Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Emmentaler ist bald Vergangenheit

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Für die Käsereigenossenschaft Wengliswil brechen ab dem 1. Januar 2014 neue Zeiten an: Die Sortenorganisation Interprofession du Gruyère (IPG) hat ihr zugesagt, die Käseproduktion ab diesem Zeitpunkt von Emmentaler auf Gruyère AOC umstellen zu können. Was Magnus Lehmann gestern an der Generalversammlung des Verbandskreises Sense-See bekannt gab (siehe Kasten), hat IPG-Direktor Philippe Bardet auf Anfrage bestätigt.

«Wir sind sehr erleichtert über diesen Entscheid», sagt Marcel Bapst, Präsident der Käsereigenossenschaft Wengliswil. Denn mit dem Gruyère AOC sollen nicht nur neue, sondern vor allem bessere Zeiten anbrechen: Rund 33 Rappen mehr erhalten die Milchproduzenten pro Kilogramm Milch, wenn aus dieser Gruyère wird. Die Käsereigenossenschaft Wengliswil hatte die IPG bereits 2001 erstmals angefragt, ob sie ihre Produktion umstellen könne–und ihr zuletzt sogar mit rechtlichen Schritten gedroht, sollte dies nicht bald geschehen (die FN berichteten).

Bedingungen gestellt

Die Sortenorganisation hat der Käsereigenossenschaft jedoch einige Bedingungen gestellt. Die baulichen Strukturen in der Käserei müssen an die Gruyère-Produktion angepasst werden, und es muss geregelt werden, welche Milchproduzenten alle nach Wengliswil liefern werden. Auch Niderried und Zollhaus liegen in der Produktionszone. «Die Entwicklung der Käsereien-Situation im Sense-Oberland steht allgemein zur Diskussion», sagt Philippe Bardet. Die Vision der IPG sehe mittlere Käsereien mit einer Milchverarbeitungsmenge von maximal vier Millionen Litern pro Jahr vor. «Sie dürfen nicht zu gross sein, weil sie sonst für junge Käser unattraktiv sind», erklärt Philippe Bardet. In Wengliswil werden zurzeit pro Jahr rund 2,5 Millionen Liter Milch verarbeitet.

 Die Gesamtproduktionsmenge des Gruyère AOC der Sortenorganisation beträgt somit ab Januar 2014 rund 29 500 Tonnen. Bisher waren es gut 29 000 Tonnen. Im vergangenen Jahr durfte sich die Käsereigenossenschaft Düdingen über die Zusicherung des Kontingents freuen: Sie darf nun seit Januar 2013 statt Emmentaler Gruyère AOC produzieren (die FN berichteten).

 Für die nächsten zehn Jahre liegt das Ziel der IPG bei einer Gesamtproduktion von 31 000 bis 32 000 Tonnen Käse–je nachdem, wie sich der Markt entwickelt. «Denn wir wollen nicht nur produzieren, sondern auch verkaufen», betont Bardet. Momentan sehe die Marktlage jedoch gut aus.

Verbandskreis Sense-See: Gegen die Milchmarktöffnung und das Gülle-Verbot

A n der gestrigen Generalversammlung des Verbandskreises Sense-See in Garmiswil äusserte Adrian Affolter, Geschäftsführer der Milchproduzenten PO Lobag, seine Bedenken zur EU-Marktöffnung für Milchprodukte, der sogenannten «weissen Linie». Eine Motion der nationalrätlichen Wirtschaftskommission hat den Bundesrat beauftragt, diese zu prüfen. Würde die Öffnung vollzogen, so Affolter, wären die Marktchancen limitiert. Denn das Differenzierungspotenzial im Export sei zu klein, und die Öffnung würde auch zu raschen Marktanteilsverlusten im Inland führen. «Die Marktbearbeitung mit wertschöpfungsstarken Produkten ist klar die bessere Lösung als die Öffnung der weissen Linie», betonte er und er- hielt Unterstützung von einem Versammlungsteilnehmer, der die Grenzöffnung als «totalen Unsinn» bezeichnete.

«Werden bevormundet»

Bauernverbandspräsident Fritz Glauser wurde aus der Versammlung aufgefordert, sich für eine Aufhebung des datierten Gülleverbots einzusetzen. «Wir werden bevormundet, das kann nicht sein», sagte ein Landwirt. Die Weisung des Staatsrates enthalte auch viele positive Punkte; nur den Artikel mit den Gülleverbots-Daten zu streichen, wäre somit das Optimum, sagte Glauser. Der Vorstand des Freiburger Bauernverbandes werde seine Strategie in dieser Sache noch festlegen.

Der Vize-Präsident des Verbandskreises, Beat Brügger, ist zum Präsidenten gewählt worden. Er ersetzt Magnus Lehmann, der nach neun Jahren zurückgetreten ist. Der Verbandskreis Sense-See ist aus dem Zusammenschluss der Käserei- und Milchgenossenschaften Deutschfreiburgs entstanden. ak

Meistgelesen

Mehr zum Thema