Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Düdingen verliert 34 Arbeitsplätze

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Düdingen verliert 34 Arbeitsplätze

Escor stellt ihr Automaten-Aufstellgeschäft vollständig ein

Escor will keine Geldspielautomaten mehr in den Restaurants aufstellen. Die Firma gibt somit ihr Stammgeschäft auf. Dadurch gehen 62 Stellen verloren, wovon 34 beim Hauptsitz in Düdingen.

Von ARTHUR ZURKINDEN

Mit einer Hiobsbotschaft trat Verwaltungsratspräsident Christian Vollmer am Mittwochmorgen vor das Personal. Schweren Herzens musste er ihm mitteilen, dass Escor ihr Aufstellgeschäft per sofort einstellen wird. Für den Hauptsitz Düdingen bedeutet dies, dass 34 von 46 Mitarbeitern ihren Job verlieren. Von den 34 betroffenen Personen waren 7 im administrativen Bereich, 11 im Aussendienst sowie 16 als Techniker tätig.

Personal schockiert

Christian Vollmer verheimlicht nicht, dass einige der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schockiert waren, als er ihnen die schlechte Nachricht mitteilen musste. «Darunter hat es Mitarbeiter, die mit mir vor 30 Jahren in Düdingen angefangen haben», führt er aus. «Für die Mitarbeiter kam die Nachricht nicht ganz unterwartet. Die Kassiererinnen im Aussendienst haben ja selber gesehen, dass die neuen Geschicklichkeitsautomaten nicht laufen und es so nicht weitergehen kann. Wenn es aber so weit ist, sitzt der Schock dennoch sehr tief», fügt er bei.

Sozialplan ausgearbeitet

Das betroffene Personal hat nun eine Woche Zeit, der Geschäftsleitung Vorschläge zu unterbreiten, wie dies das Obligationenrecht vorsieht. Vollmer ist sich dabei bewusst, dass da keine Wunder zu erwarten sind. Dann wird er per Ende Juli die Kündigungen aussprechen, unter Berücksichtigung der Kündigungsfristen zwischen zwei und vier Monaten. Der Escor-Chef will im Sozialplan jenen Mitarbeitern, die der Firma seit Jahren treu waren, eine spezielle Geste machen. Dies gilt ebenfalls für die älteren Angestellten. Einen Zusatzbonus sollen jene erhalten, die der Firma bis zum Schluss die Treue halten und noch bei den «Aufräumungsarbeiten» mit dabei sind.

Seit dem 1. April 2005 dürfen keine Glücksspiele mehr in den Restaurants und Spielsalons aufgestellt werden. Escor hat sie seither durch 1200 neue Geschicklichkeitsautomaten ersetzt. «Ich hoffe, dass ich einen Käufer finde», hält Vollmer fest. Verkaufen will er allerdings nur die Verträge mit den Wirten, nicht aber die Automaten. Diese will er zurücknehmen.

Vollmer ist sehr zuversichtlich, einen Käufer zu finden, zumal schon Offerten aus dem In- und Ausland vorliegen. Allerdings entsprechen die Angebote nicht ganz seinen Vorstellungen. Er ist sich aber bewusst, dass da finanziell nicht mehr allzu viel herauszuholen ist. Ihm ist es auch viel wichtiger, dass er einen Käufer findet, der das Personal mitnimmt. «Moralisch ist dies für mich sehr wichtig», sagt er und gibt zu verstehen, dass ihm die Zukunft seiner Mitarbeiter sehr am Herzen liegt.

An einen Verkauf der Verträge an den Freiburger Konkurrenten Proms denkt Vollmer allerdings nicht. Nach seinen Einschätzungen ist die Firma finanziell gar nicht in der Lage, in die Lücke zu springen. Sollte kein Käufer gefunden werden, löst Escor die Verträge mit den Wirten auf.

Geschäftsleitung und
Verwaltungsrat werden reduziert

Von der Radikalkur sind auch die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat betroffen. Erstere wird von fünf auf drei Mitglieder reduziert. Künftig werden nebst Verwaltungsratspräsident Christian Vollmer noch Fredy Haas (Finanzen) und Bernhard Mauerhofer (Personal und Recht) der Geschäftsleitung angehören. «Mit reduziertem Gehalt», fügt Vollmer bei. Zudem wird der Verwaltungsrat an der nächsten Generalversammlung von sieben auf drei Mitglieder verkleinert.

