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Eine Kandidatur ohne politische Zwänge

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Nach 16 Jahren als Präsident des Quartiervereins Beaumont-Vignettaz-Monséjour führte Jean-Jacques Métrailler vergangene Woche zum letzten Mal durch eine Generalversammlung, dann übergab er das Amt seinem Nachfolger. Künftig ruhiger angehen lassen will es der 65-jährige Walliser, der seit gut 40 Jahren in Freiburg wohnt, mit dem FC Freiburg in den 1970er-Jahren in die höchste Spielklasse aufstieg und bei vielen als «Beaumont-Syndic» bekannt ist, aber nicht. Im Gegenteil: Der 2011 in den Generalrat gewählte Métrailler (siehe Kasten) will in die Freiburger Regierung einziehen–und hat sich mit Pierre Escher, Patrick Guerry und Roland Julmy Verstärkung auf seine Liste «Freie und unabhängige Bewegung» geholt.

«Der Einfluss des Generalrats ist schwach, und ich bin ein Mann der Exekutive», sagt Métrailler, der seit 1989 sein eigenes Bauingenieurbüro führt und während 14 Jahren Präsident der Freiburger Sektion des Berufsverbands Swiss Engineering war. Sich einer politischen Partei anzuschliessen, sei für ihn aber nie infrage gekommen. Er möge weder die Kämpfe zwischen den Parteien noch die parteiinternen Ränkespiele. «Ich will frei bleiben und ohne politische Zwänge entscheiden können. So kann ich sowohl die guten Ideen von rechts als auch von links unterstützen.»

«Mann der Exekutive»

Wenn er gewählt würde, möchte Métrailler das Budget stabilisieren und eine Steuererhöhung vermeiden, etwa mit der Verbesserung der städtischen Verwaltung. Ebenfalls will er die sanfte Mobilität fördern und gleichzeitig die Zahl der Parkplätze in der Stadt aufrechterhalten. Wichtig ist ihm auch eine Fusion, zunächst mit den Gemeinden Marly und Villars-sur-Glâne. Insgesamt gehören diese Ziele eher ins bürgerliche Lager. Métrailler sträubt sich jedoch gegen jegliche politische Einordnung. «Ich will einfach das Beste für die Bürgerinnen und Bürger von Freiburg.»

«Passen gut zusammen»

Seine Mitstreiter der «Freien und unabhängigen Bewegung» hat Métrailler unter seinen Freunden gefunden. «Es gibt einige Nuancen, aber unsere Ideen passen gut zusammen.» Extreme Positionen–ob rechts oder links–vertrete niemand.

Mit dem 58-jährigen Roland Julmy ist neben Jean-Jacques Métrailler ein zweiter ehemaliger Quartierpräsident zu finden: Während elf Jahren leitete er den Quartierverein der Neustadt. Ändern möchte er in der Stadt insbesondere die Art, Probleme anzugehen. «Die Stadt sollte die Meinung der Bevölkerung stärker berücksichtigen–insbesondere was den Verkehr angeht.» Ebenfalls wünscht sich der Informatikspezialist bei den SBB eine tiefere Zusammenarbeit mit den Quartiervereinen. «Denn diese kennen die Bedürfnisse in den Quartieren am besten.»

«Ich stelle viele Fragen und bin nicht immer einverstanden mit den Entscheiden der Stadt», erklärt Patrick Guerry den Grund, warum er sich auf die Liste für die Gemeinderatswahlen setzen liess. Der 54-jährige Unternehmer im Bereich der Vermögensverwaltung möchte Frische und neue Ideen in den Gemeinderat bringen. «Vieles wird heute zu kurzfristig geplant, an die nächsten Generationen denkt man nicht. Es braucht aber Visionen.» So möchte er Veranstaltungen fördern und die Stadt besser in Szene setzen. «Ein Tourist, der heute am Bahnhof in Freiburg aussteigt, bekommt ja fast Angst–und hat sicher keine Lust zurückzukommen.» Und schliesslich ist es dem Finanzexperten ein Anliegen, die Ausgaben zu beherrschen und ein ausgeglichenes Budget zu erarbeiten.

Nachfolger von Jean-Jacques Métrailler bei Swiss Engineering und nun auch mit auf der Gemeinderatsliste ist der 55-jährige Pierre Escher. Der ausgebildete Geologe und Leiter der Arbeitsmarktüberwachung beim kantonalen Amt für den Arbeitsmarkt findet es wichtig, dass Privatleben und Arbeit besser vereinbar werden. Daher will er die ausserschulische Betreuung verbessern. Auch möchte er gute Rahmenbedingungen schaffen, damit die Unternehmen in Freiburg wettbewerbsfähig bleiben können. Es sei wichtig, dass auch Unabhängige ihren Platz in der Politik hätten, sagt Escher. «Oft gibt es eine Blockade zwischen links und rechts. Wir können dazu beitragen, diese zu beseitigen. Denn es gibt Gutes auf beiden Seiten.»

Wahlen 2011: Zwei Sitze für eine Person

B ei den Gemeinderats- und Generalratswahlen 2011 trat Jean-Jacques Métrailler ganz alleine auf seiner Liste «Freie und unabhängige Bewegung» an. Bei den Gemeinderatswahlen holte er 4,95 Prozent der Wählerstimmen, bei den Generalratswahlen 2,9 Prozent. Die Linken erreichten 41 Sitze, die Bürgerlichen holten 37 Sitze. Die restlichen zwei Sitze gingen an Métrailler. Da er jedoch alleine auf seiner Liste war, wurde eine Ergänzungswahl nötig. Bei dieser ging der letzte freie Sitz an die Grüne Yolande Peisl-Gaillet. Der Unabhängige Roland Julmy scheiterte nur knapp. Dieses Jahr ist es das Ziel der «Freien und unabhängigen Bewegung», fünf Sitze zu machen. Holen die eher Mitte-rechts positionierten Unabhängigen auch aus dem linken Lager Stimmen, könnten sie künftig bei umstrittenen Abstimmungen das Zünglein an der Waage spielen – und die Mehrheiten kippen. rb

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