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Ein Buchstabe macht den grossen Unterschied

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Unter dem Titel «Der Krisengewinner des Jahres» verfasste Thomas Roser, Korrespondent in Belgrad, eine Jahresbilanz über Ungarns Premier Victor Orban–in grossen Teilen durchaus kritisch und differenziert. Nur ist leider die Bezeichnung im Titel falsch gewählt: Orban ist kein Krisengewinner, sondern ein Krisengewinn«l»er.

Was ein «Gewinner» ist, wissen wir alle. Was macht einen «Gewinnler» aus? Es ist die Bezeichnung für einen Menschen, der (auf Kosten anderer) von einer Situation profitiert. Vor allem die Bezeichnung Kriegsgewinnler ist bestens für Personen bekannt, die mit Lieferungen knapper oder nicht erhältlicher Güter in Krisengebiete die Kriegssituation zu ihrem finanziellen Vorteil ausnützen. Einziger Unterschied beim Krisengewinnler Orban ist, dass er die aktuelle Flüchtlingssituation nicht (vorab) finanziell, sondern populistisch und damit politisch ausnutzt–eine aus humanitärer Sicht, aber auch mit Blick auf die Völkergemeinschaft und die Rechtsstaatlichkeit, mehr als verwerfliche Handlungsweise.

Der Vorspann des Artikels attestiert Orban, sich als kompromissloser Vorreiter eines Europas der geschlossenen Grenzen profiliert zu haben. Das fasst wahrscheinlich ebenfalls viel zu kurz. Bezogen auf das Jahr 2015 mag er damit beim Publikum am politisch rechten Rand gepunktet haben. Profil hat er dadurch aber weiss Gott keines gewonnen. Erinnern wir uns daran, was einen profilierten Politiker ausmachen würde! Mittel- und langfristig schadet er Ungarn gewaltig–einem Land, das aus eigener Erfahrung weiss, wie wichtig offene Grenzen sind.

 

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