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Ein Freiburger fliegt am Lauberhorn

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Mit einer Geschwindigkeit von 250 Knoten, rund 450 Stundenkilometern, fliegt Nicolas Burren über die Schrattenflue und nur wenige Zeit später hinein ins Lauterbrunnental im Berner Oberland. Er hält den Steuerknüppel des Swiss-Airbus A321 nach links, unter ihm gleiten der Aussichtspunkt Girmschbiel und die kleine Scheidegg durch, während ihm Captain Martin Stotzer Anweisungen gibt. «80 Prozent Schub» – «Querlage links» – «Nase zwei Grad über Horizont», ist zu hören. Dann kehrt der Airbus wieder zurück ins Tal, um zur nächsten Kurve anzusetzen. Was die beiden Piloten letzte Woche im Flugsimulator der Swiss in Zürich geübt haben, werden sie – sofern das Wetter stimmt – ab heute am Lauberhornrennen in die Tat umsetzen: Gemeinsam mit der Patrouille Suisse, der Jet-Kunstflugstaffel der Schweizer Luftwaffe, werden die Swiss-Piloten eine Flugshow präsentieren (siehe Kasten). Statt der Journalisten wird jedoch ein dritter Pilot im Cockpit Platz nehmen, und es wird Nicolas Burren sein, der die Anweisungen gibt.

Lange nur ein Hobby

«Das ist wohl der Höhepunkt meiner Karriere. Es bedeutet mir sehr viel, dass ich ausgewählt wurde und bei diesem Display mitfliegen kann», sagt Burren, der in Freiburg aufgewachsen ist und seine Leidenschaft fürs Fliegen schon früh entdeckt hat. Mit 16 Jahren habe er sich für den ersten Kurs der fliegerischen Vorschulung angemeldet und sich nach und nach zum Privatpiloten ausbilden lassen. Dieses Hobby zu seinem Beruf zu machen, sei unmittelbar nach seiner Matura aber kein Thema gewesen. «Ich schloss das Kollegium 2001 ab und machte dann die Rekrutenschule. In dieser Zeit erfolgten die Terroranschläge auf das World Trade Center in New York und das Grounding der Swissair. Berufspilot zu werden, war deshalb damals keine Option für mich.» Nach einem Studium der Betriebswirtschaft, während dem Nicolas Burren etwa als Segelflug- oder Schlepppilot für Segelflugzeuge auch immer wieder privat flog, sah er 2007, dass die Swiss Piloten suchte. «Ich absolvierte die Selektion – und Anfang 2009 konnte ich mit der Pilotenausbildung beginnen.»

Trainings im Simulator

Selbst fliegen wird der 34-jährige Nicolas Burren, Instruktor und stellvertretender Chefpilot auf der Airbus-Flotte, während des Lauberhornrennens nicht. Dies übernehmen der 53-jährige Cheffluglehrer Martin Stotzer, sowie–während des Displays–der 51-jährige Richard Schlatter, Fluglehrer und ehemaliger Patrouille-Suisse-Pilot. «Ich bin der Überwachungs- und Safety-Pilot auf dem dritten Sitz», sagt Burren. Die beiden anderen Piloten seien während des Fluges sehr fokussiert. «Da ist es hilfreich, wenn jemand den Auftritt durchcoacht. Auch hätte ich mehr freie Kapazitäten, um zu intervenieren, falls etwas nicht so abläuft wie geplant.»

Um einen solchen Fall aber möglichst zu vermeiden, haben die Piloten einige Zeit ins Training investiert. Bereits im Dezember hätten die drei Swiss-Piloten gemeinsam mit drei Piloten der Patrouille Suisse die Strecke in PC-7- Militärfliegern abgeflogen, erzählt Burren. «Im Flugsimulator haben wir danach genau ausgetestet, wo es bei diesem Gewicht wie viel Schub braucht und welche Querlage wo nötig ist.» Danach folgten mehrere Trainings im Flugsimulator. Die seriöse Vorbereitung sei wichtig. «Auf Linienflügen fliegen wir von A nach B, es gibt Start, Flug, Landung. Da wissen wir genau, was uns erwartet. Mit einem 65 Tonnen schweren Flugzeug in einem engen Tal teilweise nur 300 Meter über dem Boden zu fliegen, ist da schon etwas anderes.» Gefährlich sei die knapp zehnminütige Flugshow aber nicht, betont Burren. «Wir alle kennen das Programm haargenau und wir sind alle erfahrene Piloten.»

Trotz der gründlichen Vorbereitung: In einem Punkt haben die Piloten gar keinen Einfluss. «Der grösste Unsicherheitsfaktor ist das Wetter.» Während Linienflüge nach Instrumentenflugregeln erfolgten und die Piloten ohne Probleme auch Wolkendecken durchqueren könnten, gälten am Lauberhorn Sichtflugregeln, sagt Burren. «Wir müssen stets gewisse Mindestsichtweiten haben.» Fällt Schnee oder liegt die Wolkendecke unter 10 000 Fuss, also gut 3000 Metern, dürfen die Piloten nicht das komplette Display fliegen. Ein Flug zum Trainieren diverser Formationen mit der Patrouille Suisse hat gestern stattgefunden, wegen der zu tiefen Wolkenuntergrenze jedoch nicht über dem Lauberhorn. Vorgesehen sind nun je ein Auftritt am Freitag und am Samstag, Ausweichtag ist der Sonntag. Und wenn die Bedingungen nie stimmen? «Dann ist das Pech für uns und für alle, die uns gern gesehen hätten.»

Display: Sechs kleine und ein grosser Flieger

S chon seit mehreren Jahren begleitet die Jet-Kunstflugstaffel der Schweizer Luftwaffe, die Patrouille Suisse, das Lauberhornrennen im Berner Oberland mit einer Flugshow. Bereits zum zweiten Mal macht dieses Jahr auch die Swiss mit einem Airbus mit; dieser wird die Flugstrecke vorgeben, die sechs kleineren Flieger der Patrouille Suisse werden ihm folgen. Die Swiss sei schon länger Partner des Lauberhornrennens, erklärt Martin Stotzer, Cheffluglehrer bei der Swiss, der gemeinsam mit dem Freiburger Nicolas Burren und Richard Schlatter den Airbus A321 der Swiss fliegen wird. «Letztes Jahr haben wir uns dann gefragt: Wenn wir ohnehin vor Ort sind, warum fliegen wir dann nicht mit der Patrouille Suisse zusammen?»

Da der Auftritt der Swiss im letzten Jahr beim Publikum sehr gut angekommen sei, habe die Fluggesellschaft beschlossen, auch dieses Jahr bei der Show mitzumachen und ein Display zu fliegen, sagt Mediensprecherin Karin Müller. Trotz der schönen Bilder: Ist dies ökologisch vertretbar? Die Umwelt sei im Fluggeschäft stets ein wichtiges Thema, sagt Müller. «Klar ist aber auch: Wir sind eine Airline und können nicht CO₂-neutral sein.» Da das Flugzeug bei der Show weder Passagiere noch Fracht geladen habe, brauche es für die gleiche Strecke bedeutend weniger Kerosin als die vollgeladenen Flugzeuge auf Linienflügen. «Zudem ist die Flugshow beim Lauberhornrennen eine von ganz wenigen, die Swiss macht, und daher sehr speziell, sowohl für die Piloten als auch für die Zuschauer.» rb

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