Jugendliche der dritten Sekundarstufe üben auf der Bühne der neuen Aula der OS Plaffeien die Tanzschritte einer Szene, die in einem Büro spielt. Im Vordergrund ein Mädchen, das den alten Dolly-Parton-Hit «9 to 5» ins Mikrofon singt, im Hintergrund Background-Sänger und Tänzerinnen. «Noch mehr Bewegung, mehr Schwung», ruft Musiklehrer Tiziano Lanfranconi und spornt sie an, sich ganz dem Thema des Songs hinzugeben.

Ein Jahr an der Arbeit

Die Szene ist Teil des Musicals «Whatever you want», das 20 Schülerinnen und fünf Schüler der OS Plaffeien ab Dienstag sechsmal aufführen. Am Anfang des Schuljahres haben sie im Freifach Musical mit ihrem Lehrer eine Geschichte entwickelt, die passende Musik ausgewählt und eine Choreografie für jeden Song eingeübt. Nun zeigen sie, was daraus geworden ist. «Jeder und jede hat eine Grundfähigkeit mitgebracht, sei es tänzerisch, gesanglich oder schauspielerisch», sagt Tiziano Lanfranconi. Seine Aufgabe war es, diese Talente zusammen mit der Geschichte zu verbinden.

Das Musical handelt von einer Gruppe von Freunden, die eine Reise nach Irland unternimmt und unterwegs einige Abenteuer erlebt. «Es ist ein fröhliches Musical, das aber auch nachdenklich stimmende Momente hat», so der musikalische Leiter. Der Weg führt die Gruppe beispielsweise auf einen Friedhof, wo sie das Grab eines früh verstorbenen jungen Iren entdecken.

In vielen der 18 Szenen spielen alte Songs aus den 1980er-Jahren eine Rolle, wie auch der Titelsong «Whatever you want», den einst «Status Quo» zum Besten gab. Nicht gerade das, was Teenager sonst so hören. «Es ist mal was anderes», meint dazu die 15-jährige Swana, und ihre 16-jährige Kollegin Valentine ergänzt, dass auch diese Lieder cool seien. Es sei aber schon nicht einfach gewesen, die Musik und vor allem die englischen Texte zu lernen. «Ich versuche den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, dass man mit diesen alten Songs viel mehr anfangen kann, als mit vielen modernen Liedern», sagt Tiziano Lanfranconi. Er staune immer wieder, wie gut die Jugendlichen mit den Liedern zurechtkommen, die einst ihre Eltern gut fanden.

Ein wenig Nervosität

Noch haben die Schüler ein paar Proben vor sich. Ein wenig Lampenfieber ist aber schon zu spüren. Valentine hofft, dass auf der Bühne die ganze Koordination gut funktionieren wird. Ähnlich sieht es auch Swana: Das Schwierigste sei, alles so zusammenzubringen, dass es am Schluss passt. Sie freuen sich, nach so vielen Stunden Probe endlich zu zeigen, was sie können.

Ein gutes Gefühl

Für den musikalischen Leiter ist die Aufregung ein paar Tage vor der Premiere nichts Neues. Denn Musicals haben an der OS Plaffeien Tradition; es ist bereits das siebte, dass er zusammen mit talentierten Jugendlichen auf die Bühne bringt. «Ich habe immer ein gutes Gefühl», sagt Tiziano Lanfranconi. Auch wenn jetzt noch nicht alles klappt, am Ende wird es gut, ist er überzeugt. «Ich verlasse mich auf die Schüler. Wenn es drauf ankommt, dann können sie eine Menge Energie freimachen.»