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Digital oder noch analog: Wie fit sind die Senioren von heute?

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Von 1,8 Millionen Schweizerinnen und Schweizer im Pensionsalter benutzen 400’000 keine digitalen Hilfsmittel. Ein Pro-Senectute-Experte spricht vom Graben zu und innerhalb der Senioren und was man dagegen tun kann. 

Ein Zugbillett kaufen, einen Impftermin buchen oder nachschauen, wann die nächste Kehrichtabfuhr stattfindet: Für viele Menschen ist es ganz normal, für diese Aufgaben das Smartphone zu zücken oder rasch auf dem Tablet nachzuschauen. Doch gibt es viele Vertreterinnen und Vertreter der älteren Generationen, die angesichts des schnellen Wandels den Anschluss an die neuen Technologien verpasst haben und Schwierigkeiten haben, sich zurechtzufinden. Digitale Angebote nehmen zu, deshalb braucht es auch Hilfestellungen für Seniorinnen und Senioren, die mithalten wollen.

Auf Einladung der Kommission Alter und Gesundheit der Gemeinde Bösingen hält Peter Burri Follath von der Pro Senectute Schweiz am 10. November ein Vortrag zum Thema. Sein Referat basiert auf einer Studie dieser Organisation, die 2020 herausgegeben wurde. Sie hat untersucht, wie in der Schweiz wohnhafte Personen ab 65 Jahren mit Informations- und Kommunikationstechnologien umgehen.

Im Vorfeld seines Referats hat die FN mit Peter Burri Follath gesprochen.
zvg

Peter Burri Follath, wie gross ist heute der Graben zwischen der digitalen Jugend und der älteren Generation? Nimmt er zu oder ab?

Der digitale Graben verschwindet zunehmend. Gemäss unserer Studie «Digital Seniors 2020» liegt dieser heute bei 80 Jahren. Wir gehen davon aus, dass von den aktuell 1,8 Millionen Personen im Pensionsalter rund 400’000 noch offline sind. Für jene Menschen müssen Alternativen und vor allem Unterstützungsangebote beim Einstieg in die Digitalisierung zur Verfügung stehen, damit sie nicht von der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Das machen wir uns bei Pro Senectute zur Aufgabe.

Wie schwierig ist es für Seniorinnen und Senioren, mit der digitalen Entwicklung Schritt halten zu können?

Hand aufs Herz: Eine neue App oder die Bedienung des Smartphones kann auch uns herausfordern. So geht es den Seniorinnen und Senioren wie allen anderen Menschen, die sich im digitalen Raum bewegen. Es gibt viele Anwendungen mit jeweiligen Spezialitäten, die sich zusätzlich schnell verändern und weiterentwickelt werden. Ob Jung oder Alt: Es gilt, sich vor Neuem nicht zu verschliessen, sich immer wieder zu informieren, nötigenfalls Unterstützung zu suchen und sich so digital fit zu halten. Das gelingt vielen Seniorinnen und Senioren sehr gut, andere haben hier etwas mehr Mühe.

Wie gross sind die Unterschiede innerhalb der älteren Generation?

Es lässt sich feststellen, dass der Umgang mit digitalen Technologien ab 80 Jahren anders ist als bei Jungseniorinnen und -senioren. Dies kommt sicher auch daher, dass die Vertreter dieser Generation in ihrem aktiven Erwerbsleben noch nicht oder nur wenig mit Computern gearbeitet haben. Grundsätzlich ist die Neugier gegenüber Neuem aber vorhanden, solange kein zeitlicher Druck vorhanden ist.

Tablet und Smartphone, Skype und Zoom: Wie stark hat die Corona-Krise dazu beigetragen, dass die ältere Generation etwas aufholen konnte?

Wir stellen fest, dass die Corona-Krise einen sehr positiven Einfluss auf die Anwendungskompetenz hatte. Viele digitale Anwendungen mussten plötzlich genutzt werden, um auf den veränderten, einschränkungsreichen Alltag zu reagieren. So wurde plötzlich die Videotelefonie eingeübt, um mit seinen Nächsten auch visuell in Kontakt zu bleiben. Auch das Online-Einkaufen wurde ausprobiert und geschätzt. Wir gehen aber davon aus, dass sich dieser Effekt vor allem auf bereits online affine Seniorinnen und Senioren beschränkte. Offliner haben vermehrt Hilfe bei Angehörigen gesucht und digitale Probleme diesen «übergeben». Diese Strategie hat, auch dank der grossen Unterstützung von den Angehörigen, ebenfalls gut geklappt. Wichtig ist es, sich hier Zeit zu nehmen, um die älteren Angehörigen selbst zur Anwendung zu befähigen. Hier können auch wir von Pro Senectute unterstützen.

Welche Gefahren gibt es für Seniorinnen und Senioren in Bezug auf digitale Angebote und Dienstleistungen?

Gerade in der Informationsbeschaffung haben wir festgestellt, dass ältere Nutzerinnen und Nutzer oftmals Inhalte auf deren Wahrheitsgehalt zu wenig kritisch hinterfragen. Nur weil etwas im Internet zu finden ist, heisst es nicht, dass diese Inhalte auch richtig sind. Eine Problematik, mit der wir alle zu kämpfen haben. Wichtig ist hier, immer zu sensibilisieren, besonders im Hinblick auf finanziellen Missbrauch.

Was ist Ihr wichtigster Tipp für Senioren im Umgang mit der Digitalisierung?

Neugierig zu sein, sich weiterzubilden und zum Beispiel einen Kurs bei Pro Senectute zu besuchen. Es lohnt sich, etwas Neues zu lernen und sich auf digitale Anwendungen und Alltagshelfer einzulassen. Denn alle haben die Möglichkeit, an der immer digitaleren Gesellschaft aktiv teilzuhaben. Zu guter Letzt raten wir, immer kritisch die Quellen von online auffindbaren Informationen zu prüfen und im Zweifelsfall jemandem aus dem Umfeld von Verdächtigem zu erzählen.


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