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«Ein Konzert lebt von grossen Gefühlen»

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Yann Loosli, was macht für eine Musikgesellschaft wie Düdingen den Reiz aus, an einem Grossanlass wie dem Eidgenössischen Musikfest in Montreux teilzunehmen?

Ich denke, zuerst einmal ist es wichtig, dass bei der Teilnahme an einem solchen Projekt alle Musikanten in dieselbe Richtung ziehen. Es sind diese Momente, in denen man spürt, dass jedes einzelne Mitglied für sein Hobby bis in die Fingerspitzen motiviert ist. Alle wollen sich für diese eine Sache engagieren und geben hierfür ihr Bestes. Für die Stärkung des Teamspirits sind solche Momente unglaublich wichtig. Umso mehr es im Vereinsjahr nicht unendlich viele Projekte dieser Art gibt.

 

 Wie können die Musikanten sonst noch vom Wettbewerb profitieren?

In einem Wettspiel geht es immer auch darum, technisch möglichst sauber zu spielen. Gute Wertungen erhalten jene Gesellschaften, die ihre Instrumente perfekt im Griff haben. Für die Entwicklung der individuellen Technik unserer Musiker, gerade bei den jüngeren Mitgliedern, ist die Teilnahme am Eidgenössischen Musikfest also gewiss eine gute Challenge.

 Eine Challenge, die sicher auch mit einigem Aufwand verbunden ist …

Eine Teilnahme an Wettbewerben ist für jede Gesellschaft zuerst einmal mit einer finanziellen Herausforderung verbunden. Die Teilnahmegebühren und die Kosten für den Transport sind nicht ganz billig. Und auch wenn man Ersatzmusiker suchen und engagieren muss–uns fehlt in diesem Jahr zum Beispiel eine Oboe–ist das mit einigen Kosten verbunden. Viele Gesellschaften müssen deshalb auf eine Teilnahme am Eidgenössischen verzichten. Und natürlich übt man vor einem Wettbewerb viel mehr als gewöhnlich.

 

 Können die Musikanten ihr Aufgabenstück «La Corrida de Toros» von Mario Bürki nach so vielen Proben überhaupt noch hören?

Dieses spanisch angehauchte Stück hat viel Temperament. Das gefällt den Musikern sehr, und sie üben es gerne. Auch weil es rhythmisch sehr anspruchsvoll ist. Ich denke, wir werden das Stück über das Eidgenössische hinaus in unser Repertoire aufnehmen. Oftmals sind Aufgabenstücke sehr kompliziert und sehr zeitgenössisch. Das ist bei «La Corrida de Toros» nicht der Fall. Man kann es anhören (lacht).

Welche Rolle spielt bei einem Fest dieser Grösse der Austausch mit anderen Gesellschaften und die Geselligkeit?

 Eine wichtige, wenn nicht sogar die Hauptrolle. Als Teilnehmer an einem Eidgenössischen Musikfest kommt man schnell mit anderen Musikern ins Gespräch und trinkt gemeinsam ein Bier oder ein gutes Glas Wein.

 Dann sehen sich die Gesellschaften gegenseitig nicht als Konkurrenten?

Nein. Ich persönlich bin der Meinung, dass Musik und Wettkampf ohnehin nicht wirklich zusammenpassen. Ein grossartiges Konzert lebt in erster Linie von grossen Gefühlen und nicht von perfekter Technik der einzelnen Musiker. Was ich damit sagen will: Ich kann einige falsche Noten spielen und trotzdem ein tolles Konzert haben. Für eine gute Wettbewerbswertung würde mir diese Leistung aber nicht reichen. Da geht es einzig und allein darum, dass ich perfekt spiele. Das ist in meinen Augen etwas widersprüchlich.

 

 Düdingen nimmt zum ersten Mal seit vielen Jahren in der ersten Harmonieklasse an einem Eidgenössischen Musikfest teil. Und für Sie als Dirigent ist es ebenfalls eine eidgenössische Premiere. Welches Ziel hat sich die Gesellschaft gesetzt?

Das Punktemaximum beträgt 100 Punkte. Zwischen 80 und 100 Punkten gibt es eine gute Wertung. Und eine solche zu erzielen, das muss unser Ziel sein. Aber viel wichtiger als das Resultat ist es, dass wir bei unserer Reise nach Montreux gemeinsam eine gute Zeit haben können.

Programm: Rekordverdächtiges Eidgenössisches

R und 26 000 Musikanten und an die 220 000 Besucher werden im Laufe der nächsten beiden Wochenenden vom 10. bis 12. sowie vom 17. bis 19. Juni am Eidgenössischen Musikfest in Montreux teilnehmen. Fast 3700 Helfer stehen für die reibungslose Abwicklung des Programms im Einsatz. Die Organisatoren rechnen damit, dass über die sechs Festtage rund 1400 Meter Bratwurst, über zwei Tonnen Brot, 50 000 Liter Bier und etwa gleich viele Flaschen Wein konsumiert werden. Mit insgesamt 556 angemeldeten Musikgesellschaften aus der ganzen Schweiz handelt es sich bei der Austragung am Genfersee um das grösste Eidgenössische aller Zeiten. Aus dem Kanton Freiburg reisen 34 Gesellschaften an die Wettspiele. Drei von ihnen – die Concordia, die Landwehr und die Gérinia – spielen mit dem Aufgabestück «Guernica» aus der Feder des Freiburger Komponisten Jean-François Michel um den Titel in der Höchstklasse Harmonie. Insgesamt 13 Säle, darunter das prestigeträchtige Auditorium Stravinski, stehen für die Wettspiele zur Verfügung. Ergänzt werden die Wettspiele durch Marschmusik-Wettbewerbe in den Strassen von Montreux. Aufgrund der hohen Besucherzahlen raten die Organisatoren allen Musikliebhabern, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. mz

Das ist das Wettspiel-Programm der Musikgesellschaften Deutschfreiburgs und der Stadt Freiburg: Pfarreimusik Wünnewil-Flamatt (H1, Fr., 10. Juni, 19.30 Uhr, Miles Davis Hall); Union Instrumentale Freiburg (H1, Fr., 10. Juni, 20.20 Uhr, Mi les); MG Düdingen (Kategorie H1, Sa., 11. Juni, 9.20 Uhr, Miles); Landwehr Freiburg (HH, Sa., 11. Juni, 12.30 Uhr, Auditorium Stravinski); La Gérinia Marly (HH, Sa., 11. Juni, 13.30 Uhr, Auditorium); Concordia Freiburg (HH, So., 12. Juni, 8 Uhr, Auditorium); MG Tafers (H1, So., 12. Juni, 11.10 Uhr, Miles); MG Alphorn Plaffeien (H2, Fr., 17. Juni, 19.40 Uhr, Palace Petit Palais); MG Schmitten (H2, Sa., 18. Juni, 10.40 Uhr, Casino Montreux); MG St. Antoni (H2, Sa., 18. Juni, 20.40 Uhr, Palace); MG Gurmels (H2, So., 19. Juni, 11.20 Uhr, Casino).

Weitere Infos und ganzes Programm: www.ffm2016.ch

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