Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Energiefragen – Auswirkungen auf Klima und Gesellschaft

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Zeitung in der Orientierungsschule»

Sie lesen einen Sonderbeitrag von Freiburger Orientierungsschülerinnen und Orientierungsschülern. Im Rahmen des Projekts «Zeitung in der Schule» stehen 495 Jugendliche aus sieben Freiburger Orientierungsschulen als Reporterinnen und Reporter für die FN im Einsatz. Das medienpädagogische Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen den FN, vier Wirtschaftspartnern und dem Bildungsinstitut Izop aus Aachen.

Heute

Die Klasse 3A2 der DOSF befragt den Generaldirektor der Groupe E zu den Themen Klima und Nachhaltigkeit. Der vorliegende Beitrag ist in Zusammenarbeit mit dem Zisch-Sponsor Groupe E entstanden. jg

Der Generaldirektor der Groupe E im grossen Interview mit der Klasse 3A2 der DOSF.

Über Themen wie Energie, Nachhaltigkeit und Projekte von Groupe E wollten die Schüler und Schülerinnen mehr erfahren. Sie forderten Generaldirektor Jacques Mauron mit kritischen Fragen heraus.

Herr Mauron, wie integriert Groupe E erneuerbare Energiequellen in ihre Produktion, um nachhaltige Praktiken zu fördern?

Wir setzen konsequent auf erneuerbare Energien und produzieren rund 40 Prozent der verteilten Energie selbst. Den grössten Teil erzeugen Wasserkraftwerke entlang der Saane und eigene Fotovoltaikanlagen, vor allem auf Hausdächern. Seit 15 Jahren engagiert sich Groupe E aktiv in der Unterstützung von Personen, die in Fotovoltaikanlagen investieren wollen. Das Stromnetz von Groupe E ist mit 20’000 Anlagen dasjenige mit der höchsten Fotovoltaikproduktion in der Schweiz. Als Pionier in der Installation dieser Anlagen leistet das Unternehmen einen Beitrag zur Reduktion des Verbrauchs fossiler Energieträger. Für uns ist jedes installierte Solarpanel ein Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energieproduktion.  

Welche Herausforderungen sieht Groupe E im Bereich nachhaltige Energieproduktion, und wie gehen Sie damit um?

Die Herausforderung besteht darin, dass wir nicht aussuchen können, welche Energiequellen wann genutzt werden. Das hängt von den Wetterbedingungen ab wie Wind, Sonne oder Wasser. Wenn es zum Beispiel viel Wind hat, wird Windenergie genutzt, wenn es viel Regenwasser gibt, wird Wasserenergie genutzt und so weiter. Das heisst, wir können nicht immer alle Energien nutzen. Glücklicherweise können unsere Staumauern kurzfristig die Produktion an den Verbrauch anpassen.

Eine weitere Herausforderung ist das Fehlen von saisonalen Energiespeichern. Das ist problematisch, weil die meiste Solarenergie im Sommer gesammelt wird, der Energieverbrauch aber im Winter grösser ist.

Es wäre vorteilhaft, wenn die im Sommer gesammelte Energie gespeichert werden könnte, um diese dann im Winter zu nutzen.  

Wie erleben Sie persönlich die Verantwortung, Entscheidungen zu treffen, die sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll sind, insbesondere in Zeiten steigender Energiepreise?

Es ist eine spannende Periode in der Energiebranche, die nicht nur das Klima, sondern auch jeden Einzelnen betrifft. Trotz den Herausforderungen, wie zum Beispiel Preiserhöhungen, sehe ich positive und motivierende Aspekte in meiner Rolle als Generaldirektor. Schwierige Entscheidungen sind für mich Teil des Jobs und die Faszination dieser Verantwortung ist für mich ein persönlicher Antrieb, dem ich gerne nachkomme.

Haben Sie Beispiele, wie Sie persönlich versuchen, einen nachhaltigen Lebensstil zu führen?

Vor einigen Jahren habe ich mein Haus renoviert. Ich habe von Ölenergie auf Solarenergie umgestellt und eine Wärmepumpe installiert. Ausserdem benutze ich seit bald fünf Jahren ein Elektroauto. Ich gebe mein Bestes, um die Umwelt zu schützen. 

Herr Mauron, was war Ihr Traumberuf als Kind?

Das ist eine gute Frage. Als Kind wollte ich Lehrer werden, denn mein Vater und mein älterer Bruder waren bereits Lehrer. Wie ihr seht, bin ich kein Lehrer geworden, aber heute habe ich das Glück, eine Klasse vor mir zu haben (lacht).

