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Ein Stück Seebezirkler Identität

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Nach drei Jahren Um- und Neubau ist es bald so weit: Das Spital HFR Meyriez-Murten nimmt am 4. April wieder seinen Betrieb auf. Morgen Freitag informiert das Freiburger Spitalnetz HFR über die Details der neuen Infrastruktur und über das Leistungsangebot. Seit Jahren liefert das Spital Gründe für Freude, Diskussionen und für Streit. Verschiedene Entscheidungsträger haben sich intensiv mit dem Dossier beschäftigt.

SVP-Alt-Grossrat Werner Zürcher kämpfte über zwölf Jahre lang für den Spitalstandort in Merlach. Grundsätzlich steht er dem neuen Spital positiv gegenüber, wie er auf Anfrage sagt: «Die Leute werden älter und deshalb ist das Spital mit seiner Geriatrieabteilung und Palliativmedizin zukunftsorientiert.» In einem kleinen Spital eine eigene Chirurgie zu haben, sei nicht mehr möglich, «da wir die nötige Anzahl Operationen nicht bringen können», sagt Zürcher. Der Neu- und Umbau und auch die Gestaltung der Spitalumgebung in Merlach seien eine gelungene Sache, sagt Zürcher, der in der Spital-Baukommission Einsitz hat.

Der Wermutstropfen

Gespannt ist Werner Zürcher allerdings auf die Bekanntgabe der Öffnungszeiten der Permanence am Freitagabend: «Ichvermute, dass die Permanence kein 24-Stunden-Betrieb wird.»Das sei für ihn der Wermutstropfen in der ganzen Sache, «denn als die Bürger 2012 über den 25-Millionen-Kredit abgestimmt hatten, war von einem 24-Stunden-Notfallbetrieb die Rede». Es gehe um die Glaubwürdigkeit des Freiburger Spitalnetzes und der Politik, betont Zürcher: «Wenn dem wirklich so ist, dass die Permanence nicht Tag und Nacht geöffnet ist, bin ich enttäuscht.» Er wolle kein Drama daraus machen, fügt Zürcher hinzu, das Spital sei eine gute Sache, «aber es kann nicht sein, dass die Bürger mit 83 Prozent Ja sagen zu etwas und dann nicht das kommt, was versprochen wurde». An den vier Infoabenden im Bezirk vor der Abstimmung sei immer von einem 24-Stunden-Notfall-Betrieb die Rede gewesen. Trotzdem habe es sich gelohnt für den Standort zu kämpfen, ist Zürcher überzeugt, der sich die Pressekonferenz nicht entgehen lassen wird.

«Sinnvolle Ausrichtung»

Für den Oberamtmann des Seebezirks, Daniel Lehmann, ist das Spital in Merlach in mehrfacher Hinsicht von grosser Bedeutung für die Bevölkerung des Bezirks: «Es ermöglicht den Zugang zur Gesundheitsversorgung für den Seebezirk.» Mit dem breiten Leistungsangebot–namentlich der Geriatrie, der Neurorehabilitation und der Palliative Care–gehe das Spital in die richtige Richtung. «Innerhalb der heutigen Spitallandschaft macht diese Ausrichtung Sinn», und auch in Anbetracht der demografischen Entwicklung in der Gesellschaft sei die Orientierung folgerichtig, ist Lehmann überzeugt.

«Die Permanence ist eine gute Sache für jene Menschen, die keinen Hausarzt haben», so Lehmann weiter. «Auch wenn die Permanence künftig nicht 24 Stunden geöffnet sein wird, ist es in jeder Hinsicht ein gutes Angebot.» Er bedaure, dass die Permanence wohl nicht 24 Stunden geöffnet sein werde, aber «es ist nicht der wichtigste Punkt», betont Lehmann. «Den positiven Aspekt schmälert es nicht.»

Ausserdem dürfe man nicht vergessen, dass das Spital über 200 Arbeitsplätze generiere. «Über das Spital als Arbeitgeber sind wir im Seebezirk nicht unglücklich», sagt Lehmann.

Zusammenhalt im Bezirk

Der Personalbestand des Spitals sei stetig gewachsen und heute höher als vor dem Umbau, gibt der Präsident des Gesundheitsnetzes See, Markus Ith, zu bedenken. Er sieht im Spital Merlach darüber hinaus einen bedeutenden Partner für die Gewährleistung der medizinischen Grundversorgung der Region, «nicht nur für den Seebezirk, auch darüber hinaus». Und für ansiedlungswillige Unternehmen sei eine gute Gesundheitsversorgung ein wichtiger Aspekt bei der Evaluation eines Standortes, so Ith.

 Neben den faktischen Vorteilen verweist Ith auch auf die immateriellen: Das Spital leiste einen wesentlichen Beitrag für die Grundidentität des Bezirks. Das habe man an den Diskussionen bei der Entwicklung des Spitals weg vom klassischen Bezirksakutspital hin zu einem multifunktionalen Standort des Spitalnetzes gesehen. «Weder vorher noch nachher herrschte im Bezirk ein so starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. Es ist unser Spital», stellt Ith fest.

Ith empfiehlt dem HFR, aus dieser identitätsstiftenden Eigenschaft des Spitals einen Nutzen zu ziehen. Und er hofft, dass bei der nächsten Gelegenheit, wenn ein Gemeinschaftsgefühl der Seebezirkler nötig ist, diese Identität die Basis für ein gemeinsames Vorgehen bildet.

Zahlen und Fakten

Zwei Tage der offenen Tür

Das Gesamtbudget für den Um- und Neubau des Spitals HFR Meyriez-Murten liegt bei 55,5 Millionen Franken. 55 Prozent davon bezahlt der Kanton, 45 Prozent der Kosten gehen zulasten der Gemeinden des Seebezirks. Die Gesamtfläche des Spitals beträgt neu knapp 15000 Quadratmeter. Vor dem Umbau waren es 6200 Quadratmeter. Die Bruttofläche ist heute also mehr als doppelt so gross. 72 Betten stehen im Spital HFR Meyriez-Murten bereit. Am19. und 20.Märzfinden für alle Interessierten zwei Tage der offenen Tür statt. Neben den Bereichen Innere Medizin, Akutgeriatrie, Rehabilitation und der Permanence werden neu die beiden Bereiche Neurorehabilitation und Palliative Care angeboten.emu

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