«Ich habe das aus Dummheit getan», sagte Laurent Passer gestern vor dem Polizeirichter des Saanebezirks. «Es war so einfach.»
Einfach war es für den damaligen Präsidenten der Stadtfreiburger Pfarrei Christ-König, zwischen 2010 und 2016 Kleider, Schuhe, das Essen im Restaurant, das Flugbillett und den Hotelaufenthalt mit der Kreditkarte der Pfarrei zu bezahlen. Die Buchhalterin wusste davon; sie verbuchte die persönlichen Ausgaben von Laurent Passer unter den Transitorischen Aktiven. Gestern nun hat Alain Gautschi, Polizeirichter am Bezirksgericht Saane, den ehemaligen Pfarreipräsidenten wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung zu einer bedingten Freiheitsstrafe von zwölf Monaten verurteilt; die Bewährungsfrist läuft über zwei Jahre.
Passer hat der Pfarrei den gesamten Betrag zurückerstattet – knapp 150 000 Franken. Ein Angehöriger hat ihm das Geld geliehen. Passer trat als Pfarreipräsident und als Präsident der katholischen kirchlichen Körperschaft zurück. Er verlor auch seine Stelle bei der Erziehungsdirektion. Er sei immer noch auf Stellensuche, sagte der 53-Jährige gestern; im November werde er ausgesteuert.
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