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«Ein Symbol grenzenloser Freiheit»

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«Ein Symbol grenzenloser Freiheit»

Autor: Imelda ruffieux

Schon als kleiner Junge war Gilbert Schorro von der Fliegerei fasziniert und verbrachte viele Nachmittage damit, den Motorflugzeugen auf dem damals noch bestehenden Flugplatz Fillistorf zuzuschauen. Er vermutet, dass er bei seinem ersten Besuch des Ballon-Treffens in Château-d’Oex vom Heissluftballon-Virus angesteckt worden ist. Das war vor über 20 Jahren.

Prüfung im eigenen Ballon

1986 machte er mit einem Kollegen die erste Ballonfahrt. Dann ging es Schlag auf Schlag: Die erste Schulungsfahrt erfolgte am 28. Dezember 1989, und ab da war für Gilbert Schorro schon klar, dass er seinem Hobby treu bleiben wird: die Prüfungsfahrt am 8. Juli 1990 erfolgte bereits in seinem eigenen Ballon.

«Ich bekam immer mehr Freude am Ballonfahren. Es ist wie eine Sucht», erklärt der Schmittner. Keine Fahrt sei gleich, und immer wieder gebe es auch in bekannten Landschaften Neues zu entdecken. «Von oben sieht die Welt einfach anders aus.»

Angefressene Beifahrer

Gerne teilt er diese Faszination mit anderen. In den letzten 18 Jahren hat er 1000 Fahrten pilotiert und liess dabei 3362 Personen die Vogelperspektive entdecken. «Viele erhalten eine Fahrt zu einem speziellen Anlass geschenkt, zu einem Geburtstag, Jubiläum oder als Hochzeitsgeschenk», erzählt Gilbert Schorro.

Nicht selten trifft er einige von seinen Passagieren später noch einmal wieder. «Es gibt Leute, die immer wieder kommen, wenn sie einmal eine schöne Fahrt miterlebt haben», erzählt er. «Es gibt auch angefressene Beifahrer.»

Menschen Freude bereiten

Negative Reaktionen hat er während all den Fahrten nie erlebt. «Einige sind am Anfang skeptisch und haben Respekt, wenn es in die Höhe geht.» Am Schluss seien aber eigentlich alle begeistert. Die Leute staunen darüber, wie schwer es oft ist, sich von oben zu orientieren. Am meisten überrascht sind sie aber davon, wie sanft der Ballon in die Höhe steigt.

In dem mittelgrossen Ballon von Gilbert Schorro haben neben dem Piloten noch vier Passagiere Platz. In der Luft ist man immer per Du und das Anstossen auf der Fahrt gehört zur Tradition. «Es geht gemütlich zu und her. Ich lerne immer neue nette Leute kennen. Das ist doch wunderbar: Man kann anderen eine Freude machen und hat selbst viel Spass dabei», sagt der 56-Jährige.

Unendlichkeit des Himmels

Keine Frage: Der Ballon-Virus ist bei ihm immer noch sehr aktiv. Richtig poetisch wird er, wenn er versucht, seine Faszination in Worte zu kleiden: «Nur von Wind getrieben und ohne Motorenlärm zu fahren, traumhaft schöne Landschaften unter sich und das Erlebnis des Schwebens in der Unendlichkeit des Himmels – das ist Ballonfahren.»

Der Ballon sei für ihn ein Symbol unbegrenzter Freiheit, hält er fest.

Manchmal werde aber dieser Freiheit schon ein wenig der Riegel geschoben, findet Gilbert Schorro. Die Vorschriften des Bundesamtes für Zivilluftfahrt werden immer strenger, da sie den EU-Bestimmungen angepasst werden. Jede Fahrt muss im Fahrtenbuch für Piloten und für das Material rapportiert werden.

Die jährlich vorgeschriebenen Kontrollen und Revisionen, aber auch die Versicherung für Passagiere und Material seien kostspieliger geworden und hätten dazu beigetragen, dass das Hobby und damit auch das Mitfahren immer teurer werden.

Bereits der vierte Ballon

Die Kosten seien auch der Grund, warum wenig Junge dieses Hobby lernen und ausüben. In Ecuvillens findet alle zwei Jahre ein Kurs statt. Beim letzten haben sich nur sechs Teilnehmer angemeldet, und lediglich einer hat den Kurs beendet. Es gebe aber doch jüngere Fahrer, die durch ihren Vater oder durch Kollegen «angesteckt» werden, sagt er.

Mittlerweile ist er mit seinem vierten Ballon unterwegs. Das Material, z.Bsp. für die Hülle und den Brenner, sei in den letzten Jahren immer besser geworden. Der Ballon ist heute aus Polyester, was eine längere Lebensdauer bedeutet. Eine Hülle hält zwischen 500 und 600 Stunden Fahrt.

Dem Wetter ausgesetzt

Sicherheit ist Gilbert Schorro wichtig. Die Wetterprognosen sind heute dank besserer Technik viel präziser als früher. Das ist zentral beim Ballonfahren, da man im Korb den Wetterbedingungen ausgesetzt ist wie sonst in keinem anderen Luftfahrzeug. Gewitterentwicklungen im Sommer und Bodennebel im Herbst sind Gefahren, auf die der Pilot achten muss.

Mittels Funk ist er in der Nähe von Flugplätzen mit der Flugverkehrsleitung in Verbindung. Ohne Bewilligung darf er eine Kontrollzone um diese Plätze nicht befahren.

Natürlich könne man einmal von Wind oder Nebel überrascht werden. «Aber dank langer Erfahrung weiss man, wie man in diesen Situationen reagieren muss.»

Die Passagiere helfen beim Aufbau des Ballons mit. Für die Landung braucht es Hilfe am Boden. Gilbert Schorro kann hier auf rund ein Dutzend Kollegen zurückgreifen, die ihm jeweils nachfahren und helfen, die Ausrüstung nach der Landung wieder auf den Anhänger zu verladen.

Wo genau der Ballon landet, weiss man vor der Fahrt nicht. Ideal sei eine gemähte Wiese oder ein trockener und natürlich autofreier Parkplatz, führt der Ballonfahrer aus.

Schöne Ecken in Mallorca

Gilbert Schorro ist ein grosser Fan des Ballontreffens in Château-d’Oex. Er fährt aber nicht nur in der Schweiz Ballon, sondern ist auch oft an internationalen Meetings anzutreffen. «Auf Mallorca gibt es ein paar schöne Ecken», sagt er und findet es sehr speziell, dass man dort als Pilot darauf achten muss, nicht aufs Meer hinausgetrieben oder in einem der Olivenhaine zu landen. Im Ballon hat er auch die Gegend nördlich von Barcelona gesehen. Bei einer Weltumsegelung à la Bertrand Piccard wäre er gerne dabei gewesen.

Zu Hause ists am schönsten

Trotz dieser exotischen Flugstrecken sind seine Präferenzen klar. «Unsere Region ist am schönsten. Wir wohnen im Paradies, haben die Alpen, den Jura, viele Seen und Flüsse, wunderschöne, gepflegte Landschaften, und alles ist so nah beisammen. Schöner kanns wirklich nicht mehr sein», gerät er ins Schwärmen.

Wenn er mal eine Woche nicht im Ballon gewesen sei, dann fange es an zu kribbeln. «Der Virus», sagt er nur. In den ersten neun Monaten dieses Jahres hat er bereits wieder 60 Fahrten absolviert. «Ich hoffe, dass ich noch einmal tausend Ballonfahrten machen kann.»

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