Autor: elisabeth schwab-salzmann
Das «Althuus» im Weiler Jerisberghof wurde 1703 erbaut und über viele Generationen hinweg von der Familie Bucher bewohnt. Es hätte als erstes Bauernhaus auf den Ballenberg versetzt werden sollen, wenn sich nicht der Grossvater von Peter Bucher, Mitglied im Stiftungsrat und Nachfahre der Besitzerfamilie, für den Verbleib des Hauses in Ferenbalm gewehrt hätte. «Mein Grossvater rettete in diesem Sinn den Erhalt des Althuuses an seinem ursprünglichen Ort. Er wollte damals schon die ländliche bäuerliche Kultur mit diesem Haus dokumentieren und für künftige Generationen zugänglich machen», erklärt Peter Bucher.
Ausflugsziel im Sommer
Der Weiler Jerisberghof ist im schweizerischen Verzeichnis der schützenswerten Ortsbilder eingetragen. Mit seinem über 300-jährigen «Althuus» und den darum herum gruppierten alten Bauernhäusern und Scheunen ist es ein beliebtes Ausflugsziel, bequem mit der S-Bahn zu erreichen.
Am vergangenen Wochenende ist die diesjährige Sonderausstellung «vier Jahreszeiten» zu Ehren des Grafikers und Malers Adolf Flückiger eröffnet worden (s. Kastentext).
Zu den Gebäuden der Liegenschaft gehören das Haupthaus, eine Remise und ein Speicher. 1947 übergab es die Besitzerfamilie Bucher dem Kanton Bern. 1969 wurde eine Stiftung gegründet mit dem Ziel, das «Althuus» zu erhalten und das Bauernmuseum zu fördern.
Der Verein Bauernmuseum organisiert Ausstellungen, Sommerfeste und ist für Anmeldungen von Privaten für Apéros, Hochzeits-Empfänge u. v. a. zuständig.
Handwerk und tägliches Leben der Bauern
Im «Althuus» sind Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens, Küchenutensilien, Webstuhl, Betten und Mobiliar der «guten Stube» zu bewundern. In einer Sonderausstellung ist das Thema Einmachen präsent mit Einmachgläsern, Kochtopf, Utensilien zum Trocknen von Gemüse und Früchten.
«Im Idealfall stellen wir Gegenstände ab 1836 aus. Es sind auch einige ältere Kostbarkeiten dabei. Bis gegen Mitte des 19. Jahrhunderts lebten Mitglieder meiner Familie in diesem Haus, seither dient es als Museum», erklärt Peter Bucher. Das bäuerliche Leben sei früher sicher nicht nur Idylle gewesen. Bestimmt habe man aber einen selbstbestimmten Arbeitsrhythmus in einer intakten Natur erlebt.