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Eine Vision fürs Pérolles-Quartier

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Vanessa Schaller aus Bösingen hat im Rahmen ihrer Masterarbeit in Architektur das nördliche Pérolles-Quartier in Freiburg genauer angeschaut. Sie liefert drei Vorschläge, wie die dortigen Gebäude aufgewertet werden könnten.

Die 28-jährige Vanessa Schaller aus Bösingen hat an der Hochschule für Technik und Architektur in Freiburg studiert und kennt das Pérolles-Quartier deshalb wie ihre eigene Westentasche. Für ihren Master zog es die gelernte Hochbauzeichnerin zwar nach Winterthur, in ihrer Abschlussarbeit blieb sie dennoch ihren Wurzeln treu: «Das Pérolles ist das am dichtesten bebaute Quartier Freiburgs.» Viel Asphalt und wenig Grünraum: Schaller wusste, dass hier Verbesserungspotenzial besteht.

Keine Aussenräume

Für die junge Architektin war es wichtig, das Quartier für die lokale Bevölkerung aufzuwerten. Über den Quartierverein schickte sie einen Fragebogen zum Ist-Zustand an die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers und erhielt rund 60 Antworten. «Viele erwähnten, dass ihnen im Quartier ein persönlicher Aussenraum fehlt.» Die Balkone seien zu klein, und es bestünden draussen kaum Schattenplätze. «Im nördlichen Teil des Pérolles hat sich in den letzten 50 Jahren kaum etwas verändert», habe Schaller bei der Analyse des Quartiers gemerkt.

Die vielen verschiedenen privaten Eigentümer machen die Sache kompliziert.

Schnell war klar, dass sie sich auf den nördlichen Teil des Quartiers konzentriert. Um zu vermeiden, dass die Anwohnerinnen und Anwohner nach den baulichen Eingriffen durch hohe Mieten vertrieben würden, verzichtete sie in ihrer Planung vollständig auf Neubauten. Stattdessen machte sie drei konkrete Aufwertungsvorschläge für drei existierende Gebäude, die allesamt einem staatlichen Besitzer gehören. Die Gebäude sind Teil von sogenannten Blockrandbauten, das ist eine Gruppe von zusammenhängenden Gebäuden mit einem gemeinsamen Innenhof. Alle befinden sich an der Kreuzung der François-Guillimann-Gasse und der Simplongasse.

Wohnung im Innenhof

Beim ersten dieser Gebäude befindet sich im Innenhof kein gemütlicher Garten oder Spielplatz, sondern eine einstöckige Garage. Statt diese abzureissen, sah Schaller eine Möglichkeit darin, mehr Familien ins Quartier zu locken. Auf der Garage platzierte sie in ihren Plänen leichte Maisonettewohnungen, die Garagen machte sie zu Bandräumen, Werkstätten oder Ateliers. Der Clou? Zur nächsten Parzelle lässt sie eine Brandmauer, an die der Besitzer des nächstgelegenen Grundstücks andocken könnte. Es sei ihr wichtig gewesen, mit modularen architektonischen Lösungen zu arbeiten. Also günstige, sich wiederholende Systeme, die sich einfach anwenden lassen und schnell gebaut werden können. «Die Idee ist, dass andere Eigentümer das so interessant finden, dass sie es auch machen wollen.»

Auf der existierenden Garage hat Schaller Maisonette-Wohnungen mit neutralen Grundrissen visualisiert. Ob Wohnzimmer, Schlafzimmer, Büroraum oder Kinderzimmer – die Räume sind frei gestaltbar, und die Wohnungen somit auch für Patchwork-Familien attraktiv.
zvg

Terrassen aus Stahl

Um einen Raum zwischen privat und öffentlich zu schaffen, schob sie beim zweiten Gebäude eine selbstständige Stahlkonstruktion zwischen die Fassade und den Innenhof. So hat jede Wohnung eine eigene, private Terrasse. Dazu kommt ein Laubengang, der zu einer Gemeinschaftsterrasse führt. Durch diese Aussenräume kann der Innenhof fast komplett bepflanzt werden. «Zukünftig werden wir mit einer Überhitzung der Städte konfrontiert», sagt Schaller. Deshalb sei es wichtig, schon jetzt nach Lösungen zu suchen, wie man Biodiversität und Grün in die Stadt bringen kann.

Eine ausserhalb des Gebäudes angebrachte Stahlkonstruktion schafft für die Bewohnerinnen und Bewohner die dringend gewünschten Aussenräume.
zvg

In ihrem dritten Vorschlag spielt deshalb unter anderem Urban Gardening eine grosse Rolle. Auf einem Gebäude, in dem die Mehrheit der Anwohnerinnen und Anwohner weder über Balkon noch über sonstigen Aussenraum verfügen, hat Schaller eine grosse Dachterrasse platziert. In der Mitte befinden sich ein Gemeinschaftsraum und eine Küche, in der die Bewohnerinnen und Bewohner zum Beispiel mit dem selbst angebauten Gemüse und Kräutern aus dem kleinen Dachgarten kochen können. «Für mich geht es immer auch um die Nachbarschaftsförderung.»

Eine Dachterrasse dient als Treffpunkt für die Nachbarschaft. Der Zugang erfolgt über eine ausserhalb des Gebäudes angebrachte Treppe oder einen Aufzug.
zvg

Zur Masterarbeit

Für Masterpreis in Architektur nominiert

Vanessa Schallers Masterarbeit war eine von dreissig in der Schweiz, die für den SIA (Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein) Masterpreis in Architektur nominiert wurden. Schaller ist zufrieden: «Ich konnte zeigen, dass auch mit kleinen Eingriffen grosse soziale Verbesserungen möglich sind.» Aktuell arbeitet sie in einem Zürcher Architekturbüro als Projektleiterin. Dass sie den PérollesBoulevard entlangflaniert, wird also in nächster Zeit nicht allzu oft vorkommen. Dennoch liegt ihr das Quartier am Herzen: «Ich wünsche mir, dass das nördliche Pérolles-Quartier nicht dem Zufall überlassen wird.» mes

Architektin Vanessa Schaller aus Bösingen. 
zvg

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