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«Es bestehen erhebliche Irritationen»

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Der Mitinitiant des neuen Schweizer Think­tanks Kirche – Politik, Alt-Abt Berchtold Müller vom Kloster Engelberg, fordert von der Einrichtung Sachlichkeit. Die «Gruppe» müsse Erkenntnisse und Thesen vorlegen, bevor Konsequenzen vorgeschlagen oder Entscheidungen initiiert würden, sagt Müller.

Warum braucht es diesen Thinktank?

Im Rahmen eines Gesprächs über Themen der Paulus-Akademie haben Béatrice Acklin und ich auch über das Thema Kirche und Politik gesprochen. Uns schien, dass in diesem Verhältnis auf beiden Seiten und aus unterschiedlichen Gründen erhebliche Irritationen bestehen, die sachliche und emotionale Reibungen verursachen. Um diese Gründe besser zu erfassen und daraus Konsequenzen zu ziehen, schlugen wir vor, eine kleine Gruppe von Interessierten zu einer Diskussionsrunde einzuladen. Nach dem ersten Gespräch waren die Beteiligten einverstanden, zu einem weiteren Treffen zusammenzukommen.

Welche Funktion übt dieser Thinktank bei der Sichtbarmachung der Kirche in der Schweizer Gesellschaft aus?

Die erste Diskussionsrunde zeigte durch dezidierte Stellungnahmen von beiden Seiten die Notwendigkeit, das Verhältnis zwischen Kirche und Politik neu und vertieft zu diskutieren. Auf beiden Seiten gibt es Empfindlichkeiten und Frustrationen. Ob die Diskussion im Rahmen eines Thinktanks – was für ein Begriff! – stattfinden soll, blieb offen. Ebenso ist es müssig, in der Anfangsphase der Diskussion angeben zu wollen, welche Bedeutung diese Gespräche für die Kirche oder die Gesellschaft haben werden.

Über welche Themen soll der Thinktank sprechen?

Meiner Meinung nach geht es vorläufig nicht ums Mitreden, sondern um den Versuch, die Veränderungen im Verhältnis von Gesellschaft, Politik und Kirchen zu verstehen. Wenn die Gruppe Erkenntnisse und Thesen vorlegen kann, müssen diese im weiteren Rahmen von Interessierten und Verantwortlichen diskutiert werden, bevor Konsequenzen vorgeschlagen oder Entscheidungen initiiert werden.

Sollen kirchliche Amtsträger zu politischen Themen schweigen?

Kirchliche Amtsträger, die dazu befugt und befähigt sind, haben einen klaren Auftrag: das Evangelium Jesu Christi zu verkünden. Sie sollen es kom­petent und verständlich tun. Selbstverständlich sollen sie sich in Wort und Tat engagieren und sich auf sichere Erkenntnisse der Theologie und anderer Wissenschaften stützen. In diesem Rahmen sollen sie sich zu gesellschaftlichen und politischen Fragen äussern, aber es muss klar ersichtlich sein, ob sie im eigenen Namen und Interesse sprechen oder im Sinn und Geist Jesu und im Auftrag seiner Kirche. Die Eigenständigkeit der Politik als Kunst des Machbaren und Dienst für das Allgemeinwohl muss respektiert werden.

Welche Erfahrungen kann ein Ordensmann in den Thinktank einbringen?

Ich bringe mich wie jeder andere Teilnehmer in die Diskussion ein. Ich bin motiviert durch das Interesse und die Sorge über die Veränderungen im Verhältnis zwischen Kirche und Politik. Einerseits sehe ich das Problem der überorganisierten katholischen Kirche, die von innen her schwächelt. Signale dafür sind Kirchenaustritte, abnehmende Identifikation der Getauften mit der Kirche sowie Missbräuche und Skandale.

Welche Erfahrungen bringt der Alt-Abt von Engelberg ein?

Als Benediktiner habe ich mich entschieden, mein ganzes Leben auf Gott, Jesus Christus und sein Evangelium auszurichten. Daher stehen für mich die theologischen Implikationen im Vordergrund.

«Kirchliche Amtsträger, die dazu befugt und befähigt sind, sollen sich zu gesellschaftlichen und politischen Fragen äussern.»

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