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Eino Pesu, der finnische Motor von Floorball Freiburg

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Eino Pesu ist bei Floorball Freiburg Antreiber und Topskorer zugleich. Seine finnischen Tugenden will der 29-jährige Stürmer auch in der Playoff-Halbfinalserie gegen Davos zur Geltung bringen.

Ja, er hat eine Sauna zu Hause, er liebt Kuchen und Eiscreme, und er isst regelmässig Haferflocken. Und er ist ein bisschen blond und blauäugig. Einige der Klischees, die man den Finnen zuschreibt, treffen auf Eino Pesu zu. Bloss das Bild vom wortkargen und melancholischen Einsiedler will auf den Stürmer von Floorball Freiburg nicht so recht zutreffen. Die Befürchtung, dem Finnen beim Interview jedes Wort aus der Nase ziehen zu müssen, erwies sich als unbegründet. «Wir Finnen sind sozialer und kontaktfreudiger, als die meisten denken», sagt Pesu mit einem Lachen. «Auf dem Land mögen die Leute etwas verschlossen sein, aber in der Stadt ist das nicht der Fall.» Man ahnt es: Aufgewachsen ist der 29-Jährige in der Hauptstadt Helsinki, mit knapp 700’000 Einwohnern die grösste Metropole des Landes.

208 Partien in der F-Liiga

Dass Eino Pesu Unihockey spielt, passt ebenfalls. Die Finnen lieben Floorball. Der Sport ist im Land der tausend Seen hinter Eishockey die Nummer 2, gleich populär wie Fussball. Kein Wunder, hat die finnische Nationalmannschaft in den letzten vierzehn Jahren vierzehn WM-Medaillen gewonnen. 3-mal Gold, 7-mal Silber, 4-mal Bronze. Auch Pesu trug einst das weiss-blaue Trikot, allerdings «nur» jenes der U19. «Bei uns gibt es so viele gute Unihockeyspieler, da war ich nicht talentiert genug, um es in die Elite-Nati zu schaffen», erzählt er. «Ich wollte auch nicht alles ins Unihockey investieren, mir war der Job ebenso wichtig.»

Glänzt mit seiner Spielübersicht und dem Auge für den Teamkollegen: Der Finne Eino Pesu.
Archivbild: Charles Ellena

Auch wenn es nicht für das Nationalteam reichte, in der heimischen Liga mischte Pesu dennoch bei den Besten mit. Neun Jahre lang schoss er seine Tore in der F-Liiga, absolvierte insgesamt 208 Partien in der höchsten finnischen Liga. Er war 18, als er mit den Westend Indians den Aufstieg aus der NLB schaffte. Drei Jahre blieb er mit dem Team aus dem südlichen Espoo in der NLA, ehe er innerhalb der Stadt zu den Esport Oilers wechselte. Die Oilers gehören zu den stärksten Mannschaften der F-Liiga, und Pesu konnte 2021 mit ihnen den Vizemeistertitel feiern.

Immer und überall

Bereits als vierjähriger Knirps entdeckte Klein-Eino seine Liebe zum Lochball. Zuerst spielte er parallel dazu noch Eishockey, mit sieben entschied er sich aber für die rutschfeste Unterlage. «Meine besten Freunde spielten Unihockey, also habe ich es ihnen gleichgetan», erzählt Pesu. «Nach der Schule sind wir immer sofort nach Hause gerannt und haben die Stöcke rausgeholt. Im Hinterhof, auf der Strasse, auf dem Schulplatz, bei Sonne, Regen und Schnee – wir waren immer und überall am Spielen.» Als Pesu sich eines Tages traute, einen Freund zu fragen, ob er mal mit ihm an ein Clubtraining dürfe, nahm alles seinen märchenhaften Lauf.

Fühlt sich in Freiburg pudelwohl: Der Finne Eino Pesu.
Bild: Til Bürgy

Bis vor zwei Jahren. «Ich hatte mich entschieden, mit dem Unihockey aufzuhören, weil es ziemlich hart war, den Sport und meinen Job als Sales Manager unter einen Hut zu bringen», erzählt der Finne. Doch zum Rücktritt kam es nicht. «Eines Tages rief mich Kalle Keskitalo an und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, mit ihm bei Floorball Freiburg weiterzuspielen. Also habe ich das mit meiner Freundin angeschaut, habe mit Freiburgs Sportchef Patrick Jungo gesprochen und dann unterschrieben.»

Finnische Bescheidenheit

Seither lebt Pesu in der Freiburger Altstadt in einer Wohnung, die ihm der Verein zur Verfügung stellt. Ein Appartement mit schnellem Internetzugang, damit der Finne weiterhin im Homeoffice für ein Unternehmen in seiner Heimat tätig sein kann. «Ich liebe Freiburg», sagt der 29-Jährige, «es ist die schönste Stadt der Schweiz.» Das Team sei super und voller interessanter und guter Leute. «Und hier sind die Winter nicht so kalt wie in Finnland», fügt er augenzwinkernd an.

