Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Ein Bisheriger und zwei Frauen für die SP

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Der Verkehr, das Schwimmbad, die Eishalle: Es sind zwar medienwirksame, aber keine einfachen Dossiers, die Thierry Steiert (SP) in seiner ersten Legislatur im Freiburger Gemeinderat behandeln musste. So sei er immer wieder gefragt worden, warum es denn bei den Sportstätten nicht schneller vorwärtsgehe. «Und der Verkehr ist ohnehin ein sehr emotionales Thema», sagt Steiert, der sowohl im Privat- als auch im Berufsleben oft mit dem Velo unterwegs ist.

Erklärt er daraufhin den FN, was bei den Sportstätten gestockt und warum es beim motorisierten Privatverkehr gewisse Einschränkungen braucht, spricht er präzise, ohne zu zögern. Dies liegt nicht nur daran, dass er ein gewandter Redner ist, der ebenso gut auf Deutsch wie auf Französisch kommunizieren kann, und seine Dossiers in- und auswendig kennt. Es liegt auch daran, dass er diese Sätze schon unzählige Male wiederholt hat. Zu Beginn habe ihn das stetige Nachfragen schon ab und zu genervt, sagt Steiert, der am Anfang seiner politischen Karriere insbesondere von der deutschen Sozialdemokratie unter Helmut Schmidt inspiriert worden ist. Dann habe er sich aber daran erinnern müssen, wie er selbst als Generalrat gewesen sei. «Es ist menschlich. Deshalb versuche ich, immer wieder zu erklären.»

Und trotz einiger schwieriger Dossiers: Dem 53-Jährigen gefällt seine Arbeit als Direktor für Ortspolizei, Mobilität, Industrielle Betriebe und Sport–und er möchte in der kommenden Legislatur in einigen Dossiers Fortschritte sehen. So soll es beim Schwimmbad-Projekt vorwärtsgehen und im Verkehr das weitergeführt werden, was in den letzten Jahren begonnen wurde, namentlich die Förderung des öffentlichen Verkehrs und der sanften Mobilität.

Ob es Thierry Steiert selbst sein wird, der diese Dossiers vorantreibt, ist hingegen fraglich. Behält die Linke die Mehrheit im Gemeinderat, ist es wahrscheinlich, dass er als Dienstältester zum Syndic gewählt wird. Ein Amt, das ihm nicht unbedingt auf den Leib geschnitten ist. «Ich bin jemand, der gerne mit Dossiers auf ein Ziel hin arbeitet, der vorwärtsmacht.» Dies sei als Syndic sicher weniger möglich. Auch seien rein repräsentative Auftritte nicht das, was er suche. «Das Amt des Syndics hat aber auch positive Seiten», so Steiert. Als Zweisprachiger könne er ein anderes Gesicht von Freiburg zeigen und auch Kontakte in die Deutschschweiz verstärken. Noch sei es aber ohnehin zu früh, um etwas zu sagen. «Die Wahl obliegt einzig dem neu gewählten Gemeinderat. Theoretisch kommt jeder der fünf Gewählten infrage.»

Heilpädagogin und Juristin

Für die SP stellen sich neben Thierry Steiert zwei Frauen zur Wahl. Eine davon ist die 59-jährige Andrea Burgener Woeffray. Als Tochter eines Walliser Grossrats ist die freischaffende Heilpädagogin schon früh in Kontakt mit der Politik gekommen. Während einer ihrer Brüder dem Vater in die CVP folgte, tat sie es einem anderen Bruder gleich und trat der SP bei. «Mir war das soziale Engagement wichtig», sagt die Gross- und Generalrätin, die 1977 für ihr Studium von Visp nach Freiburg kam und im Gespräch so gar nicht nach Walliserin klingt. Sie habe während drei Jahren im Kanton Solothurn mit Kleinkindern gearbeitet. «Diese haben mich nicht verstanden. Deshalb habe ich umgestellt und mir meinen Bahnhof-Olten-Dialekt angeeignet», erzählt sie. So anpassungsfähig Andrea Burgener sprachlich ist–wenn es um Politik geht, weiss sie genau, was sie will. «Würde ich gewählt, wäre mein Leitmotiv der soziale Zusammenhalt.» Dieses Leitmotiv könne übersetzt werden im Wohnen; etwa in der Art, wie Quartiere gebaut werden, und mit mehr Wohnungen zu moderaten Preisen.

