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Eine typische Gottéron-Niederlage

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Die Auswärtsspiele der Drachen in den letzten Wochen ähneln sich unglaublich stark: Selten sind die Freiburger in Sachen Tormöglichkeiten unterlegen, aber am Ende müssen sie jeweils das Eis trotzdem ohne Punkte verlassen. Auch in Langnau stellte der Gast spielerische zumindest die ebenbürtige Mannschaft, hatte vor allem am Anfang und am Schluss des Spiels sogar die besseren Möglichkeiten, aber im Gegensatz zu den viel effizienteren Tigers gelangen dem Team von Larry Huras einzig zwei mickrige Törchen. Und wenn man um die Defensivschwäche der Drachen weiss, genügt das kaum einmal für Zähler. Den Tigers ihrerseits genügte eine Durchschnittsleistung, um dieses vielleicht schon vor entscheidende Duell im Abstiegskampf zu gewinnen. In den ganz entscheidenden Momenten waren die Emmentaler vor den beiden Toren die bessere Mannschaft, eben dort, wo solch enge Partien entschieden werden. So blieb dem Verlierer am Ende erneut nur viel Frust und die Tatsache, dass auf die Mannschaft harte Wochen zukommen, während die Tigers doch noch mit einem Auge auf die Playoffs schielen dürfen (fünf Punkte Rückstand zum Strich bei einem Spiel mehr). Das kurze Zwischenhoch mit dem glücklichen Heimsieg gegen Lausanne hatte für die Saanestädter nicht ganz unerwartet also nur gerade mal 24 Stunden gedauert.

Drei Schüsse, zwei Tore

In den ersten Spielminuten konnten die Drachen den Schwung vom Sieg am Freitagabend scheinbar problemlos mitnehmen und die erstaunlich passiven Berner in ihrem Drittel festnageln. Ivars Pun-nenovs, der diesmal den Vorzug vor Damiano Ciaccio erhalten hatte, konnte sich dabei schon früh in Szene setzten. Der lettische Keeper war dann dem späteren Sieger bis zum Spielschluss eine wichtige Stütze. Statt aber diese Überlegenheit in Tore umzumünzen, geriet Gottéron praktisch mit dem ersten Angriff der Tigers in Rückstand. Den wenig platzierten Schuss des gross gewachsenen und torgefährlichen Goalgetters Thomas Nüssli liess Benjamin Conz an der Stätte seines früheren Wirkens passieren. Es sollte für die Freiburger noch schlimmer kommen: Vier Minuten später profitierte Ex-SCB-Stürmer Maxime Macenauer von einem Blackout in der erneut ohne ausländischen Verteidiger spielenden Gästeabwehr, und schon lagen die Einheimischen mit 2:0 vorne. Conz durfte dann eine knappe Minute lang seine Nerven auf der Bank etwas beruhigen, richtig Freude machte diese Massnahme von Huras Ersatzkeeper Dennis Saikkonen nicht wirklich. Kurz vor Drittelsende kamen die Freiburger dank einem Weitschusstreffer von Yannick Rathgeb wieder heran – wie schon gegen Lausanne hatten die Drachen eine äusserst hart gepfiffene Doppelstrafe in ein Überzahltor umgewandelt.

Spannendes Schlussdrittel

Nach einem torlosen Mitteldrittel, in dem der Spielgehalt tief in den Keller rutschte, was bei den Platzierungen der Teams nicht unbedingt verwunderlich war, bekamen die Fans für ihr Geld doch noch einen guten und spannenden letzten Abschnitt mit drei Toren zu sehen. Just als Roman Cervenka von der Strafbank zurückkam, traf Langnaus Abwehrchef Ville Koistinen – einen solchen polyvalenten Spieler könnte man in der nächsten Saison in Freiburg sicher auch gebrauchen – aus von der Seite zum wichtigen 3:1. Sichtlich verärgert von diesem Gegentor schaltete der zuletzt ziemlich ambitionslos zur Sache gehende tschechische Natispieler einen Gang nach oben und buchte eine Viertelstunde vor Schluss aus spitzem Winkel den erneuten Anschlusstreffer. Plötzlich schien deshalb wieder jeder Ausgang möglich zu sein, auch weil die Freiburger im Offensivbereich eigentlich mehr Spielanteile als ihr ziemlich verhalten agierender Gegner hatten und so sogar zu zwei, drei guten Ausgleichsmöglichkeiten kamen. Die viel zu harmlosen Schüsse von Julien Sprunger (55.) und Greg Mauldin (56.) waren jedoch beim aufmerksamen Punnenovs bestens aufgehoben. Kurz vor Schluss leistete sich Cervenka beim Spiel ohne Goalie dann noch eine weitere Strafe, und das nutzten die Tigers durch Macenauer, der nun wirklich nicht als Tormaschine bekannte Kanadier, zum endgültigen K.-o.-Schlag für die schon vorher in den Seilen hängenden Gäste. Nebst Macenauer entpuppte sich Langnaus Topskorer Chris Domenico als Spieler des Abends. Was der technisch starke Wirbelwind an diesem Tag aufs Eis zauberte, war erste Güte – solche Leader fehlen den Freiburgern eben schon seit Saisonbeginn.

