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Erneuter Prämienanstieg führt zu gegenseitigen Schuldzuweisungen

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BERN Die magische Zahl vom Donnerstag lautete 8,7 Prozent. Um so viel steigen die Prämien durchschnittlich, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilte. Das ist der höchste Anstieg seit 2003, aber weniger als prognostiziert: Im Frühling hatte dass BAG mit 15 Prozent gerechnet.

Die 8,7 Prozent sind aber nur die halbe Wahrheit – sie gelten nur für über 26-Jährige mit einer Franchise von 300 Franken. Das gesamte Prämienvolumen über alle Modelle und Franchisen liegt nach BAG-Direktor Thomas Zeltner bei 9,9 Prozent. Dabei werden die 19- bis 25-Jährigen am stärksten zur Kasse gebeten: Sie zahlen durchschnittlich 13,7 Prozent mehr.

Nächste Runde 2011

An der Frage, wer den Anstieg zu verantworten hat, scheiden sich die Geister – Bund und Versicherer beschuldigen sich gegenseitig. Der abtretende Gesundheitsminister Pascal Couchepin sagte vor den Medien, die Kassen hätten die Gesundheitskosten zu ungenau vorausgesagt, in den letzten Jahren zu tiefe Prämien verlangt und zu wenig Reserven gebildet.

Der Krankenkassendachverband santésuisse spielt den Ball zurück. Die Prämien seien unter politischem Druck durch den Bund zu tief angesetzt worden, sagte Sprecher Felix Schneuwly auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA: «Nach unserer Berechnung müssten die Prämien 2010 um mindestens 12 Prozent steigen, damit sie kostendeckend wären.»

Obwohl sich die Prämien seit Einführung des Krankenversicherungsgesetzes 1996 mehr als verdoppelt haben, ist ein Ende des Wachstums nicht in Sicht. «2011 gibt es nochmals Nachholbedarf», ist Schneuwly überzeugt.

Heftig reagiert hat GDK-Präsident Pierre-Yves Maillard. «Ich bin sehr wütend über das BAG», sagte er auf Anfrage. Die Korrekturen, welche die Bundesbeamten an den von den Kassen vorgeschlagenen Prämien angebracht hätten, seien lächerlich. Die politischen Parteien wollen alle handeln und haben ihre weitgehend bekannten Rezepte wiederholt. So fordert die SP ein einfacheres System für die Prämienverbilligung, die Grünen wollen einkommensabhängige Prämien und die SVP eine duale Grundversicherung. Die CVP setzt auf eine Gesundheitskarte für jeden Patienten und die FDP auf Transparenz bei den Kassen. sda

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