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Ein Feriencamp hilft geschiedenen Vätern, ihre Rolle zu finden

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Hilfsangebote für alleinerziehende Mütter gibt es schon länger. Doch die Nachfrage steigt auch vonseiten geschiedener Väter. Pro Junior Freiburg hat nun ein Feriencamp für Väter lanciert, zusammen mit Mencare Schweiz.

Die Zeiten, als Väter nach einer Trennung oder Scheidung gerade einmal jedes zweite Wochenende ihre Kinder sahen, sind vorbei. Immer mehr Familien organisieren sich so, dass sich Mütter und Väter die Erziehung und Betreuung der Kinder aufteilen – auch weil sich viele Väter eine aktivere Rolle im Leben ihrer Kinder wünschen.

Doch das ist nicht immer einfach zu realisieren. Das Bild des Vaters, der zwar für den Unterhalt der Familie sorgt, aber ansonsten wenig präsent ist, ist in der Gesellschaft noch immer stark verankert. So arbeiten zum Beispiel immer noch weniger Männer als Frauen Teilzeit. Das hat Annamaria Colombo, Professorin an der Freiburger Hochschule für Soziale Arbeit, in einer neuen Studie festgestellt. Die Studie ist Teil eines Pilotprojekts für Ferienwochen für geschiedene oder getrennte Väter und ihre Kinder von Pro Junior Freiburg (ehemalig Pro Juventute) und Mencare Schweiz, einer Organisation, die sich für väterliches Engagement und männliche Care-Arbeit einsetzt.

Erstes Camp in Charmey

Feriencamps für alleinerziehende Mütter sind seit Jahren beliebt. «Wir hatten in letzter Zeit immer wieder Anfragen von Vätern für Angebote, die sich spezifisch an sie richten», sagte Gérald Mutrux, Präsident von Pro Junior Freiburg, an einer Medienkonferenz vom Mittwoch. Pro Junior hat Mencare Schweiz kontaktiert. Zusammen organisierten sie im vergangenen Sommer in Charmey ein erstes Feriencamp für alleinerziehende Väter und deren Kinder. 

Das Angebot richtete sich konkret an Väter, die regelmässig für eine bestimmte Zeit alleine für die Betreuung ihrer Kinder zuständig sind. 14 Väter zeigten Interesse am Camp, vier Männer und acht Kinder nahmen schliesslich teil. Dass es nicht mehr gewesen seien, liege auch daran, dass das Angebot noch nicht so bekannt sei, sagte Gérald Mutrux.

Einige kurzfristige Abmeldungen zeigten gerade, wie wichtig dieses Angebot eben sei, fügte Annamaria Colombo an: Ein Vater nahm nicht teil, weil es familieninterne Komplikationen gab, ein anderer sagte ab, weil er kurz zuvor eine neue Arbeitsstelle angetreten hatte, und den Arbeitgeber nicht bereits für Ferien anfragen wollte.

Zweifel an Fähigkeiten

Die Studie habe gezeigt, dass viele Väter ihre Rolle wahrnehmen möchten, es aber Zweifel an ihren Fähigkeiten als Elternteil gebe – einerseits von der Gesellschaft, von Institutionen, den Müttern und nicht zuletzt auch von ihnen selbst. Noch immer sei es so, dass das Sorgerecht für die Kinder nach einer Trennung mehrheitlich an die Mütter gehe, so Colombo. Rund 13 Prozent der Kinder in der Schweiz leben in einem Haushalt mit einem alleinerziehenden Elternteil.

Für alleinerziehende, getrennte oder geschiedene Väter gebe es nur wenige Hilfsangebote, sagte Colombo weiter. Die Studie habe aber gezeigt, dass sich viele Väter dies wünschten: einerseits Rat von Fachpersonen, andererseits aber auch den Austausch mit anderen Elternteilen.

Die Ferienwochen von Pro Junior können einige dieser Bedürfnisse abdecken. Und daneben bieten sie den Vätern die Gelegenheit, Zeit mit ihren Kindern zu verbringen und die Bindung zu ihnen zu verstärken. Gilles Crettenand von Mencare, welcher am Programm der Ferienwoche mitgearbeitet hat, sagte: 

In dieser Woche hat es Platz für Emotionen und Selbstreflexion.

Tipps austauschen

Vincent Bourquin ist einer der Väter, die am ersten Feriencamp teilgenommen haben. Vor den Medien erzählte er, warum er es getan hat: «Es waren meine ersten Sommerferien mit den Kindern allein. Im Camp war für Unterkunft, Verpflegung und ein Rahmenprogramm gesorgt. Das gab mir Sicherheit.» 

Das Gespräch mit den anderen Vätern habe er sehr geschätzt. «Wir konnten über unsere Sorgen sprechen, aber auch alltägliche Tipps austauschen.» Für ihn sei es darum gegangen, in seine neue Rolle zu finden. 

Zu sagen, dass ich alleinerziehender Vater bin, braucht Mut.

Er spüre in der Gesellschaft eine fehlende Anerkennung. «Es wird erwartet, dass wir gleich funktionieren wie normale Familien.» Die psychische Belastung mit der Arbeit – oft auch aus finanziellen Gründen in einem hohen Pensum – dem Haushalt, der Betreuung der Kinder könne sehr hoch sein. «Wir sind anders, wir sind amputierte Familien. Wenn wir das als Gesellschaft anerkennen können, dann kommen wir weiter.»

Programm

Feriencamp: Austausch, Spiel und Spass

Im ersten Feriencamp für geschiedene oder getrennte Väter in Charmey widmeten sich die Väter jeweils am Vormittag in einem Atelier verschiedenen Themen rund ums Vatersein. Die Kinder wurden in dieser Zeit betreut: Sie bastelten, spielten oder lernten eine neue Sportart kennen. Am Nachmittag verbrachten die Väter Zeit mit ihren Kindern, bis auf einen Nachmittag, an welchem die Kinder ebenfalls betreut waren und die Väter Zeit für sich hatten. Das Feriencamp ist ein Pilotprojekt, welches vorerst auf drei Jahre ausgelegt ist. Für 2022 und 2023 sind ebenfalls Camps geplant. Jenes 2022 findet vom 7. bis 12. August in Vaumarcus am Neuenburgersee statt. Es ist auch offen für deutschsprachige Familien, sofern diese Französisch verstehen. Maximal zwölf Familien können teilnehmen; es hat noch freie Plätze.

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