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«Erlebst du einen Flop: Geh zu Jakob»

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«Erlebst du einen Flop: Geh zu Jakob»

Die Jakobsspielleute von Tafers lassen alte Tradition aufleben

Der Festtag des hl. Jakobus, der 25. Juli, fiel dieses Jahr auf einen Sonntag – für Jakobus-Verehrer deshalb ein heiliges Jahr. Für die Jakobsspielleute von Tafers Anlass, das Jakobsspiel aufzuführen.

Von ANTON JUNGO

In feierlicher Prozession – die Allerheiligen-Litanei singend – zogen gestern Vormittag die Jakobsspielleute vor die Jakobskapelle auf dem Friedhofareal von Tafers. Sie waren als Pilger verkleidet und trugen eine Statue des hl. Jakobus vor sich her. Begleitet wurden sie vom Priester mit den Ministranten – wurde doch das Jakobsspiel als Einstimmung zum sonntäglichen Gottesdienst vorgetragen.

Tafers liegt an einem der historischen Jakobswege. Der Weg führte von Einsiedeln, Sachseln, Brünig, Thun, Rüeggisberg, Tafers, Freiburg und dann über Genf weiter bis nach Spanien. Tafers muss ein wichtiger Etappenort gewesen sein. Daran erinnert die Jakobskapelle mit dem bekannten Gemälde von Jakob Stoll, aber auch die eingravierten Pilgerzeichen an der Wand der Kapelle beim Schloss Maggenberg.

Bild von Jakob Stoll
als Führer durch das Spiel

Auf dem Gemälde über dem Kapelleneingang wird in acht Bildern eine der bekanntesten Jakobspilger-Legenden dargestellt. Sie berichtet vom Schicksal eines Pilgers, der – zu Unrecht des Diebstahls verdächtigt – am Galgen endet. Zwei Pilger – Vater und Sohn – übernachten in einer Herberge. Die Tochter des Gastwirts ist wütend, weil der Sohn ihre Liebe verschmäht. Der Wirt versteckt einen silbernen Becher im Gepäck des Vaters. Am nächsten Tag, kurz nach Aufbruch der Pilger, schickt er diesen den Richter auf die Fersen. Der Vater wird zum Galgen verurteilt. Der Sohn tritt an Stelle des Vaters die Strafe an, und der Vater setzt seine Pilgerfahrt fort. Durch die Fürbitte des hl. Jakob wird der Sohn wunderbar am Leben erhalten. An seiner Stelle wird schliesslich der Gastwirt erhängt.

Die acht Szenen des Gemäldes stehen auch im Zentrum des Jakobsspiels. Ähnlich wie die Helgen bei den Bänkelsängern an der Basler Fasnacht dienen die Bilder als visuelle Gedächtnisstütze. Einer der Spielleute erklärt die Szenenfolge und trägt die Verse zum jeweiligen Bild vor. Zwischen den einzelnen Szenen singen die Spielleute Choräle.

Es gibt aber auch Überraschungseffekte: Figuren treten als lebendige Gestalten aus den Bildern hervor. So der Teufel, der den Wirt zu seinem bösen Tun angestiftet hat. Oder es wird ein Huhn freigelassen. Es erinnert daran, dass der Vater auf der Rückreise wieder beim Gastwirt einkehrt und diesem erzählt, sein Sohn lebe noch. Der Wirt ruft ungläubig aus: «so dan dein sohn tuet noch leben /gewiss so fliegen hinweg die huener von dem spiess.»

Festgottesdienst in der Kirche

Und tatsächlich fliegen nach der Legende die Brathühner lebendig davon. Das wunderbare Geschehen in der Legende fassten die modernen Spielleute im Vers zusammen: «Erlebst du einen Flop: Geh zu Jakob.»

Mit dem Priester und den Gläubigen zogen die Spielleute nach ihrem Vortrag zum Festgottesdienst in die Kirche ein. Die Jakobsfeier in Tafers hat eine lange Tradition, gibt es dort doch seit 1620 eine Jakobsbruderschaft. Am 6. April 1833 waren die letzten drei Jakobspilger, Peter Aebischer und Ulrich Zosso aus Niedermonten sowie Jakob Götschmann aus Überstorf ins Bruderschaftsregister eingetragen worden. In den vergangenen Jahrzehnten erlebte die Jakobspilgerschaft eine Wiedergeburt. In diesem Rahmen wurde im Heiligen Jahre vor vier Jahren erstmals wieder das Jakobsspiel aufgeführt.

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