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Ein Ökoquartier beim Bahnhof?

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Pascal Jäggi

In verschiedenen Schweizer Städten steht die Errichtung sogenannter Ökoquartiere zur Diskussion. Die Organisatoren der Mobilitätswoche versuchten am Montag, die Idee der Freiburger Bevölkerung näher zu bringen. In einem Punkt waren sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Debatte in der Ingenieur- und Architektenschule einig: Ökoquartiere sind etwas Gutes und wünschenswert für das Stadtbild, auch in der neugeschaffenen Agglomeration.

Feigenblätter für Politiker

Nur – wie und wo soll eines realisiert werden? Am weitesten ging Jérôme Chenal, Stadtplaner der ETH Lausanne. Er befürchtet, dass solche Projekte von den Politikern als Feigenblatt benutzt werden, um weiterreichende Massnahmen zu unterschlagen, wie etwa höhere Steuern für Autos oder übertriebenen Wasserverbrauch in anderen Gegenden. Die angesprochenen Herren, der Freiburger Vize-Syndic Jean Bourgknecht (CVP) und Gemeinderat Jean-Daniel Wicht (FDP) aus Givisiez, wehrten sich. Wicht, der als Bauunternehmer gleich doppelt angesprochen war, gab zu bedenken, dass sich die Bevölkerung mit Veränderungen allgemein schwer tue. «Wenn wir eine Tempo-30-Zone einführen wollen, gibt es immer Opposition.» Ebenso beklagten sich einige Bewohner, wenn sie über neugeschaffene Schwellen im Quartier fahren müssten, sagte Wicht.

Bourgknecht sprach sich für ein Ökoquartier in der Stadt aus. Er kann sich vorstellen, dieses im Bereich des industriellen Brachlandes beim Bahnhof einzurichten. Einziges Problem: Der grösste Teil der Grundstücke ist in privaten Händen. Für das Publikum war die Antwort klar: Der Staat soll Geld locker machen und den Boden aufkaufen. Corinne Margalhan als Vertreterin der Agglomeration versprach, die Diskussion im Agglo-Rat zu führen. Sie erinnerte aber auch daran, dass sich zuerst das Verhalten des Einzelnen verändern muss – ein Punkt, der auf dem Podium allgemeine Unterstützung fand.

Mentalitätswandel ist nötig

Aus der Sicht der Bauunternehmer gab Wicht zu Protokoll, der Markt bestimme, in welche Richtung gebaut werde: «Wir bauen das, was uns aufgetragen wird.» Keine Freunde machte er sich damit im Publikum. Das sei eine faule Ausrede; die Unternehmer sollten neue Materialien anbieten, hiess es.

Überhaupt wünschte sich jeder vom andern, dass er mehr tue für den Mentalitätswandel. Die Politiker nannten die Veränderung von unten als wichtigsten Punkt; die Bevölkerung sollte sich organisieren, verlangten sie. Die Angesprochenen meinten hingegen, auch der Staat müsse gewisse Massnahmen treffen – gesetzliche Grundlagen für die Errichtung von Ökoquartieren schaffen, zum Beispiel. Hubert Dafflon, Vorsteher des kantonalen Bau- und Raumplanungsamtes, antwortete, solche Grundlagen seien bereits gegeben; es sei an den Gemeinden, zu reagieren.

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