Der Theaterverein Hintercher führt im Sommer ein neues Freilichtspiel auf. «Zytte ändere sich» knüpft an das letzte Stück an und erzählt, wie es im Sensebezirk in den 1970er-Jahren zu- und herging.
Die bewegte Zeit der 1970er-Jahre bietet sich geradezu an, um ein Theaterspiel anzusiedeln. Das Frauenstimmrecht und politisierende Frauen, die neue Weltanschauung der Hippies, die boomende Wirtschaft und die Gastarbeiter aus Italien und Portugal – das sind nur ein paar Themen, die damals den Alltag von vielen Familien im Sensebezirk bestimmten. Diese Stimmung nimmt der Theaterverein Hintercher in seiner neusten Produktion «Zytte ändere sich» auf. Der Titel ist Programm, denn erzählt werden Geschichten rund um die Aufbruchstimmung und die gesellschaftlichen Änderungen, die damals allseits spürbar waren.
Zugleich spielt der Titel auch auf das früher aufgeführte Freilichtspiel «Hörti Zytte» an, das von den Lebensbedingungen der Senslerinnen und Sensler in den 1950er-Jahren erzählte. «Wir bauen auf dem gleichen Konzept auf», erklärt Regisseur und Autor Mark Kessler. Wieder werden verschiedene Geschichten puzzleartig ineinanderverwoben:
Das Ganze ergibt ein Mosaik dessen, was die Leute vor 50 Jahren bewegt hat.
Deshalb gibt es auch ein Wiedersehen mit der Familie Brülhart, die in einem fiktiven Dorf im mittleren Sensebezirk wohnt. Das Publikum, das ihr Schicksal im früheren Stück mitverfolgt hat, erlebt nun, wie sich die Familienmitglieder eine Generation später entwickelt haben.
Auch wenn die beiden Aufführungen miteinander «verwandt» sind, hält der Theaterverein in einer Mitteilung fest, dass das neue Theaterstück für sich allein steht und keine Vorkenntnisse von «Hörti Zytte» voraussetzt.
Szenen aus dem zweimal aufgeführten Freilichtspiel «Hörti Zytte». – Charles Ellena/a Im Sommer 2017 und 2018 wurde «Hörti Zytte» in Friseneit gezeigt. – Charles Ellena /a Viele Schauspielerinnen Schauspieler sind dem Theaterverein schon seit Jahren treu. – Charles Ellena/a Die Familie Brülhart, die das Publikum bei «Hörti Zytte» kennengelernt hat, steht auch in der neuen Produktion im Mittelpunkt. – Charles Ellena/a
Auch eigene Erfahrungen
Für ihn sei es dieses Mal etwas einfacher gewesen, das Drehbuch zu schreiben, sagt Mark Kessler. «Für die Szenen in den 1950er-Jahren musste ich alles recherchieren. Doch die 1970er-Jahre habe ich selber miterlebt», sagt er und verrät, dass auch er damals den Dienst verweigert hat – ebenfalls ein Thema, das im Theaterstück vorkommt.

Charles Ellena/a
Neben eigenen Erfahrungen habe er wie immer Geschichten und Episoden aufgenommen, die er aus seinem Umfeld mitbekommen oder gehört habe. Das Stück habe tragische und komische Aspekte. «Wir wollen die Zuschauerinnen und Zuschauer unterhalten und informieren zugleich. Unser Ziel ist es, dem Thema Tiefe zu geben, sodass das Publikum ein gutes Gespür erhält, wie die 1970er-Jahre waren.»
Vor zwei Jahren geplant
Im Februar haben die Proben für «Zytte ändere sich» begonnen; das Stück wird ab dem 17. Juni 14 Mal aufgeführt. Der Theaterverein holt damit nach, was er bereits vor zwei Jahren geplant hatte, dann aber Corona-bedingt verschieben und schliesslich absagen musste. 30 Personen werden in kleineren und grösseren Rollen auf der Bühne stehen. Das sind ein paar mehr als bei früheren Stücken. «Es hat einige Rollen mehr, und die Geschichten sind etwas komplexer», sagt Mark Kessler. Zum bewährten Spielerstamm des Theatervereins, der teilweise auch in bisherigen Produktionen dabei war, kamen Jungschauspielerinnen und -spieler, die im letzten Jahr beim Jugendtheater «Alone@Home» als Teil des Kultursommerprogramms des Theatervereins Hintercher auf der Bühne gestanden waren.
An der Seite von Mark Kessler steht wiederum Christian Schmutz, der für die Dramaturgie verantwortlich zeichnet. Die beiden arbeiten damit nach «Hintercher-Banda», «Falli Hölli» und «Hörti Zytte» das vierte Mal zusammen.
Zahlen und Fakten
Vorverkauf startet am Montag
Das Theaterstück «Zytte ändere sich» wird vom 17. Juni bis zum 9. Juli aufgeführt. Der Theaterverein Hintercher ist wiederum im Weiler Friseneit bei Schmitten (Gemeinde Bösingen) zu Gast, bei einem alten, leer stehenden Bauernhaus. Es sind 14 Vorstellungen geplant. Anders als bei früheren Vorstellungen ist die Tribüne dieses Mal direkt gegenüber der Frontansicht des Bauernhauses und somit der Bühne, sodass das Publikum näher am Geschehen ist. Es gibt Platz für 260 Personen. Auch eine Theaterbeiz wird wiederum geführt. im
Tickets ab 4. April: in den Gemeindeverwaltungen Schmitten und Bösingen oder in den Ticketino-Verkaufsstellen (Poststellen und BLS-Bahnhöfe) sowie bei www.ticketino.ch; weitere Infos: www.theater-hintercher.ch
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