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Eine gelungene Dreiecksbeziehung

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wort zum sonntag

Eine gelungene Dreiecksbeziehung

Autor: Hildegard Schmittfull

Es ist für die meisten von uns nicht das grosse Ideal, in einem Dreieck zu lieben. Irgendwie haben wir die Vorstellung, dass in dieser Liebe immer eine leidet oder einer vom schlechten Gewissen geplagt ist. Die heutigen Lesungen sprechen von einer Dreiecksgeschichte und einer Liebe, die von Ewigkeit her gelingt.

Jesus ist versammelt mit den Seinen und nimmt Abschied. Abschiedsworte – zumal vor dem Tod – haben ein besonderes Gewicht. Sie sind das Geschenk eines Vermächtnisses. Das, was im Gedächtnis und im Herzen bleiben soll.

Das erste Vermächtnis ist die Botschaft von der Liebe zwischen Vater, Sohn und Geistkraft, in die wir hineingenommen sind und die wir abbilden. «Ich werde den Vater bitten und er wird euch einen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll.»

Der Vater ist es, der ermöglicht, der schenkt, teilt, der Sohn ist, der vermittelt, der empfängt, der Geist verbindet, er ist der, der mitteilt, auch uns teilhaben lässt am Vater und am Sohn.

Dreifaltigkeit – eine der tiefsten und universellsten Visionen, die der Mensch von sich selbst, von Gott und von der Schöpfung haben kann. Augustinus bringt sie unvergleichlich auf den Punkt: «In der heiligsten Dreifaltigkeit ist eine Person so viel wie drei zusammen, zwei sind nicht mehr als eine. Sie sind alle in ihrem Sein unendlich. So ist jede in jeder und alle in jedem, ist jeder in allen, sind alle in allen und alle sind eins.»

«Gottes Sein blüht gesellig – als Gemeinschaft, vibrierend, lebendig», sagt Kurt Marti. Unsere Kirche versteht sich als Abbild des dreifaltigen Gottes. Warum, so dürfen wir fragen, fällt es uns in unserer Kirche so schwer, bei solch einem Urbild kollegiale Strukturen einzurichten?

Das zweite Vermächtnis ist die Botschaft, dass wir nicht als Waisen zurückbleiben. «An jenem Tag werdet ihr erkennen: Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir und ich bin in euch.» Gott lädt auch uns ein zum göttlichen Liebesspiel. Er ist in uns und wir sind in ihm. Er ist da, auch wenn wir etwas unsicher die Brüchigkeit unserer kirchlichen Strukturen erleben und den Niedergang der Volkskirche. Haltet mich nicht fest!, sagt uns Jesus, damit ein anderer – der Geist – kommen kann, der Euch tröstet, der Euch beisteht und inspiriert.

Das dritte Vermächtnis ist der Geist der Wahrheit als ein Geschenk, das wir vielleicht über die Jahrtausende etwas einseitig interpretiert haben. Wir haben geglaubt, wir können ihn besitzen wie unsere festgeschriebenen Dogmen. Aber Wahrheit in Beziehung zum Geist kann nicht eingefroren werden, sie geht verloren, wenn die Lebendigkeit des Geistes nicht mehr gespürt wird. Wahrheit in Beziehung zum Geist ist aber auch nicht beliebig. Vielmehr ist es die Wahrheit Jesu Christi als eine Frucht der Liebe, der Beziehung, der Verbundenheit zum Urgrund. Diese Wahrheit zu hören braucht immer neu offene Ohren und ein offenes Herz. «Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.» Verbindlichkeit als eine Frucht der Liebe!

Der Geist der Liebe öffnet eine Tür, durch die Gottes Gnade in die Welt fliessen kann und Neues bewirkt. Davon erzählt uns der Text aus der Apostelgeschichte. Philippus ist auf seiner Missionsreise äusserst erfolgreich. Er verkündigt Christus, er heilt und berührt die Herzen seiner Zuhörer. Und die Apostel freuen sich an dem Diakon, sie eilen, ihn zu unterstützen. In der Kraft der Verbundenheit vergegenwärtigt sich der Geist Gottes. Das göttliche Liebesspiel setzt sich fort – bis in unsere Zeit – wir in Ihm, Er in uns – einander verfügbar!

Hildegard Schmittfull ist Theologin und Kontemplationslehrerin und lebt in Teufen AR.

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