Vesce ohne Wirkung

Seit Saisonbeginn hat Freiburgs Sportdirektor Christian Dubé in Sachen Personalpolitik kein gutes Händchen. Seine amerikanische Neuverpflichtung Ryan Vesce war nebst der Niederlage das zweite Ärgernis des Abends. Weil man in der Liga ohnehin zu den körperlich schwächsten Teams zählt, ist es fraglichwürdig, dass man die letzte Ausländerlizenz an einen körperlich schwachen Center vergeben hat.

Huras, dem langsam, aber sicher die Argumente ausgehen, sprach von einem Match, den man wohl dominiert habe, ohne aber Nutzen daraus zu ziehen. «Das hat nichts mit Glück oder Pech zu tun. Stattdessen finden wir eben immer einen Weg, so ein Spiel am Ende doch noch zu verlieren. Uns fehlte heute Abend nach dem hart erkämpften Sieg gegen Lausanne auch etwas die nötige Frische.» Seitens der Langnauer sprach Verteidiger Flurin Randegger von einem etwas glücklichen Sieg; es sei eben wichtig, auch solche optisch nicht optimalen Spiele für sich zu entscheiden. Im Kampf um Platz 9 oder 10, der ja Ende der Relegationsrunde zum Ligaerhalt berechtigt, sei sicher eine kleine Vorentscheidung gefallen.

Für Huras war es eine typische Niederlage Gottérons, wie er sie seit seiner Ankunft an der Saane nun schon häufig erleben musste. Viel glücklicher sah der ebenfalls erst während der Saison zu den Tigers gestossene dänische Trainer Heinz Ehlers aus, der mit seinem Team bisher bedeutend mehr Punkte holte als Huras. Auch in dieser Beziehung scheint der in Langnau abwesende Dubé kein so gutes Händchen gehabt zu haben. Vieles deutet jedoch Ende Januar dahin, dass sich Langnau und Freiburg noch mindestens dreimal in dieser Saison treffen werden. In diesen Spielen können ja die Drachen ihre bisher negative Bilanz gegen die mit viel weniger Geld auskommenden Emmentaler vielleicht noch verbessern.

Telegramm

SCL Tigers – Gottéron 4:2 (2:1, 0:0, 2:1)

6000 Zuschauer (ausverkauft). – SR Müller/Wehrli, Gnemmi/Kaderli. Tore: 5. Nüssli (DiDomenico, Albrecht) 1:0. 9. Macenauer (Strafe angezeigt) 2:0. 19. Rathgeb (Cervenka/Ausschlüsse Weisskopf, Sven Lindemann) 2:1. 41. (40:39) Koistinen (DiDomenico, Albrecht) 3:1. 46. Cervenka (Rathgeb) 3:2. 60. (59:59) Macenauer (Pascal Berger) 4:2. Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen SCL Tigers, 3-mal 2 Minuten gegen Gottéron.

SCL Tigers: Punnenovs; Zryd, Koistinen; Seydoux, Weisskopf; Yves Müller, Flurin Randegger; Currit, Adrian Gerber; Elo, Macenauer, Nils Berger; DiDomenico, Albrecht, Nüssli; Kuonen, Pascal Berger, Sven Lindemann; Dostoinow, Schirjajew, Claudio Moggi.

Freiburg-Gottéron: Conz (9. Saikkonenen, 10. Conz); Rathgeb, Abplanalp; Kienzle, Leeger; Stalder, Chavaillaz; Glauser; Sprunger, Cervenka, Birner; Fritsche, Rivera, Neuenschwander; Mauldin, Vesce, Mottet; Steiner, Schmutz, Neukom.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Yannick Blaser, Stettler (beide verletzt) und Schremp (überzähliger Ausländer); Got­téron ohne Bykow, Marchon, Schilt und Picard (alle verletzt). – Stalder scheidet im ersten Drittel mit Augenverletzung nach einem abgeprallten Puck aus. – Ausgleichstor zum 1:1 von John Fritsche (6.) wegen Torhüterbehinderung annulliert.

Die FN-Besten: DiDomenico, Cervenka.

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