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Ein Kunstlokal am Bahnhof Flamatt

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ein Künstlerinnen-Kollektiv mietet seit letztem Jahr die Schalterhalle am Bahnhof Flamatt. Andrea Nyffeler und Karen Cotting wollen das «Flaming Heart» zu einem Kunst- und Begegnungsort machen.

Am Schalter im Bahnhof Flamatt wird man nicht von Angestellten der SBB begrüsst, sondern von einer exzentrisch gekleideten Dame mit rosaroten Haaren. Die Künstlerin Andrea Nyffeler hat hier gemeinsam mit ihrer Jugendfreundin Karen Cotting ein Herzensprojekt verwirklicht: Ein eigenes Kunstlokal, bei dem sie frei schalten und walten können. Hier organisieren sie seit August 2022 Ausstellungen, Workshops, Malkurse, aber auch Anlässe für die weniger kunstbegeisterte Bevölkerung. So fand zum Beispiel letzten Samstag eine Damenkleiderbörse statt: «Wir sind beide Secondhand-Freaks», lautet die Begründung.

Flammendes Herz für den Ort

«Flaming Heart» heisst der Ort, wie das über der Tür aufgemalte Logo zeigt. Inspiriert dazu hat die beiden Künstlerinnen dabei der Ortsname Flamatt. Als sie eines Tages aus dem Fenster des Gebäudes schauten und das rot leuchtende Neonherz am nahe gelegenen Bordell erblickten, war für Nyffeler klar: «Es konnte gar nicht anders heissen.» 

Rund zehn Jahre sei das Bahnhofsgebäude vorher leer gestanden. Immer sei sie hier auf den Zug und habe sich gedacht, dass hier etwas gemacht werden müsste. «Wir wollen helfen, Flamatt aufzuwerten», betont Cotting. Der Bahnhof Flamatt sei sowohl von Bern als auch von Freiburg mit dem öffentlichen Verkehr gut erreichbar. Dieser Standort mitten im Röstigraben, das habe sie gereizt.

Der alte Charakter bleibt

Der eine Eingang des Gebäudes führt in den Raum, der früher den Reisenden offenstand und wo jetzt Tische und Sitzmöglichkeiten stehen. Der Schalter selbst haben die Künstlerinnen zu einer Bar umfunktioniert, wo Besucherinnen und Besucher Fruchtsäfte, Kaffee oder ein selbst gebrautes Wintergetränk bestellen können. Die Bezahlung erfolgt über eine freiwillige Kollekte.

Blick in den Schalterraum. Der Schalter selbst dient heute als Bar.
Aldo Ellena

Über den ehemaligen Mitarbeitereingang kommt man in den Raum, der früher als Gepäckdepot diente. Ein riesiger Holztisch lädt zum Plaudern und zum Verweilen ein. Pinke Servietten, auf denen einem Frida Kahlo entgegenblickt, eine Metall-Etagere und ein riesiges altes Ortsschild komplettieren das Bild. Auch der frühere Büroraum ist so belassen, wie er vorher war: mit Wänden voller Holzschränke und Schubladen.

Das alte Ortsschild wollen die beiden Künstlerinnen bald an der Wand aufhängen.
Aldo Ellena

Wegen des Rückbaus haben wir es simpel gehalten.

Andrea Nyffeler
Künstlerin

Der Mietvertrag mit den SBB haben sie für eine begrenzte Dauer unterschrieben, mit der Option auf eine Verlängerung: «Es ist für uns ein Experiment», betont Cotting. «Wir machen das so lange, wie wir Spass daran haben.» Einen anderen Grund, das ursprüngliche Mobiliar zu belassen, benennt Nyffeler: «Die Leute haben genug von White Cubes.» Das heisst: keine weissen Wände, stattdessen Räume mit Charakter.

Im ehemaligen Büroraum brachten am Samstag Kleiderfans einen Teil ihrer Garderobe an die Frau.
Aldo Ellena

Lebenslanges Lernen in der Kunst

Cotting arbeitet vor allem mit Linoldruck. Für jeden Anlass, der im «Flaming Heart» stattfindet, entwirft sie eine eigene Postkarte, die sie als Werbung an mögliche Interessierte schickt. Als Künstlerin bezeichnet sie sich jedoch erst seit einigen Jahren. Vorher arbeitete sie im Büro.

Irgendwann musst du deine Träume verwirklichen.

Karen Cotting
Künstlerin
Einige Postkarten zu den vergangenen Anlässen: eine Ausstellung von Pat Noser, die Damenkleiderbörsen und der Adventsbazaar.
Aldo Ellena

Die Zusammenarbeit im Künstlerinnen-Kollektiv funktioniere gut: «Wir sind keine ‹Liiritaschen›, wir sind Macherinnen», erklärt Nyffeler. Die Arbeitsteilung zwischen den beiden Freundinnen habe sich einfach ergeben, betont Cotting. Sie kümmere sich um den Kontakt mit Behörden, der Gemeinde und um die administrativen Angelegenheiten. «Andrea bringt das Künstlernetzwerk.» Im Gegensatz zu Cotting ist Nyffeler schon ihr ganzes Leben lang Vollzeit in der Kunstszene aktiv. Das Schöne an der Kunst sei für sie: «Du hast nie das Gefühl, dass du fertig bist.»

Programm

Nicht nur Kunst im «Flaming Heart»

Am 24. März findet im Bahnhofsgebäude in Flamatt eine Vernissage statt. Karen Cotting stellt Linoldrucke und Daniel Sutter Fotografien aus, mit Bezug zur Gemeinde Wünnewil-Flamatt. Die Ausstellung ist besonders für die lokale Bevölkerung eine spannende Entdeckungsreise durch die eigene Gegend. Am 22. April laden die Veranstalterinnen zum Flohmarkt ein. Anfang Mai zeigt der polnischstämmige Wahlfreiburger Wojtek Klakla seine Bilder in der ehemaligen Schalterhalle. Wer die Damenkleiderbörse letzten Samstag verpasst hat, kann dies im Juni nachholen. Alle aktuellen Informationen zu den Anlässen finden sich auf Instagram (@flamingheartflamatt). Das Gebäude kann auch tage- oder wochenweise gemietet werden.

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