Grösster Erfolg und schlimmste Niederlage Ihrer bisherigen Laufbahn?

Mein grösster Erfolg ist, eine solche Unternehmung in der heutigen spannenden Energielage leiten zu dürfen. Das war grundsätzlich nie mein Masterplan, ich bin da durch laufende Projekte und Weiterbildungen reingewachsen. Ich bin überzeugt davon, dass eine Laufbahn nicht planbar ist und dass wir in der heutigen Zeit mehrere Berufe erlernen und ausüben. Die bisher grösste Niederlage für mich ist, dass viele Prozesse trotz hohem Zeitinvestment nur sehr langsam vorwärtsgehen und das Unternehmen immer noch nicht vollumfänglich klimaneutral ist. Trotzdem, ich orientiere mich stets am Positiven und arbeite weiter in diese Richtung. Auch schaue ich darauf, dass ich eine gute Work-Life-Balance habe. Ich gehe sehr gerne in die Berge wandern, um den Kopf zu lüften, oder besuche auch mal einen Eishockeymatch von Gottéron. Klasse 3A2 DOSF

Zur Person

Generaldirektor Jacques Mauron

  • Geboren in Marly
  • Gymnasium St. Michael in Freiburg
  • Physikstudium an der ETH Lausanne
  • 2004 Einstieg bei Groupe E
  • Seit 2019 Generaldirektor
Jacques Mauron, Generaldirektor von Groupe E, im Interview. 
Bild zvg

Gibt es Initiativen oder Programme, um einkommensschwächere Haushalte vor den Auswirkungen der Energiepreiserhöhungen zu schützen und gleichzeitig nachhaltige Energieoptionen zu fördern?

Die strenge Regulierung verlangt eine Gleichbehandlung aller Kundinnen und Kunden, was individuelle Sonderrabatte ausschliesst. Wir sind jedoch flexibel und gewähren einkommensschwächeren Haushalten gelegentlich mehr Zeit für die Bezahlung von Rechnungen.

Werden Neubauten heutzutage direkt mit erneuerbaren Energien versorgt?

Ja, heutzutage probieren wir, bei allen Neubauten erneuerbare Energien zu nutzen.

Ein gutes Beispiel dafür ist die Gottéron-Eishalle, die BCF-Arena, die vor einigen Jahren renoviert und mit Solarpanels ausgestattet wurde. Diese decken den grössten Teil des Energieverbrauchs der Eishalle.

Ausserdem wird die warme Luft, die durch die Produktion der kalten Luft erzeugt wird, beispielsweise für die Heizungen in der Eishalle gebraucht.

Solarpanels produzieren nachhaltige Energie. Wie nachhaltig ist es, diese herzustellen und zu transportieren?

Die Herstellung von Solarpanels erfordert eine gewisse Menge grauer Energie, wobei die Produktion oft in China stattfindet und der Transport in die Schweiz ebenfalls einen Anteil an CO2-Emissionen verursacht. Ein positiver Aspekt jedoch ist, dass diese graue Energie innerhalb von ein bis zwei Jahren durch den Einsatz der Solarpanels ausgeglichen wird.

Wir haben vor einiger Zeit über die Solarpanels in den Alpen gelesen. Finden Sie es sinnvoll, im Gebirge solche Infrastrukturen zu erstellen?

Solaranlagen haben einen grossen Vorteil. Sie können überall eingesetzt werden und werden gut akzeptiert. Der Nachteil von Solarpanels im Flachland ist, dass drei Viertel der Energie im Sommer produziert wird und nur ein Viertel im Winter. Der Verbrauch ist aber gerade umgekehrt, wir brauchen im Winter mehr Energie als im Sommer. Darum ist es ein Vorteil, die Solarpanels in die Alpen zu stellen. Die Bewölkung ist geringer, der Schnee reflektiert die Sonne. Somit wird viel mehr Energie produziert als im Flachland. Solarpanels in den Bergen produzieren im Winter genau so viel wie bei uns eine Solaranlage im Sommer.

Technisch macht es Sinn, Solaranlagen in den Bergen zu bauen. Die Frage stellt sich, was sind die Konsequenzen für die Natur.

Das Ziel ist nicht, unsere Berge mit Solarpanels zu decken. Es gibt Orte, wo es Sinn macht, wo es schon Anlagen gibt, zum Beispiel in einem Skigebiet.

Was möchten Sie in Zukunft verbessern, um nachhaltiger zu werden?

