Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Eine Proteststimme in der Kirche»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das erste Buch der Jubiläumsreihe zum 100. Geburtstag von Silja Walter wurde kürzlich in Zürich der Öffentlichkeit vorgestellt. Silja Walter lebte im Kloster Fahr bei Zürich. Priorin Irene Gassmann erklärt, welchen Stellenwert die Dichterin heute in der Gesellschaft hat.

Was bedeutet Silja Walter für das Kloster Fahr?

Sie war eine unserer Mitschwestern. Sie lebte über 60 Jahre in unserer Gemeinschaft und gehörte zu uns. Je länger, je mehr wird mir bewusst, wie sehr sie unsere Spiritualität mitgeprägt hat – einerseits durch ihre Texte und Hymnen im Stundenbuch, andrerseits aber auch im Austausch mit uns. Sie war stets auf der Suche nach dem Dahinter und ermutigte uns auch, tiefer zu graben und in der Heiligen Schrift Nahrung und Ausrichtung für unser monastisches Leben zu suchen. Schwester Hedwig gelang es, unser Leben und Dasein in Worte zu fassen. In ihren beiden Texten «Kloster Fahr» und «Gebet des Klosters am Rand der Stadt» fasst sie treffend in Worte, was unser Leben im Fahr ist. Durch Silja Walter und ihr Werk erlangte das Kloster am Rand der Stadt einen hohen Bekanntheitsgrad. Mit ihren Texten hat sie oft auch eine Prosteststimme in die Kirche gebracht, etwa in der Gedichtsammlung «Keine Messgebete». So war und ist sie für mich eine Wegbereiterin für das Anliegen «Für eine Kirche mit den Frauen».

Wie aktuell ist sie für die heutige Zeit?

Mit ihrer Sprache kann sie auch heute suchende Menschen ansprechen. Ihre Texte sind aus meiner Sicht auch nach 50 oder 60 Jahren höchst aktuell und nicht «abgedroschen», sie sind immer wieder neu. Gleichzeitig sind es keine leichten Texte. Es sind eben verdichtete Texte, welche Gotteserfahrung ins Wort bringen. Die Texte von Silja Walter müssen «gekaut» werden und sind nicht bloss eine Berieselung. Sie wollen dazu anregen, sich auf die Suche zu machen. Ich staune immer wieder, wie aktuell einzelne Texte sind. So zum Beispiel der Gottesdienst zu Maria Magdalena. Dieser entstand Anfang der 1970er-Jahre und hat nichts an Aktualität verloren. Oder auch die Texte «Keine-Messgebete».

Auf welche Weise kann man Silja Walter am besten begegnen?

Ich denke, dass die Menschen unterschiedliche Zugänge zu Silja Walter haben. Eine gute Möglichkeit, dieser Nonne und Schriftstellerin zu begegnen, ist ein Besuch im Silja-Walter-Raum. Hier gibt es Tonaufnahmen und Videos, in denen Silja Walter im Originalton begegnet werden kann. Es ist auch möglich, in ihrem vielfältigen Werk zu lesen. Ein Gastaufenthalt im Kloster Fahr ermöglicht eine Erfahrung vom Leben als Benediktinerin im 21. Jahrhundert. Unsere Gästezimmer stehen Frauen offen. Die Gäste können am Rhythmus von uns Benediktinerinnen teilnehmen, auch beim Gebet, und essen mit uns bei Stillschweigen und Tischlesung im Refektorium.

Wie feiern Sie das Jubiläum?

Im kommenden Jahr begehen wir den 100. Geburtstag von Silja Walter. Ab dem Datum ihres Geburtstags, dem 23. April, wird es im Kloster Fahr verschiedene neue, kreative Angebote geben, um Silja Walter zu begegnen. Zudem werden wir die Website: www.siljawalter.ch wieder aufschalten.

«Sie war für mich eine Wegbereiterin für eine Kirche mit den Frauen.»

Irene Gassmann

Priorin des Klosters Fahr

Meistgelesen

Mehr zum Thema