Eine wichtige Rolle spielten auch die Schulen als Ort, wo sich der soziale Zusammenhalt von klein auf lernen lasse. Umsetzbar sei das Leitmotiv aber auch mit kleineren Massnahmen, wie etwa breiten Trottoirs, auf denen man sich treffen könne, oder dem Zugang zu einer kulturellen Vielfalt. Mit ihren Positionen ecke sie auch manchmal an, sagt Burgener. «Ich bin entscheidungsfreudig und stehe zu dem, was ich will.» Jedoch könne sie auch Entscheide mittragen, betont sie. «Das ist, was den jetzigen Gemeinderat auszeichnet. Daran gibt es nichts zu ändern.»

«Ich bin schon seit klein auf eine grosse Nörglerin», sagt Lise-Marie Graden, die dritte SP-Kandidatin, von sich selbst. Es gehe aber nicht an, nur zu kritisieren, ohne sich zu engagieren. Deshalb liess sich die 41-Jährige nach mehreren Jahren im Elternrat 2011 auf die Generalratsliste der SP setzen–und wurde gewählt. Aktuell ist sie Präsidentin des Generalrats. Würde die Vorsteherin des kantonalen Amts für Justiz in den Freiburger Gemeinderat gewählt, möchte sie zunächst bei der Kommunikation ansetzen. «Die Stadt sollte die Bevölkerung auch über Prozesse und kleinere Schritte informieren und nicht nur über die grossen Resultate, die manchmal lange auf sich warten lassen.» Auch möchte sie die Lebensqualität verbessern–und dies mit Massnahmen in verschiedenen Bereichen. So möchte Graden mehr öffentlichen Raum schaffen, etwa mit der Versetzung von Parkplätzen an der Oberfläche in den Untergrund. «Wichtig sind aber auch kleine Massnahmen, wie etwa eine Bank hinzustellen, Bäume zu pflanzen oder Spielplätze einzurichten. Die Quartiere sollen mehr Leben erhalten.»

Ebenfalls will sie die ausserschulische Betreuung fördern sowie eine aktive Bodenpolitik führen. Nur so könne die Stadt sicherstellen, dass es auch grosse Wohnungen zu erschwinglichen Preisen für Familien gebe. Lise-Marie Graden weiss, wovon sie spricht: Sie lebt mit dem Grünen Oliver Collaud–er war im Jahr 2011 auf der Liste der Linken für die Gemeinderatswahlen–, seinem Kind sowie ihren drei eigenen zusammen.

Mit all diesen Massnahmen, die sie im Falle einer Wahl umsetzen möchte, lasse sich auch der soziale Zusammenhalt fördern, ist Lise-Marie Graden überzeugt. «Und ich möchte das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Gemeinderat stärken.»

Keine Klausel: «Das wäre nicht demokratisch»

H olt die gemeinsame Liste der Linken bei den Gemeinderatswahlen in Freiburg die Mehrheit, wäre es möglich, dass drei Sozialdemokraten gewählt würden – und Grüne sowie CSP leer ausgingen. Eine Klausel, die diesen Fall verhindere, gebe es nicht, sagt Jérôme Hayoz, Präsident der städtischen SP. «Ich denke aber nicht, dass dieser Fall eintreten wird.» Bei den Grünen sei viel diskutiert worden, und manche hätten lieber eine Allianz nur mit der CSP – wie bei den Wahlen 2006 – gemacht, sagt Eva Kleisli, Präsidentin der Grünen. Bei der gemeinsamen Liste eine Klausel einzuführen, die eine Wahl dreier SPler verhindert hätte, sei aber nicht infrage gekommen. «Wenn die Leute drei Sozialdemokraten wählen, respektieren wir dies. Alles andere wäre nicht demokratisch.» Dies sieht auch CSP-Präsident Maurice Page so. «Wir sind nicht befugt, die Ergebnisse zu manipulieren.» rb

Meistgelesen

Mehr zum Thema