Eino Pesu (l.) im Zweikampf.
Archivbild: Charles Ellena

In der Saanestadt hat Pesu eingeschlagen wie eine Bombe. Waren seine Skorerwerte schon letzte Saison stark, so sind sie heuer noch beeindruckender. 29 Tore und 28 Assists hat er in 26 Partien für Freiburg erzielt, das sind durchschnittlich 2,2 Punkte pro Match. «Es ist einfach, zu skoren, wenn man eine Linie mit so starken Spielern wie Yanis Ryser und Joonas Föhr bildet und mit Mathias Dietrich und Loris Lommano das beste Verteidigerpaar der Liga hinter sich hat», sagt Pesu. Bescheidenheit – auch das eine finnische Tugend.

Mehr als nur Skorerpunkte

Gleichzeitig weiss der Nordeuropäer, dass er als ausländische Verstärkung nach seiner Leistung und seinen Skorerpunkten beurteilt wird. «Da spürt man schon einen ständigen Druck, aber inzwischen bin ich erfahren genug, um damit umgehen zu können.» Natürlich geht der Stürmer nicht so weit, dass er während eines Matches bei den Schiedsrichtern Skorerpunkte herausschinden will. Aber wenn er einmal mit leeren Händen vom Platz muss – was in dieser Saison erst viermal der Fall war –, ist seine Frustration nicht zu übersehen. «Das war früher viel schlimmer», gesteht Pesu. «Heute kann ich mich über einen Sieg freuen, auch wenn ich kein Tor erzielt habe.»

Eino Pesu arbeitet von Freiburg aus für ein finnisches Unternehmen.
Bild: Til Bürgy

Dabei hat der rechte Flügel weit mehr zu bieten als profane Skorerpunkte: Neben seinen Stockskills, die ihm eine präzise erste Ballberührung ermöglichen, und seinem starken Schuss ist er immer auch ein Teamplayer, der das Auge für seine Mitspieler hat. Und Pesu besitzt jene Spielintelligenz, die es braucht, um seinen Gegnern einen Tick voraus zu sein. «Wenn man die Situationen früh erfassen kann und schneller als die anderen weiss, was man machen muss, wo man den Ball hin spielen oder den Stock hinhalten soll, ist das ganz hilfreich.» Seine schnelle Auffassungsgabe habe sich durch die vielen Trainings in jungen Jahren entwickelt, sagt er. «Im Alter ist es schwieriger, so etwas noch zu erlernen.»

«Das wird ein heisser Tanz»

Seinen Torinstinkt möchte Eino Pesu auch in der bevorstehenden Playoff-Halbfinalserie gegen die Iron Marmots Davos-Klosters zur Geltung bringen. Auf dem Papier ist Qualifikationssieger Freiburg gegen die achtplatzierten Murmeltiere Favorit, aber der Topskorer warnt davor, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. «Davos hat im Viertelfinal den Tabellenzweiten Ad Astra Obwalden ausgeschaltet. Und in der Qualifikation haben wir uns mit ihrer Spielweise schwergetan und zweimal erst in der Verlängerung gewonnen. Das wird ein ganz heisser Tanz.» Trotzdem steht in Freiburg angesichts der starken Leistungen in dieser Saison die Frage nach dem Aufstieg im Raum. «Für das Team und den Verein wäre das ein Traum», sagt Pesu. «Wenn es passieren soll, wird es passieren. Wir denken nicht daran, was sein könnte, sondern konzentrieren uns immer auf das nächste Spiel.»

Mit Sisu in den Final

Da empfangen die Freiburger am Samstag (17 Uhr, Heilig-Kreuz-Halle) die Davoser, ehe tags darauf die Reise ins Bündnerland ansteht. Zur Herausforderung könnten dabei auch die Kilometer werden, die Pesu und Co. in der Best-of-5-Serie zurückzulegen haben. Trotz des Heimvorteils bleibt den Unihockey-Amateuren mit zwei geplanten Doppelrunden und einem Wochenspiel nur wenig Zeit für die Erholung. Doch Pesu winkt ab. «Das Schöne an der Schweiz ist, dass sie so klein ist und alles so nahe beisammen liegt. Was sind schon vier Stunden Carfahrt nach Davos? In Finnland waren es jeweils acht und mehr.» Spätestens jetzt ist klar: Auch Pesu besitzt Sisu. Sisu nennen sie in Finnland ihre angeblich typische Mentalität, die durch Optimismus, Bescheidenheit, Lebensfreude, Kampfgeist und Durchhaltevermögen geprägt ist. Alles nur Klischee? Gut möglich, aber es ist trotzdem ein beruhigendes Gefühl, einen Finnen wie Pesu in Team zu haben.

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