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Ein Etappensieg für die Jazz Parade

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Der Streit um das Sommerfestival auf dem Georges-Python-Platz in Freiburg (siehe Kasten) geht in die nächste Runde: Der Oberamtmann des Saanebezirks, Carl-Alex Ridoré, hat nun Stellung genommen zu den drei Rekursen, welche Jérôme Magnin, Anwalt der Jazz Parade, im September eingereicht hatte. Einen davon hat er teilweise gutgeheissen.

Recht auf Begründung

«Die Gemeinde hat mehrmals das Recht auf Anhörung der Gesuchsstellerin verletzt», schreibt der Oberamtmann in einer Mitteilung. So hatten die Organisatoren der Jazz Parade beantragt, auch im kommenden Sommer den Python-Platz benutzen zu dürfen. Dieses Gesuch hatte die Gemeinde abgewiesen. Trotz der langjährigen Präsenz habe die Jazz Parade nicht mehr Rechte als andere Organisationen, hält Carl-Alex Ridoré im Communiqué fest. «Sie hat aber das Recht auf eine ausführliche Begründung, warum sich die Stadt für ein anderes Festival entschieden hat», sagte er den FN.

Die Stadt habe die Organisatoren der Jazz Parade bisher jedoch ungenügend informiert und ihnen zu Unrecht den Zugang zu den Akten verweigert, sagt der Oberamtmann. Deshalb hat er den Entscheid des Gemeinderats, der Jazz Parade die Nutzung des Python-Platzes zu verweigern, kurzerhand annulliert. Das Dossier gibt er nun an die Stadt zurück. Diese muss eine neue, begründete Entscheidung treffen. Danach können die Organisatoren der Jazz Parade entscheiden, ob sie das Dossier akzeptieren oder erneut Rekurs einlegen.

In den weiteren Beschwerden wurden die Unabhängigkeit der Jury sowie das Wettbewerbsverfahren kritisiert. Beide deklarierte der Oberamtmann als «unzulässig».

Nur formale Mängel

Der Gemeinderat habe den Entscheid des Oberamtmanns zur Kenntnis genommen und werde ihn in der kommenden Woche analysieren, sagte Gemeinderat Thierry Steiert (SP) gestern auf Anfrage. Ändern werde sich dadurch aber nichts: «Das ist ein rein formaljuristischer Entscheid.» Die Stadt könne entscheiden, wem und wann sie öffentliche Plätze zur Verfügung stelle. Sie habe sich für das beste Projekt entschieden, für zwei Sommerfestivals habe sie schlichtweg keine Kapazitäten.

Der zweite Rekurs stellte unter anderem die Unabhängigkeit von Thierry Steiert infrage: Sein Bruder ist beim Siegerprojekt als Referenz angegeben. Die Ablehnung der Beschwerde sei für ihn keine Überraschung, so Steiert. «Die Anschuldigungen waren völlig unbegründet.» Und auch den Vorwurf, der Gemeinderat habe Jean-Claude Henguely loswerden wollen, lässt Steiert nicht gelten: «Wäre dies der Fall gewesen, hätten wir keinen Wettbewerb lanciert.»

Jazz Parade sucht Gespräch

Weder der Jazz-Parade-Gründer Jean-Claude Henguely noch Jérôme Magnin wollten gestern Auskunft geben. Beide verwiesen auf das Communiqué, welches die Verantwortlichen gestern Nachmittag verschickten. Sie schrieben, die Stellungnahme von Carl-Alex Ridoré zeige, dass «die Stadt nicht einfach machen kann, was sie will».

Nun suchen die Organisatoren der Jazz Parade das Gespräch mit allen Beteiligten, um so bald wie möglich eine «gerechte Lösung» zu finden. Zeige sich die Stadt nicht zu Verhandlungen bereit, werde die Jazz Parade auch weiterhin «ihre Rechte geltend machen, um im Juli 2014 auf dem Python-Platz zu sein».

Vorgeschichte: Neues Festival sorgt seit längerem für Unruhe

I m Sommer 1989 organisierte Jean-Claude Henguely in Freiburg zum ersten Mal eine Jazz Parade, die sich nach und nach zu einem Traditionsanlass entwickelte. Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Organisatoren des Festivals verlief jedoch nicht immer problemlos. Im Oktober 2012 lancierte die Stadt einen Wettbewerb für ein neues Sommerfestival auf dem Python-Platz. Neben elf anderen reichte auch Jean-Claude Henguely ein Dossier ein.

Petition gestartet

Im Juni dieses Jahres gab die Wettbewerbsjury ihren Entscheid bekannt: Sieger war das Projekt «Les Georges»; die Jazz Parade war nicht einmal in die engere Auswahl gekommen. Daraufhin starteten die Organisatoren der Jazz Parade eine Petition und beantragten, als zweites Sommerfestival den Python-Platz nutzen zu dürfen. Diesen Antrag wies die Stadt zurück. Im September reichte Jérôme Magnin, Anwalt der Jazz Parade, drei Rekurse ein, in welchen er Formfehler sowie die Befangenheit der beiden Gemeinderäte Thierry Steiert und Madeleine Genoud-Page bemängelte. Seit dem 15. November ist das Festival «Les Georges» offiziell bewilligt. Bis zum 15. Dezember sind noch Einsprachen möglich; ein Rekurs ist bereits eingegangen. rb

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