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Ein «Ja, aber» der Fischer zum geplanten Kleinwasserkraftwerk in Zollhaus

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Imelda Ruffieux

In der Warmen Sense in Zollhaus soll ein Kleinwasserkraftwerk gebaut werden. Die Sol-E, eine Tochterfirma der Bernischen Kraftwerke AG, plant ein Projekt, ebenso die Groupe E. Noch warten beide Promotoren auf einen Entscheid des Kantons, ob dieser Standort überhaupt in Frage kommt (siehe Kasten).

Gewisse Bedingungen

Bereits im Vorfeld haben Umwelt- und Naturschutzorganisationen Stellung zu einem möglichen Wasserkraftwerk bezogen: Während der WWF sich klar gegen jegliche Projekte in der Sense ausspricht, ist Pro Natura nicht grundlegend dagegen. Das gleiche gilt für die Fischer, die gewisse Bedingungen stellen. «Wir unterstützen das Projekt, wenn ein Teil der Warmen Sense renaturiert wird», fasst Peter Grossen, bis vor kurzem Präsident des Fischervereins Plaffeien-Schwarzsee, zusammen. Die Fischer möchten den Flusslauf der Sense in Richtung Plaffeien möglichst unverbaut lassen und gehen für diesen Abschnitt mit den Argumenten des WWF einig.

Fischzug bis ins Rohr

Doch im oberen Teil des Flusses in Richtung Schwarzsee, in der sogenannten Warmen Sense, sind in der Vergangenheit 16 Holzschwellen eingebaut worden, um die Wasserkraft zu bremsen. Von naturnah könne hier also nicht die Rede sein, betonen die Fischer. «Wir möchten, dass der Fischzug bis ins Rohr wieder möglich wird», führt Peter Grossen aus.

Das sei bis jetzt nicht möglich, weil einige der Schwellen zu hoch seien, um von den Forellen überwunden werden zu können. «Etwa zehn Schwellen sind zu hoch. Die übrigen – sie haben eine Höhe von rund einem halben Meter – könnte man stehen lassen», erklärt der Fischer.

Aufwendige Aufzucht

Wenn die Vorschläge der Fischer Gehör finden, würde ihnen dies viel Arbeit ersparen. «Momentan ist der Dütschbach unser Aufzuchtbach. Dort ziehen wir jährlich etwa 10 000 Forellen auf und setzen davon später etwa 600 bis 700 in der Warmen Sense aus», erklärt Roland Müller, Präsident des Fischervereins. «Wir möchten, dass sich die Fische wieder natürlich vermehren. Wenn die zu hohen Schwellen weg sind, würde dies sicher möglich sein.»

Marly als Vorbild

Der Fischerverein Plaffeien-Schwarzsee mit etwa 150 Mitgliedern möchte damit das erreichen, was letztes Jahr in der Ärgera bei Marly auch umgesetzt wurde: die Schwellen wurden im letzten Sommer alle fischgängig gemacht.

Auch auf eidgenössischer Ebene laufen Bestrebungen für die Renaturierung von Flüssen (siehe Kasten). «Die Kosten für die Renaturierung wären sehr hoch», ist sich Roland Müller bewusst. Dies vor allem auch, weil einige der Schwellen in wenig zugänglichem Gebiet liegen.

Regelmässig kontrollieren

Ein Problem bei Kleinwasserkraftwerken ist die Restwassermenge. Die Sol-E hat in ihrem 5,2-Millionen-Franken-Projekt vorgesehen, ein System mit einer dynamischen Restwassermenge zu installieren. Dabei soll die Wasserfassung die ganze Breite des Flussbetts einnehmen. Der Rechen wird mit feinen Stäben ausgestattet, was die Verletzungsgefahr für die Fische verringert. «Die Restwassermenge würde wohl theoretisch reichen. Das müsste man dann regelmässig kontrollieren», erklärt Peter Grossen.

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