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Ergo bibamus – Lasst uns trinken: So gehen Pflegeheime mit der Hitze um

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Ältere Menschen zählen bei Hitzewellen zu den gefährdeten Personen. Im Zentrum: das Vermeiden von Dehydrierung. In den Pflegeheimen des Kantons werden dementsprechend Vorkehrungen getroffen.

Diese Woche kletterten die Temperaturen erneut auf über 30 Grad hoch und sinken auch nachts kaum unter die 20 Gradgrenze runter. Dabei leidet nicht nur die Natur: Besonders Kleinkindern, Schwangeren, chronisch kranken sowie älteren Personen macht diese anhaltende Hitze zu schaffen. Die Hitze steht derzeit auch in den Freiburger Pflegeheimen im Fokus, in welchen dementsprechend Vorkehrungen getroffen werden.

Vor allem: Wasser trinken!

In den in Tafers gelegenen Pflegeheimen St. Martin und Maggenberg wird gemäss Urs Kolly, dem Geschäftsführer beider Heime, insbesondere auf die Einhaltung der drei goldenen Regeln des Bundesamts für Gesundheit (BAG) geachtet (siehe Kasten). Diese beinhalten: Körperliche Anstrengungen vermeiden, Hitze fernhalten und den Körper kühlen sowie viel trinken und leicht essen. Aktivierungen im Freien fänden auch keine statt, dafür erhalten die Bewohnerinnen und Bewohner nasse Tücher, um sich zusätzlich etwas abkühlen zu können. 

Mit Pfefferminzöl versehene Erfrischungstücher kommen im Altersheim Hospiz St. Peter in Gurmels auch abends während des Spätdiensts zum Einsatz, so Mägi Tarmouti, Pflegedienstleiterin des Hospizes: Die durch die Tücher hervorgebrachte Frische halte nachts relativ lange an. Tagsüber wiederum sei es im grossen Saal im Untergeschoss am kühlsten. Um den Saal, der normalerweise als einfacher Aufenthaltsraum dient, für die Bewohnerinnen und Bewohner attraktiver zu gestalten, stellen ihnen die Pflegerinnen und Pfleger dort Spiele zur Verfügung und servieren Getränke sowie auch ein leicht bekömmliches Fruchtzvieri. Tarmouti: 

Generell wird geschaut, dass die Bewohnerinnen und Bewohner genug trinken – jetzt erst recht.»

Die Hitze und ausreichendes Trinken steht auch in der Senevita Résidence Beaulieu in Murten in Vordergrund. Laut Geschäftsleiter José Dos Santos stünden kostenfreie Wasserflaschen zur Verfügung. Ausserdem werde den Bewohnerinnen und Bewohnern empfohlen, Mützen zu tragen und sich nicht in der Sonne aufzuhalten. Für Abkühlung auf der Terrasse sorge ein Ventilator mit Luftbefeuchter.

Die Gefahr der Dehydration betont auch Ivo Zumholz, Geschäftsführer der Stiftung St. Wolfgang. An verschiedenen Trinkstationen mit Wasser, Sirup und kaltem Tee können sich die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Pflegerinnen und Pfleger bedienen. Auch würden die Bewohnerinnen und Bewohner regelmässig darauf hingewiesen, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Dies scheint zu funktionieren: «Heute Morgen hatte ich schon ein Glas Wasser», sagt die 85-jährige Ester, Bewohnerin des Pflegeheims Wolfacker, die gerade am Frühstückstisch sitzt. Aber sie würde nicht genug trinken. Tagsüber verbringen die meisten Bewohnerinnen und Bewohner des Heims ihre Zeit drinnen. «In meinem Zimmer ist es angenehm, da es Richtung Wald auf der Schattenseite liegt», sagt der 87-jährige Bruno. Andere, wie der über 100-jährige Arnold, bevorzugen die Aula – «um Zeitung zu lesen und sich mit anderen zu unterhalten», wie er sagt. Nachmittägliche Spaziergänge mit Besuchenden und Verwandten würden kürzer ausfallen – und verliefen natürlich dem Schatten entlang. Die meisten Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims Wolfacker geben an, gut mit der Hitze fertig zu werden – dies allerdings drinnen und bei weniger Aktivitäten. 

Belastung für den Körper

Die Gefahren der Dehydration und des Hitzeschocks werden in den Pflegeeinrichtungen sehr ernst genommen. Weshalb gerade ältere Menschen zu den durch Hitze gefährdeten Personen gehören, kann Kantonsarzt Thomas Plattner erklären: «Der Organismus älterer Menschen kann sich weniger gut an die Hitze anpassen.» Beispielsweise würden ältere Menschen später und weniger schwitzen als jüngere Menschen. Zudem stelle Hitze eine Belastung für den Körper, insbesondere für das Herzkreislaufsystem, dar, welches bei älteren Personen oft geschwächt sei. Auch die Nierenfunktion nehme im Alter ab, womit der Flüssigkeits- und Salzhaushalt gestört sein könne. «Ausserdem ist das Durstgefühl bei älteren Menschen weniger stark, sodass sie oft vergessen, genügend zu trinken.» Hinzu komme das im Alter steigende Risiko, an chronischen Krankheiten zu leiden – und für chronisch kranke Personen sei die Hitze besonders belastend.

Keine höhere Sterberate

Die Frage, ob während einer Hitzeperiode eine höhere Sterberate in den jeweiligen Institutionen festgestellt werden könne, verneinen alle kontaktierten Pflegeheime. Wie kann Hitze überhaupt für den Tod eines Menschen verantwortlich gemacht werden? Kantonsarzt Thomas Plattner sagt: Die Todesursache werde durch den Arzt festgelegt, welcher den Tod feststellt. Er tue dies aufgrund der Todesumstände und der bekannten Risikofaktoren, der Krankengeschichte sowie äusseren Bedingungen wie Kälte oder Hitze. Diese dokumentiere er auf dem Totenschein. «Nun führt die Hitze allein aber nicht direkt zum Tod, sondern sie belastet den Organismus, was wiederum den Tod durch eine Vorerkrankung begünstigen kann.» Somit laute die Todesursache bei solchen Fällen sehr häufig «Herzkreislaufversagen». Die Todesursache könne letztlich nur durch eine Autopsie genau bestimmt werden, und eine solche werde nur vorgenommen, wenn der Tod unklar ist oder wenn bestimmte Begleitumstände auf einen nicht natürlichen Tod hinweisen. Aber selbst bei einer Autopsie würde die Hitze höchstens als Nebendiagnose erwähnt.

Hitzetipps

Die goldenen Regeln für Hitzetage

Folgende Hinweise gibt das BAG im Umgang mit der aktuellen Hitze. jg

  • Körperliche Anstrengungen vermeiden
    Während der heissesten Tageszeit körperliche Anstrengungen möglichst beschränken und schattige Orte bevorzugen.
  • Hitze fernhalten – Körper kühlen
    Nachts lüften, tagsüber Fenster schliessen und Sonne fernhalten (Vorhänge zuziehen, Fensterläden schliessen). An heissen Tagen im Sommer wird empfohlen, weniger häufig und nur zu kühleren Tageszeiten zu lüften. Leichte Kleidung tragen. Körper kühlen mit Duschen, kalten Tüchern auf Stirn und Nacken, kalten Fuss- und Handbädern.
  • Viel trinken – leicht essen
    Auch ohne Durstgefühl regelmässig trinken (mindestens 1,5 Liter pro Tag). Kalte, erfrischende Speisen zu sich nehmen: Früchte, Salate, Gemüse, Milchprodukte. Auf ausreichende Versorgung mit Salz achten.
  • Lassen Sie weder Personen noch Tiere im geparkten Auto zurück

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