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Er hat sich eine dickere Haut zugelegt

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Es war etwas à contrecoeur, als Thierry Steiert vor fünf Jahren Syndic der Stadt Freiburg wurde. Nicht dass der heute 58-Jährige nicht Gemeinderat sein wollte – aber die Repräsentationsaufgaben des Stadtpräsidenten lockten ihn, der gerne konkrete Projekte angeht, nicht. Doch gab es im fünfköpfigen Gemeinderat nur gerade zwei Bisherige: Steiert und die Freisinnige Antoinette de Weck. Da die Linke die Mehrheit hatte, war es nichts als logisch, dass der Sozialdemokrat das Amt übernahm.

Unterdessen hat er sich mit den Repräsentationsaufgaben versöhnt. Er hat dem deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier bei dessen Staatsbesuch 2018 die Hand geschüttelt und im gleichen Jahr einen Abend lang mit dem britischen Filmregisseur Ken Loach gesprochen, als dieser am Internationalen Filmfestival Freiburg war. «Das sind schöne Momente», sagt Steiert. Mindestens ebenso wichtig sei es ihm aber, an Versammlungen von Freiburger Vereinen und Verbänden teilzunehmen – auch von kleinen Vereinen. «Ihnen möchte ich meine Wertschätzung überbringen, denn sie alle sind wichtig für die Stadt.»

Thierry Steiert hat in der Präsidialdirektion jedoch auch konkrete Projekte umgesetzt – auch wenn es solche sind, die in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen werden. Er hat das Personalamt komplett umgebaut: Es hat heute eine neue Struktur und ist besser dotiert. War früher der Verwalter der städtischen Pensionskasse auch gleich Leiter des Personalamts, sind dies heute zwei verschiedene Stellen. «Das macht gleich doppelt Sinn», sagt Steiert: «Einerseits wegen der Arbeitslast, andrerseits ist so die Pensionskasse unabhängig von der Stadtverwaltung.»

Ohne grosses Aufsehen hat der Syndic auch die Totalrevision des Personalreglements durchgebracht. Das neue Reglement sieht Verbesserungen für die Angestellten vor: einen dreissigtägigen Vaterschaftsurlaub, unbezahlte Elternzeit, Homeoffice, ein neues und transparenteres Lohnsystem. Zudem kann die Gemeinde Angestellte nun auch einfacher entlassen.

Ärger um die Pensionskasse

Wahrgenommen hat die Öffentlichkeit die Reform der städtischen Pensionskasse, die unter dem lauten Getöse der Gewerkschaften über die Bühne gegangen ist. «Das war ein Geschäft mit einem grossen Aufwand», sagt Steiert. Am Schluss hat die linke Mehrheit im Stadtparlament ohne Vorankündigung mit einem Änderungsantrag erreicht, dass die Stadt vier Millionen Franken mehr als vom Gemeinderat vorgesehen für die Revision der Pensionskasse einsetzt; damit wollte die Linke die Auswirkungen der Revision für die Angestellten mildern. Sehr zum Ärger des Syndics, der in der Debatte immer betont hatte, die Vorlage sei ausgeglichen.

Als er Syndic wurde, nahm sich der Zweisprachige vor, dafür zu sorgen, dass Freiburg in der Deutschschweiz stärker wahrgenommen wird. «Das ist mir gelungen», sagt er. «Heute nimmt man Freiburg als eine Stadt wahr, in der auch Deutsch gesprochen wird.» Auch der Austausch mit den deutschsprachigen Zähringerstädten habe sich intensiviert.

Steiert ist manchmal dünnhäutig: Er reagiert rasch genervt, wenn er kritisiert wird. «Das stimmt», sagt er. Bemerkungen, die man als ungerechtfertigt empfinde, seien nie angenehm. «Aber ich habe mich angepasst.» Er sei heute weniger empfindlich. «Ich bin gelassener geworden. Das kommt von selber, sonst hält man ein solches Amt nicht aus.»

Die Liste

Nur 12 Stimmen Unterschied

Die Sozialdemokraten der Stadt Freiburg präsentieren für die Gemeinderatswahlen eine vollständige Liste. Nebst den Bisherigen – Syndic Thierry Steiert und Baudirektorin Andrea Burgener – kandidieren die Generalratsmitglieder Lise-Marie Graden, Elias Moussa und Marc Vonlanthen.

Lise-Marie Graden kandidierte bereits vor fünf Jahren für den Gemeinderat – und holte nur zwölf Stimmen weniger als der CSP-Politiker Pierre-Olivier Nobs, der in die Exekutive einzog. Die 47-Jährige ist Präsidentin der Finanzkommission. Die Juristin hatte sich 2011 nach mehreren Jahren im Elternrat auf die Generalratsliste der SP setzen lassen und wurde direkt gewählt. 2015/16 präsidierte die Vorsteherin des kantonalen Amts für Justiz den Generalrat.

Anwalt Elias Moussa sitzt seit 2016 auch im Grossen Rat; dort ist er Mitglied der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission. Der Zweisprachige wurde 2011 in den Generalrat gewählt und amtete mehrere Jahre als Fraktionspräsident. Der 37-Jährige übt viele Ämter aus – unter anderem ist er Vorstandsmitglied des Freiburger Anwaltsverbands und Mitglied der Kontroll- und Disziplinarkommission des Schweizerischen Fussballverbands.

Marc Vonlanthen sitzt seit 2016 im Stadtparlament und leitet die Generalratsfraktion. Der 41-jährige Präsident von Pro Natura Freiburg ist Physiker und unterrichtet an der Freiburger Hochschule für Technik und Architektur.

njb

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