Konzentration auf Casinogeschäft

Nach dem Ausstieg aus dem Stammgeschäft und aus den Spielsalons will sich Escor in Zukunft vor allem auf Beteiligungen an Casinos und auf den Handel mit Geldspielautomaten für Casinos konzentrieren. Escor für bekanntlich mit 36,5 Prozent am Casino in Locarno beteiligt, einem einträglichen Geschäfte. Beteiligt ist die Firma auch am Automaten-Casino in San Marino sowie zu 40 Prozent an der Casino Zürich AG, die in der Stadt Zürich ein Casino eröffnen will und sich nun um eine Konzession bemüht.

Ohne sie selber zu produzieren, liefert Escor Spielgeräte an Casinos und hat in diesem Bereich in der Schweiz einen Marktanteil von 40 Prozent erobert. Eine gute Perspektive besitzt laut Vollmer das selber entwickelte Casinogerät «Swissmania», das den Spielern ermöglicht, zwischen einem Walzen- und vier Videospielen zu wählen.

Andere Zweige gesucht

Escor prüft aber auch weitere interessante Bereiche. «Aber nicht im Automatengeschäft», betont Vollmer. Als börsenkotiertes Unternehmen erhält Escor fast täglich Angebote für Beteiligungen oder Geschäfte. Auch aus diesem Grund will Escor weiterin börsenkotiert bleiben, trotz des massiven Umsatzrückganges und der Kosten (350 000 Franken pro Jahr).

Düdingen soll – zumindest vorläufig – Hauptsitz bleiben. Und Escor will auch das Gebäude behalten, doch kann sich Vollmer Umstellungen vorstellen, da der Personalbestand von 46 auf 12 reduziert wird.
An der Generalversammlung anfangs Mai rechnete Escor für das Jahr 2005 mit einem Verlust von vier Millionen Franken. Gestern hat das Unternehmen den prognostizierten Verlust auf bis zu 20 Millionen korrigiert. Der Aktienkurs sollte gemäss Vollmer keinen Taucher machen. «Wir sind mit 30 Millionen flüssiger Mittel in das Geschäft mit den Geschicklichkeitsautomaten eingestiegen. Damit haben wir nun zehn Millionen verloren», fügt er bei und gibt so zu verstehen, dass noch ein gutes Polster vorhanden ist.
Proms hofft weiterhin

Banges Warten auf Bewilligungen

Das neue Spielbankengesetz und dessen Auslegung bringen auch den Escor-Konkurrenten Proms in Bedrängnis. Die Zahl der Angestellten sank in den letzten Monaten von 158 auf 103, und diese leisten Kurzarbeit von 90 Prozent.

Der Stellenabbau sei dadurch möglich geworden, dass man befristete Arbeitsverträge nicht verlängert habe, sagt Proms-Direktor Christian Blanquet. Mit der Einführung der Kurzarbeit habe zumindest verhindert werden können, dass Know-how verloren gehe. «Denn dies ist unser grösster Vorteil gegenüber der ausländischen Konkurrenz.» Seit dem Verbot von Glücksspielautomaten in Gaststätten, das am 1. April in Kraft trat, seien die Umsätze um satte 80 Prozent zurückgegangen, stellt Blanquet fest.

Bedauern

Er bedauert, dass mit Escor ein Konkurrent aus dem Markt mit Gaststätten-Spielautomaten verschwindet. «Die Konkurrenz war hart, aber immer fair und loyal. Der Wettbewerb hat uns auch innovativ gemacht, er wird uns fehlen», meint Blanquet.

Die Zukunft seines Unternehmens beurteilt er positiv, sofern die Spielbankenkommission rasch handelt. Seit 1998 ist Proms mit dem Geschicklichkeitsautomat «Super Jump» auf dem Markt. Dieses Gerät kann angepasst werden. 1000 Stück hat die Firma verkauft und nochmals 1000 Stück selber in Gaststätten und Spielsalons aufgestellt. Im April hat Proms eine bessere und attraktivere Version entwickelt. Nun wartet Blanquet auf die Bewilligung der Spielbankenkommission. Dasselbe gilt für das neue Spiel «C

Meistgelesen

Mehr zum Thema