Es ist ein bisschen frustrierend für mich, denn die Schweiz hätte alles: genügend Sonne, genügend Wind, genügend Wasser, um die ganze Energie CO2-neutral zu machen. Heute sind wir immer noch abhängig von Öl und fossilen Rohstoffen.

Die meiste Energie wird in der Schweiz im Form von Öl, mit rund 40 Prozent, und Gas, rund 15 Prozent, verbraucht. Das könnten wir ändern, indem wir ganz auf erneuerbare Energien umsteigen. Nur geht das alles zu langsam.

Wir müssen etwas unternehmen, damit die Umstellung schneller geht und wir bis 2050 CO2-neutral werden.

Kommen wir nun auf die Projekte zu sprechen. Wie sehen die Zukunftsprojekte von Groupe E aus?

Wir wollen mit dem Projekt Schiffenen Wasserstoff aus erneuerbaren Energien produzieren. Es ist das erste Mal, dass dies in der Westschweiz versucht wird. Für Groupe E ist das ein wichtiges Projekt. Wir können bereits in zehn Jahren energieneutral sein, aber die Bürokratie verlangsamt den ganzen Prozess. Bezüglich Regionen liegt unser Fokus vor allem auf der Westschweiz, eher selten Ostschweiz. Internationale Projekte haben wir aktuell keine am Laufen.

Ist atomare Energie wirklich ein so grosses Problem?

Von der Verschmutzung her gesehen ist es nicht ein so grosses Problem. Atomare Kraftwerke haben andere Nachteile. Ein Problem dieser Kraftwerke ist die Sicherheit, da es immer ein minimales Risiko gibt. Falls ein atomarer Unfall geschieht, müsste mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung evakuiert werden.

Ein anderes Problem ist, dass es in der Schweiz kein Uran gibt. Deshalb müssen wir es importieren. Ausserdem belastet der hinterbliebene Atommüll kommende Generationen. 

Gibt es Haushalte, die durch die Fotovoltaik mehr Energie produzieren als verbrauchen?

Ja, die gibt es immer. Die Leute können die Energie dann für 14 Rappen der Groupe E verkaufen. Zu viel Energie kann es nicht geben. Sie kann immer genutzt werden.

Gibt es ein erfolgreiches Projekt, das Ihnen besonders gefallen oder Sie gefreut hat?

Ja, das war der Fall beim Wasserstoffprojekt. Das erste Wasserstoffkraftwerk ist in der Westschweiz und weitere werden noch folgen. Es ist interessant für uns, und ich bin sehr stolz darauf. Das Projekt ist zukunftsorientiert mit seinen neuen Anlagen. Wir gehören zu den ersten, die solche Anlagen nutzen. Wir lernen durch dieses Projekt, welches für die Energiewende und eine CO2-neutrale Schweiz steht, sehr viel dazu.

Was war bisher Ihr schwierigstes Projekt?

Die Windanlagen in Freiburg werden eine extreme Verspätung haben, verglichen mit anderen Projekten wie zum Beispiel Wasserstoff. Ich habe so viel wie möglich in diese Projekte investiert, aber es hat leider bis heute nicht funktioniert.

Es wird vermutlich noch 10 bis 20 Jahre dauern, bis wir Windenergie in Freiburg produzieren können. Das ist schon ein Tiefschlag für mich und vor allem für das Klima in der heutigen Situation.

Wir bleiben dran – wir gehen vorwärts.

Woher nehmen Sie die Ideen für neue Projekte?

Die gute Nachricht: Sie kommen meistens nicht von mir (lacht). Die Ideen kommen von den 2600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in dieser Firma arbeiten. Sie spüren, was der Kunde braucht, oder sind bereit für neue Technologien, die wir auch einsetzen könnten. Viele Ideen stammen auch von Ingenieuren. Wir haben zudem eine Innovationsgruppe, die Ideen entwickelt, die überlegt, ob Ideen umsetzbar sind oder nicht.

Zahlen und Fakten

Lernende bei Groupe E

Die Firma Groupe E hat insgesamt 260 Lernende, was zehn Prozent aller Mitarbeitenden ausmacht. Generaldirektor Jacques Mauron legt Wert auf die Investition in die Jugend und findet es wichtig, der Jugend möglichst nachhaltigere Lehren anzubieten und allgemein den Fokus auf aktuellere Themen zu richten. Die Firma bietet bereits Programme für Lernende in verschiedenen Bereichen an: Ausbildungen in der Kommunikation, Technik, Elektronik und Handel. Weiter bietet Groupe E den Jugendlichen auch nach der Erstausbildung zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten an. Klasse 3A2 DOSF

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema