.» Als Beispiele erwähnt der Sensler Ständerat die Unternehmenssteuerreform und die AHV-Finanzierung. «Wegen ihres sachbezogenen Stils ist die CVP für die Medien leider oft weniger interessant», so Vonlanthen. Trotzdem sei er zuversichtlich, dass seine Partei im Kanton Freiburg den Ständeratssitz und die beiden Nationalratssitze halten könne. Er hält es zwar für möglich, dass die Schweizer Parteien angesichts immer mehr horizontal organisierter Bewegungen wie des Frauenstreiks oder des Klimastreiks «teilweise etwas marginalisiert» worden seien. Institutionell würden sie aber im Parlament und in der Regierung eine zentrale Rolle spielen – und dies sowohl auf Ebene des Bundes als auch der Kantone. «Auf alle Fälle müssen die Parteien den erwähnten gesellschaftlichen Veränderungen Rechnung tragen», ist sich der Ständerat sicher. Auf den gegenwärtigen Zustand der Schweiz angesprochen, hält Vonlanthen sein Vaterland nach wie vor für «recht gut positioniert». Aber die Attraktivität der Schweiz nehme ab, namentlich im Bereich der Wettbewerbsfähigkeit und der Innovation. «Wir befinden uns in einer kritischen Phase», mahnt Vonlanthen. «Deshalb müssen wir die zentralen Herausforderungen entschlossen, rasch und mit der nötigen Selbstsicherheit angehen.»

In den vergangenen vier Jahren war Vonlanthen zusammen mit seinem Freiburger Ständeratskollegen, SP-Präsident Christian Levrat, immer auf ein einvernehmliches Auftreten gegen aussen bedacht. Dass der von Levrat vorgeschlagene ökologische Investitionsplan für zwölf Milliarden Franken das richtige Mittel für die Stärkung der Schweiz ist, bezweifelt der CVP-Ständerat indes. «Investitionen allein lösen keine Probleme», ist er sich sicher. «Wir müssen Schritt für Schritt vorwärtsgehen und dabei auch die Bevölkerung mitnehmen.» Für zentral bei der Klimapolitik hält er die Prävention. Neben Verhaltensänderungen, die durch gezielte Lenkungsabgaben angestossen werden könnten, sei es wichtig, auch auf Innovation zu setzen. Die Gletscher-Initiative des Vereins Klimaschutz Schweiz erachtet Vonlanthen als bereits teilweise umgesetzt, durch die neu vom Bundesrat festgelegte Zielsetzung der Klimaneutralität im Jahr 2050 und die ehrgeizigen Massnahmen im revidierten CO2-Gesetz. Bei der Pestizid- und der Trinkwasserinitiative hätte eine Annahme seiner Meinung nach «verheerende Folgen» für die Landwirtschaft und die Lebensmittelversorgung. Beim öffentlichen Verkehr sei die Schweiz hingegen gut auf Kurs, ist sich der Ständerat sicher. Für Freiburg sei es wichtig, in die stete Verbesserung der Angebote und Verbindungen einbezogen zu werden.

Europa- und Steuerpolitik

Eine klare Haltung vertritt Vonlanthen beim EU-Rahmenabkommen. Er sieht dieses als Voraussetzung für eine Weiterführung des bilateralen Weges. Denn: «Wenn wir unseren Wohlstand auch in Zukunft sicherstellen wollen, ist ein geordnetes Verhältnis mit unserem wichtigsten Handelspartner unverzichtbar.» Das Abkommen müsse daher baldmöglichst unterschrieben werden, mit einer ergänzenden Erklärung zu den noch offenen Fragen in den Bereichen Lohnschutz, staatliche Beihilfen und Bürgerrechtsrichtlinie. Zudem müsse die SVP-Kündigungsinitiative abgelehnt werden, weil sonst der bilaterale Weg zu Grabe getragen würde. Vonlanthen ist auch ein vehementer Verteidiger des Steuerwettbewerbs zwischen den Kantonen. «Als ehemaliger Freiburger Volkswirtschaftsdirektor weiss ich, dass dieser Wettbewerb für die Ansiedlung von Unternehmen stimulierend und dynamisierend wirkt», bemerkt er hierzu. In Sachen Vaterschaftsurlaub ist der Ständerat klar für eine Erweiterung, wie sie in gewissen Unternehmen schon heute Tatsache sei. Zudem habe er den Kompromiss seiner Partei von zwei Wochen unterstützt – als Gegenvorschlag zur Volksinitiative, die vier Wochen Vaterschaftsurlaub verlangt hatte und gestern zurückgezogen wurde (siehe Seite 27). Was die Gleichberechtigung der Frau betrifft, ist es für den Ständerat ein Fakt, dass gemischte Teams besser funktionieren. Er sei gegen Quoten, unterstütze aber die Geschlechterrichtwerte, die in der jüngsten Aktienrechtsrefom beschlossen worden seien.

In den letzten Wochen haben die FN die Ständeratskandidatinnen und -kandidaten der etablierten Freiburger Parteien porträtiert; dies ist der letzte Beitrag.

«Wegen ihres sachbezogenen Stils ist die CVP für die Medien leider oft weniger interessant.»

Beat Vonlanthen

CVP-Ständerat

Interessenbindungen

Ein vielfältiges Engagement

CVP-Ständerat Beat Vonlan­then amtet als Stiftungsratsmitglied der Swiss Entrepreneurs Foundation sowie als Vizepräsident des Verwaltungsrats der Groupe E. Ausserdem präsidiert er die Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz, Chocosuisse, Biscosuisse, den Zementverband Cemsuisse, den Schweizerischen Casino-Verband und den neu gegründeten Verband der schweizerischen Medizintechnologiebranche Swiss Medtech. Er ist als Diabetiker Stiftungsratsmitglied der Schweizerischen Diabetes-Stiftung und sitzt im Patronatskomitee von «Solidarität Dritte Welt».

jcg

Klimacheck

«Energieeffiziente Geräte sind mir wichtig»

Die FN machen mit den Kandidatinnen und Kandidaten einen Klimacheck.

Ab welcher Distanz wechseln Sie vom Velo auf das Auto?

Vonlanthen: Velofahren ist für mich vor allem eine Freizeitbeschäftigung. Zur Arbeit nach Bern fahre ich wenn zeitlich möglich mit Bus und Zug.

Wie wird Ihr Haus beheizt?

Momentan noch mit Öl. Sobald die jetzige Anlage ausläuft, werde ich eine Wärmepumpe installieren.

Wie oft fliegen Sie pro Jahr? Wohin führte der letzte Flug?

Seit ich Berufsparlamentarier bin, fliege ich relativ selten – dieses Jahr nur einmal, beruflich nach London.

Welche Produkte kaufen Sie lokal ein?

So viele wie möglich, vor allem Lebensmittel.

Bei welchem elektrischen Gerät haben Sie ein schlechtes Gewissen, wenn Sie es einschalten?

Elektrische Geräte benutze ich grundsätzlich ohne schlechtes Gewissen. Die Energie­effizienz und der sparsame Konsum sind mir aber wichtig.

jcg

Fragebogen

«Man muss Menschen mögen – wie Adolf Ogi»

Der Schweizer Schriftsteller Max Frisch ist ein Leben lang ein Fragender gewesen. Die Kandidatinnen und Kandidaten beantworten einige ausgewählte Fragen aus seinen berühmten Fragebogen aus dem Jahr 1966.

Welche Hoffnung haben Sie aufgegeben?

Dass ich mit zehn Fingern tippen kann.

Wie viele Arbeitskräfte gehören Ihnen?

Im Grunde genommen nur eine, nämlich meine eigene.

Worauf könnten Sie eher verzichten: a. auf Heimat, b. auf Vaterland, c. auf die Fremde?

Auf keines dieser drei. Alle diese Elemente sind mir wichtig.

Wann haben Sie aufgehört zu meinen, dass Sie klüger werden, oder meinen Sie es noch?

Ich hoffe auch mit 62 Jahren immer noch, dass ich jeden Tag klüger werden könnte – unter anderem, indem ich mich weiterbilde und die «Freiburger Nachrichten» lese.

Sind Sie sich selber ein Freund?

Ich versuche es. Es ist aber nicht immer einfach. Ansonsten halte ich es wie Adolf Ogi mit den «vier M»: Man muss Menschen mögen – auch sich selber!

jcg

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema