Eine klassische Krimigeschichte ist der erste Roman von David Aebischer. Der Autor aus Düdingen schrieb vorher nur Kurzgeschichten und wagte sich auf Anfrage des Verlags dieses Jahr zum ersten Mal an einen ganzen Roman. In «Falstaff wäscht schmutzige Wäsche» folgt der Leser verschiedenen Erzählsträngen und Personen, die am Ende alle zusammenführen. Da ist James Raven Devine und seine Geliebte Rahel, die mit dem Mörder in Kontakt geraten. Da ist Detective Abdiel Doyle, der mit seinem Team ermittelt, nachdem im kalten Boden nahe Schloss Windsor die erste Leiche entdeckt wird. Da ist der Pathologe Fredenham, dessen Zwillingsbruder ins Visier der Detectives gerät und als Mörder verdächtigt wird. Auch das erste Mordopfer ist Zwilling.
Für Aebischer ist es besonders wichtig, dass seine Geschichten authentisch sind. So existierten alle vorkommenden Orte tatsächlich, und er sei auch fast überall gewesen. «Die Recherche nimmt fast 70 Prozent des Prozesses ein», meint Aebischer auch. Auch habe es in dem Buch ein Kochrezept, das ihm ein befreundeter Koch extra zusammengestellt habe, um die Geschichte realistischer zu machen. Auch autobiografische Elemente spielten dabei eine grosse Rolle.
«Falstaff wäscht schmutzige Wäsche» ist in Aebischers ganz eigenem Stil geschrieben. In den kurzen Kapiteln und Abschnitten findet man den typisch sprunghaften Stil von Kurzgeschichten wieder. Dieser und viele Anspielungen und Zitate bilden eine Erinnerung an Aebischers frühere Werke. Die vielen dramatischen und lebhaft-ausführlichen Beschreibungen sind nicht jedermanns Geschmack, passen aber sehr gut zu einem schnelllebigen Kriminalroman wie diesem, auch wenn sie zum Teil die Handlung in den Hintergrund stellen.
David H. Aebischer, «Falstaff wäscht schmutzige Wäsche». Wien, Apollon Verlag. 280 S.