Während vier Tagen feiert die Stadt Freiburg eine ihrer berühmtesten Spezialitäten. Das Fondue erhält mit dem ersten Suisse Fondue Festival eine grosse Bühne und soll so auch im Rest der Schweiz noch beliebter werden.
Dass Freiburg berühmt ist für das Moitié-moitié-Fondue, muss man der einheimischen Bevölkerung nicht beibringen, denn die Käsespezialität ist gerade in der kalten Jahreszeit in der Region allgegenwärtig. Um das Fondue mit Greyerzer- und Vacherinkäse auch im Rest der Schweiz oder sogar über die Landesgrenzen hinaus bekannter zu machen, hat die Stadt Freiburg zusammen mit den Branchenverbänden der beiden Käsesorten das Suisse Fondue Festival ins Leben gerufen. Die erste Ausgabe findet vom 17. bis zum 20. November auf dem Freiburger Python-Platz statt. Am Mittwoch haben die Organisatoren vor den Medien das Fest vorgestellt.
Schauplatz der Veranstaltung ist das eigens für das Festival konzipierte Festzelt La Bûche, was so viel heisst wie Holzscheit, an das die Form des Zeltes laut Organisatoren erinnert. Das Zelt ist 40 Meter lang, 30 Meter breit und 16 Meter hoch. Durch die grosse Höhe finden auch die Bäume, die auf dem Python-Platz stehen, Platz im Zelt. Im Parterre der Bûche wird derzeit eine Bar aufgebaut, zudem werden dort 14 Freiburger Käseproduzenten ihre Fondue-Spezialitäten präsentieren und verkaufen. Im oberen Stock des Zeltes entsteht ein Fondue-Restaurant mit 150 Plätzen.
Charles Ellena
Energietechnisch umstritten
Damit die Besucher des Festivals nicht frieren, muss das Zelt natürlich geheizt werden. Es stellt sich die Frage, ob es angesichts der Energiekrise eine gute Idee ist, vier Tage lang ein riesiges Zelt zu heizen. Lionel Martin vom Organisationskomitee sagt auf Anfrage, er verstehe die Bedenken. Das Zelt werde mit einer Ölheizung auf 18 bis 20 Grad geheizt. «Um einen Wärmeverlust zu verhindern, werden wir einen Eingangsbereich mit automatischen Schiebetüren einrichten. So entweicht möglichst wenig warme Luft», erklärt Martin.
Als wir vor vier Jahren mit der Planung starteten, war das Energiethema noch nicht so präsent. Heute würden wir es vielleicht anders machen.
Die Organisatoren hoffen auf rund 15’000 Besucherinnen und Besucher an den vier Festivaltagen. «Wenn man etwas zum ersten Mal veranstaltet, ist es schwierig einzuschätzen, wie viele Leute kommen», sagt Dominique de Buman, Präsident des Organisationskomitees.
Das Budget für das erste Suisse Fondue Festival beläuft sich laut de Buman auf rund eine Million Franken. Je 50’000 Franken kommen dabei von der Stadt Freiburg und den beiden Branchenverbänden des Greyerzer- und Vacherinkäses. Der Kanton Freiburg hat im Rahmen der neuen Regionalpolitik einen Beitrag von 230’000 Franken gesprochen.
Weitere Veranstaltungen im Zelt
Das Zelt La Bûche, das für das Fondue-Festival über den Python-Platz gespannt wurde, soll in Zukunft auch für andere Veranstaltungen genutzt werden, sagt der Freiburger Gemeinderat Laurent Dietrich. «Das Zelt ist für den Python-Platz perfekt geeignet. Es wäre schade, es in Zukunft nicht auch für andere Veranstaltungen zu nutzen.» Welche Veranstaltungen das sind, konnte Dietrich noch nicht sagen. «Ich könnte mir vorstellen, dass das Zelt im Winter einige Wochen stehen bleibt, um in der Freiburger Innenstadt einen gemütlichen Platz für Winterfeste zu haben.» Das Fondue-Festival soll dann im Jahr 2024 das nächste Mal stattfinden.
Charles Ellena
Programm
Suisse Fondue Festival
Die erste Ausgabe des Suisse Fondue Festival findet vom Donnerstag, 17., bis Sonntag, 20. November, auf dem Georges-Python-Platz im Freiburger Stadtzentrum statt. Neben einem Fondue-Restaurant mit 150 Plätzen im oberen Stock des Festzeltes gibt es im Erdgeschoss eine Bar und einen Degustationsbereich mit 14 Ständen, an denen Freiburger Produzenten ihre Fondue-Spezialitäten präsentieren und verkaufen, darunter zum Beispiel auch der Chees Gourmet in Tafers. Zusätzlich sind in Zusammenarbeit mit Freiburger Kulturinstitutionen Animationen und musikalische Darbietungen geplant. Das ganze Programm der vier Festivaltage gibt es auf der Internetseite des Veranstalters (www.suissefonduefestival.ch/de), wo auch Tischreservationen für das Restaurant vorgenommen werden können. du
Kommentar (1)
Jede Veranstaltung auf dem Python-Platz sollte künftig nur dann bewilligt werden, wenn sie den Mittwoch-Markt nicht tangiert. Die Behörden sollten dies stets im Auge behalten. Dieser Markt ist für viele Stadtbewohner ein wichtiger Teil des Alltags und des sozialen Lebens. Bauern und Produzenten aus Stadt und Umgebung sind wirtschaftlich davon abhängig. Diese jahrhundertealte Tradition darf nicht der kurzfristigen Effekthascherei geopfert werden.
Das zudem mit einem Konzept, das angesichts der Energiekrise bereits aus der Zeit gefallen ist. Ein riesiges, “kuschelig warmes Zelt” (Originaltext FN), das mit Öl geheizt wird…
Sollte dies künftig “im Winter einige Wochen stehen bleiben”, dann nur, wenn der Markt integriert werden kann.
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