Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Ein kohärentes Angebot entwickeln»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die kleineren, in mittlerer Höhe gelegenen Skigebiete im Kanton Freiburg wie Charmey oder La Berra müssen sich etwas einfallen lassen, wenn sie ihr Überleben langfristig sichern wollen. Im Interview nimmt nun Volkswirtschaftsdirektor Olivier Curty (CVP) Stellung zu den entsprechenden Plänen des Staatsrats.

Hier geht’s zum Artikel über Charmey – und hier zum Artikel über La Berra.

Wann ist die Idee für den neuen Masterplan Vision 2030 entstanden?

Das war im Frühling, als die Finanzierungsanfrage für die Investitionen im Zusammenhang mit der Konzessionserneuerung für den Rapido Sky in Charmey an uns gelangte. Die Volkswirtschaftsdirektion hielt eine Bestandesaufnahme für alle Freiburger Skistationen für notwendig.

Am 29. Juni trafen Sie sich dann mit den Chefs der Bergbahnbetriebe. Können Sie uns mehr über dieses Treffen erzählen?

Es ging darum, den Präsidenten und Direktoren der Freiburger Bergbahnbetriebe die Idee eines Masterplans oder vielmehr einer «Vision 2030 für die Voralpen» zu präsentieren. Bei dieser Gelegenheit wurde eine erste Arbeitsgruppe ernannt, in der sowohl Mitarbeiter unserer Direktion als auch Verantwortliche der Bergbahnen Einsitz nehmen.

 

«Es gilt, unsere Mittel auf Investitionen zu konzentrieren, die eine echte Diversifizierung des Angebots erlauben.»

Olivier Curty

Staatsrat (CVP)

 

Was ist das Ziel dieses Masterplans?

Viele Dinge haben sich in den letzten Jahren verändert. Vor allem beobachten wir einen immer stärkeren Einfluss des Klimawandels und eine Verminderung des Schneefalls in unseren Voralpen. Aber auch die nationale und internationale Konkurrenz wurde immer härter, und der starke Franken vereinfacht die Dinge für unseren Tourismus auch nicht. Dazu kommen die spezifischen Schwierigkeiten jeder Station. Das Ziel dieses Masterplans ist, zunächst einmal eine vollständige Analyse der Situation auf makroökonomischem Niveau zu machen. Parallel dazu ist eine Bestandesaufnahme für jede einzelne Skistation vorzunehmen. Die Idee dahinter ist die gemeinsame Ausarbeitung einer Strategie mit allen betroffenen Akteuren. Diese Strategie soll es erlauben, ein kohärentes touristisches Angebot mit gut positionierten Stationen zu entwickeln. Es gilt, unsere Mittel auf Investitionen zu konzentrieren, die eine echte Diversifizierung des Angebots erlauben und eine wirtschaftliche Nachhaltigkeit ermöglichen.

Wie dringend ist die Situation denn?

Der Grad der Dringlichkeit ist nicht bei allen Stationen der gleiche.

Wo liegen die Prioritäten?

Absolute Priorität hat die Entwicklung dieser ganzheitlichen Vision, die es den Stationen erlaubt, sich besser zu positionieren und ein komplementäres und kohärentes Angebot zu entwickeln.

Gibt es also auch Unterschiede zwischen den einzelnen Stationen, was die Situation betrifft?

Ja. Aber die Idee dieses Masterplans ist nicht, jenen Stationen neue Geschäftsmodelle aufzuerlegen, die ihr Gleichgewicht bereits gefunden haben. Es geht darum, jene zu unterstützen, die Probleme haben.

Was wird die Realisierung dieses Masterplans kosten? Und wer wird das bezahlen?

Im Moment befinden wir uns noch in der Phase der Reflexion. Es ist zu früh, um die Kosten zu beziffern. Aber es ist ein wichtiges Projekt, für das wir auch die Hilfe der Neuen Regionalpolitik anfordern werden. Zurzeit ist allerdings noch nichts definitiv festgelegt, was diesen Punkt betrifft.

Wie denken die Politiker über diesen Plan, etwa die Grossräte?

Das 2013 eingereichte Postulat der freisinnigen Grossräte Nadine Gobet (Bulle) und Yvan Hunziker (Semsales) zur touristischen Infrastruktur im Kanton zeigt, dass es im Parlament eine Empfänglichkeit für diese Frage gibt. Die Frage der Bergbahnen ist zentral für unseren Tourismus, und dies interessiert unsere Abgeordneten eindeutig.

Wird es eine Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und privatem Sektor geben?

Dieser Masterplan wird zusammen mit sämtlichen Partnern ausgearbeitet: den Regionen, den Bergbahnen, den Tourismusbüros und dem Staat. Ja, die Zusammenarbeit wird intensiv sein. Es geht nicht darum, ein Top-Down-Projekt auszuarbeiten. Im Gegenteil: Die Lösungen sollen in tabulosen Diskussionen in einem kon­struk­tiven Geist entstehen.

Wie sieht der Zeitplan aus? Und gibt es bestimmte Fristen?

Idealerweise hoffen wir darauf, dass wir uns über den Inhalt des Masterplans noch vor dem Ende dieses Jahres einig werden. So könnten die ersten Resultate bereits im Sommer 2018 erreicht werden.

Besteht auch die Möglichkeit einer interkantonalen Zusammenarbeit?

Im Analyseprozess, der auf unsere Stationen fokussiert ist, nicht direkt. Aber wir werden die Erfahrungen, die man in anderen Kantonen gemacht hat, sicherlich prüfen.

Chronologie

Ein denkwürdiger Stichentscheid

Der Bergbahnbetrieb in Charmey ist seit Jahren defizitär. Schon 2012 wurde ein Liquiditätsengpass angekündigt. Im Juni 2016 eskalierte die Situation. Nach einer fünfstündigen Gemeindeversammlung wurde ein Kreditantrag der Bahnen per Stichentscheid des Syndics von Val-de-Charmey, Yves Page (FDP), abgelehnt, worauf der Verwaltungsrat geschlossen zurücktrat. Ein neuer Verwaltungsrat wurde gebildet, mit dem Vize-Syndic Etienne Genoud (CVP) an der Spitze. Nun steht die Erneuerung der Konzession an, doch dafür sind mittelfristig Investitionen von 1,1 Millionen Franken nötig. Der Kanton verlangte als Bedingung für die weitere Unterstützung ein Audit, das ergab, dass eine dringende Professionalisierung unumgänglich ist.

jcg

 

 

Meistgelesen

Mehr zum Thema