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Ein neues Kleid für den Hexenturm

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Der Hexenturm in der Murtner Ringmauer sticht hervor: Bis zur Spitze ist er von einem Baugerüst und rotem Gerüstnetz umgeben. Der Kalkverputz auf dem Mauerwerk ist von Frost und Regen beschädigt, auf dem Dach müssen einige Ziegel ersetzt werden.

Der Hexenturm ist alt; 1394 wird er erstmals in Dokumenten erwähnt (siehe Kasten). «Der Turm wird farblich ans bestehende Mauerwerk angepasst», sagt der Murtner Liegenschaftsverwalter Michel Pellet, der das Sanierungsprojekt leitet. Und Steinhauer Daniel Burla, der die Arbeiten ausführt, erklärt: «Die Rezeptur wird im Labor abgestimmt.» Burla erhält diese dann und mischt den Verputz vor Ort zusammen.

Trocknet nicht schnell

Weil die Bauherren anno dazumal den Baustoff Zement noch nicht kannten, verzichtet Burla auch bei den laufenden Renovationsarbeiten auf Zement. Er arbeitet mit dem Bindemittel Sumpfkalkmörtel. Verputz ohne Zement binde jedoch weniger schnell ab, erklärt er. «Eine Schicht von drei Zentimetern braucht rund 30 Tage zum Trocknen.» Es gebe Stellen, bei denen er eine bis zu 15 Zentimeter dicke Schicht auftragen müsse. Da könne er nicht die ganze Schicht auf einmal anbringen, sondern müsse diese in drei bis vier separaten Arbeitsschritten auftragen.

 Daniel Burla wird den ganzen Sommer über mit dem Hexenturm beschäftigt sein. Brennt die Sonne zu stark, wird es problematisch. «Ist es zu heiss, verbrennt der Mörtel», sagt er. Wie er dem Problem vorbeugen kann, weiss Burla aber bereits jetzt. «Wir behängen die Fassade mit Jutesäcken, die wir immer und immer wieder benetzen müssen.»

 Baugerüst ist eingemauert

Neben Burla und einer Dachdeckerfirma werden auf der Baustelle auch Angestellte vom kantonalen Amt für Kulturgüter und Archäologen anzutreffen sein. «Die Archäologen interessieren sich für das Holz, das wir in der Mauer finden», sagt Burla. Die Männer, welche die Mauer im 14. Jahrhundert gebaut hätten, hätten auch gleich das Gerüst mit eingemauert, auf dem sie gestanden hätten, erklärt der Steinhauer. Das Gerüst bestehe aus Holz, und weil es in der Mauer gut konserviert sei, könnten die Archäologen genau bestimmen, wann die Bäume geschlagen worden seien.

Die Sanierung des Hexenturms kostet laut Liegenschaftsverwalter Pellet rund 180 000 Franken. Weil die Ringmauer und der Turm im Eidgenössischen Inventar der Kulturgüter aufgelistet sind, bezahlt nicht nur die Gemeinde Murten mit, sondern auch der Bund. Im September soll der Turm saniert und sollen die Gerüste wieder abmontiert sein.

Namensgebung: Kerker für gefangene Hexen?

B is ins frühe 19. Jahrhundert hiess der Hexenturm in der Murtner Ringmauer «turris rubea» (Roter Turm): Der gelbe Jurakalk, aus dem der Turm zum Teil gebaut ist, wurde in Murten seit dem Spätmittelalter häufig als roter Stein bezeichnet, wie Hermann Schöpfer im Buch «Kunstdenkmäler des Seebezirks» schreibt. Erstmals wurde der Turm 1394 in Dokumenten als «turris nova» (Neuer Turm) erwähnt. 1833 taucht der Name «Hexenturm» auf. Den Namen erhielt der Turm vom «Hexenkasten», der 1763 entfernt wurde. Ein Hexenkasten könnte laut Hermann Schöpfer ein Kerker für Frauen gewesen sein, die in einen Hexenprozess verwickelt waren.

Heute werden im Hexenturm keine Frauen mehr eingesperrt, vielmehr ist der Turm eine Touristenattraktion: Die beiden oberen Stockwerke des Turm sind öffentlich zugänglich. hs

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