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Eklat auf der Berlinale: Abschluss nahm eine antiisraelischen Richtung an

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Deutschland glaubt, besonders sensibel auf Judenhass zu reagieren, versagt aber regelmässig, wenn dieser von Vertretern oder vermeintlichen Fürsprechern einer Region kommt, die als Globaler Süden bezeichnet wird.

Künstlerisch mag die Berlinale den Anschluss an die Festivals von Cannes und Venedig verloren haben, doch Aufmerksamkeit über die Filmszene hinaus generiert die Veranstaltung, die gern als «politischstes» der grossen Festivals bezeichnet wird, noch immer.

Dieses Jahr allerdings auf unrühmliche Weise: Der Abschluss am Samstag geriet zur antiisraelischen Kundgebung. Basel Adra, dessen Film über die Vertreibung von Palästinensern aus dem Westjordanland als beste Dokumentation ausgezeichnet wurde, forderte von Deutschland, keine Waffen mehr an Israel zu liefern. Der amerikanische Regisseur Ben Russell warf dem israelischen Militär Völkermord in Gaza vor.

Wer an Israel spezielle Massstäbe anlegt, handelt antisemitisch

Wie bizarr die Fixierung mancher Kulturschaffender auf den israelisch-palästinensischen Konflikt ist, zeigte Eliza Hittman, eine amerikanische Regisseurin und Jurorin eines Nebenpreises: Einen gerechten Krieg könne es nicht geben, sagte sie mit Verweis auf die Ereignisse in Gaza. Dass sich der russische Überfall auf die Ukraine am selben Tag zum zweiten Mal jährte, war ihr keine Erwähnung wert.

Warum sind diese Äusserungen antisemitisch? Weil sie den jüdischen Staat mit Massstäben messen, die sie an kein anderes Land anlegen. Und weil sie so tun, als hätte der Krieg in Gaza keine Vorgeschichte: Den Terrorangriff der Hamas blendeten die Redner aus.

In einem solchen Zusammenhang wird dann auch skandalös, was Mati Diop, die französisch-senegalesische Gewinnerin des Goldenen Bären, zum Abschluss ihrer Dankrede sagte: «I stand in solidarity with Palestine!» Das Publikum, darunter die deutsche Kulturministerin Claudia Roth und der Berliner Bürgermeister Kai Wegner, applaudierte den Rednern.

Am Sonntagnachmittag tauchten dann auf einem Instagram-Konto der Berlinale auch noch sogenannte Kacheln auf, auf denen der Krieg in Gaza mit dem Holocaust gleichgesetzt wurde. Davon hat sich die Festivalleitung mittlerweile ebenso distanziert wie von einigen Preisträgern.

So hat der deutsche Kulturbetrieb nach der Documenta 2022 einen weiteren grossen Antisemitismus-Skandal. Die Kasseler Kunstschau zeigte ein Bild eines indonesischen Künstlerkollektivs, auf dem unter anderem ein orthodoxer Jude zu sehen war, der einen Hut mit SS-Runen trug.

Der Geist, in dem solche Vorfälle gedeihen, ist in Kassel wie in Berlin derselbe: Das offizielle Deutschland, das für sich in Anspruch nimmt, aus historischen Gründen besonders sensibel auf antisemitische Äusserungen zu reagieren, versagt regelmässig, wenn derartige Wortmeldungen von Vertretern oder vermeintlichen Fürsprechern einer Region kommen, die als Globaler Süden bezeichnet wird.

Roth will nun «aufarbeiten» und «Schlüsse ziehen»

Judenfeinden von dort wird in Debatten noch immer eine Art Drittwelt-Rabatt zugebilligt. Damit wird man afrikanischen, arabischen oder asiatischen Künstlern und Intellektuellen aber nicht gerecht, sondern handelt paternalistisch: Indem man ihnen nicht widerspricht, nimmt man sie als Gesprächsteilnehmer nicht ernst.

Deutsche Politiker äusserten sich unterdessen bestürzt über den Schlussakt der Berlinale. Kulturministerin Roth tat, was Politikerinnen in solchen Fällen gerne tun: Sie kündigte eine «Aufarbeitung» an. Daraus will sie gemeinsam mit der künftigen Festivalleiterin, der Amerikanerin Tricia Tuttle, «die nötigen Schlüsse ziehen».

Die grosse Frage, die über all dem schwebt, nämlich, ob Kunst nicht grundsätzlich unabhängig vom Standpunkt ihrer Urheber bewertet werden müsste, werden zwar auch Roth und Tuttle kaum lösen können. Dass auf einer Veranstaltung, die vom deutschen Steuerzahler finanziert wird, nicht unwidersprochen antisemitische Reden geführt werden dürfen, sollte sich allerdings von selbst verstehen.

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