Diesen Sommer dreht sich in Murten alles ums Schlachtpanorama

Eine 15-minütige multimediale Show, seltene Exponate und ein Rückblick auf die Restaurierung: Drei unterschiedliche Ausstellungen rücken in Murten zwischen Juni und August das Schlachtpanorama in den Mittelpunkt.

Gleich drei Ausstellungen widmen sich in diesem Sommer in Murten dem historischen Schlachtpanorama von Louis Braun. Dafür spannen das Museum Murten, «Murten leuchtet», ein Projekt von Murten Tourismus, und das Team der Cabane in Muntelier zusammen.

Unterhaltsam und lebendig

«Im Feuerwehrlokal erwartet die Besucherinnen und Besucher eine multimediale Neuinterpretation des Schlachtpanoramas», sagte Simon Neuhaus von «Murten leuchtet» anlässlich der Vorstellung des Programms. Ein Team um dem Murtner Filmkünstler Adrian Scherzinger hat eine 15-minütige Show entworfen. Diese 270-Grad-Projektion nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit ins Jahr 1476 vor die Tore des Stedtlis.

«Es brodelt in Europa. Und plötzlich steht das idyllische Städtchen Murten im Zentrum der europäischen Geschichte», sagt der Erzähler auf Deutsch und Französisch. Die Besucherinnen und Besucher der Show sehen die Ankunft des Heers Karls des Kühnen bei Murten, die Belagerung der Stadt und schliesslich den Sieg der Eidgenossen. Mit Animationen und Toneffekten ist die Erzählung der Schlacht von Murten unterhaltsam und lebendig gestaltet.

Einen kurzen Einblick sehen Sie im folgenden Video – Ton an:

Das Budget für die Ausstellung im alten Feuerwehrlokal beläuft sich gemäss Neuhaus auf 150’000 bis 200’000 Franken. «Ohne die Unterstützung des Kantons wäre dieses Projekt nicht möglich.»

Exponate aus privater Sammlung

Der Historienmaler Louis Braun hatte das Monumentalbild Ende des 19. Jahrhunderts geschaffen. Das Museum Murten zeigt, wie er vorgegangen war. Der Maler war vor der Erstellung des Schlachtpanoramas in die Region Murten gereist, um Skizzen des Geländes anzufertigen. «Hier sehen wir, wie die Skizze ins Panorama übernommen wurde», erklärte Direktor Denis Decrausaz und zeigte auf ein Bild. Auch Skizzen von Soldaten sind Teil der Ausstellung im Museum. Diese Exponate seien nur selten zu sehen, denn sie werden üblicherweise nicht ausgestellt. Ein privater Sammler habe sie dem Museum ausgeliehen. Der Museumsdirektor sagt:

Es ist eine einzigartige Gelegenheit, das Werk von Louis Braun zu sehen.

Mit einem Entdeckungsheft eigens für diese Ausstellung richte sich das Museum Murten auch gezielt an junge Menschen, an Schulen und Familien, so Decrausaz. «Sie sollen sich im Museum auf Spurensuche machen und das Werk von Louis Braun entdecken.» Unter anderem würden Rätsel und Zeichenaufgaben auf die Nutzer des Entdeckungsheftes warten.

Details der Restaurierung

Alte Erinnerungen an die Expo.02 ruft die Ausstellung in der Cabane in Muntelier hervor. Vor rund 20 Jahren war das zehn Meter hohe und 100 Meter lange Bild im Monolith zu sehen. Dafür hat es in der Cabane keinen Platz, aber ein Modell im Verhältnis 1 zu 20 passt hinein. Dieses habe einen Durchmesser von 1,5 Meter, sagte Karin Leu, Präsidentin von LaCabane.

Die Restaurierung des Panoramas ist ein weiteres Thema dieser Ausstellung. «Wir zeigen, wie das ablief, und haben Detailaufnahmen vom Zustand vor der Restaurierung.» Denn die Vorbereitung des Panoramas für die öffentliche Präsentation sei auch ein wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit diesem Werk. Die Cabane öffnet ihre Tür für das Thema Schlachtpanorama weniger lang als die beiden anderen Orte, weil noch andere Ausstellungen auf dem Programm stünden.

Bei einem Gespräch über eine Zusammenarbeit und das bald anstehende Jubiläum der Expo.02 sei die Idee zu den drei gemeinsamen Ausstellungen entstanden, sagte Decrausaz. «Wir fragten uns, was die Leute damals am meisten fasziniert hatte. Das war das Schlachtpanorama.» Dieses Werk könne derzeit zwar nicht im Original gezeigt werden, aber auf eine andere Art und Weise wieder zugänglich gemacht werden.

Beispielsweise im Mini-Format, wie folgendes Bild zeigt: