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Es kann vorwärtsgehen für die Blue Factory: Rückweisung scheitert knapp

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Die Sonne scheint weiterhin für die Bluefactory AG.
Charles Ellena

Der Generalrat der Stadt Freiburg spricht sich für die Rekapitalisierung der Bluefactory AG aus – wie zuvor das Kantonsparlament.

Unter den Augen verschiedener Besucherinnen und Besucher – darunter der grünen Gemeinderatskandidatin Mirjam Ballmer – debattierte der Freiburger Generalrat gestern Abend die Rekapitalisierung der Bluefactory AG: Stadt und Kanton sind Aktionäre der Aktiengesellschaft, die auf dem Grundstück der ehemaligen Bierbrauerei Cardinal mitten in der Stadt Freiburg ein Innovationsquartier aufbauen will (siehe Kasten).

Der Grosse Rat hat dem Antrag bereits zugestimmt. Im Stadtparlament wehte der Rekapitalisierung jedoch ein steifer Wind entgegen. Charles de Reyff (CVP), Präsident der Baukommission, kritisierte, der Vorlage fehle es an Informationen. Die Kommission stimme daher für die Rückweisung des Geschäfts.

«Quasi risikolose Anlage»

Syndic Thierry Steiert (SP) betonte, das Innovationsquartier sei wichtig für die Stadt Freiburg: wegen der Arbeitsplätze, aber auch, weil es wichtig sei, dass die EPFL in Freiburg präsent sei.

Laut Finanz- und Kulturdirektor Laurent Dietrich (CVP) ist die Rekapitalisierung aus finanzieller Sicht eine «quasi risikolose Anlage». Das Gelände sei «das beste Land im Kanton Freiburg: mitten in der Stadt, in nächster Nähe zum Bahnhof». Auch weil das Gelände so ideal sei, trage die Stadt eine grosse Verantwortung bei der Entwicklung des Innovationsquartiers. «Eine Rückweisung würde das Projekt verzögern, dabei wartet die Bevölkerung darauf, dass es vorwärts geht.»

SP-Sprecher Elias Moussa betonte: «Das Blue-Factory-Quartier liegt uns am Herzen.» Doch sei die SP-Fraktion gespalten. Den einen fehlten die Garantien für eine kulturelle Entwicklung und für sozialen Wohnungsbau auf dem Gelände der Blue Factory. Doch gebe es auch SP-Mitglieder, die die Rekapitalisierung unterstützten.

Rückweisung gescheitert

Die SVP stellte einen Rückweisungsantrag. Sprecher Christophe Giller zog eine «katastrophale Bilanz» des Innovationsquartiers: «Es gibt kaum innovative Unternehmen vor Ort, sondern Fotografen, Grafiker und Extinction Rebellion.» Das MIC in Marly habe in der gleichen Zeit viel mehr innovative Firmen angezogen. Zudem fehle es an Transparenz: «Uns liegt nicht einmal ein Businessplan vor; und wir wissen auch nicht, was die Leitung verdient.»

Auch die Grünen unterstützten den Rückweisungsantrag, wie ihr Sprecher Julien Vuilleumier erklärte. «Wir sind enttäuscht über den Mangel an Ambitionen; es fehlt seit Beginn an einer klaren strategischen Ausrichtung.» Das jetzige Immobilienprojekt sei nicht konsequent genug auf Umweltfragen konzentriert, zudem sei die Kultur nicht genügend integriert.

FDP-Sprecher David Krienbühl hielt dagegen: «Die geplante Entwicklung bringt den beiden Aktionären einen klaren Mehrwert.» Die Bluefactory  AG schaffe Arbeitsplätze, «das trägt zum lokalen Wirtschaftsleben bei».

Und auch die CVP-GLP-Fraktion sprach sich für die Rekapitalisierung aus, auch wenn ihr Sprecher Alexandre Sacerdoti betonte, dass die Blue Factory «noch weit weg von der Vision eines Innovationsquartiers mit nationaler Strahlkraft sei. «Unser Ja ist daher kein Persilschein für die Zukunft», sagte Sacerdoti. Es fehle der Leitung an Ambitionen und Ideen, um private Investoren und Schaffer anzuziehen «und so aus dem Gelände mehr zu machen als eine Immobilienplattform».

«Wir sehen keinen Grund, uns gegen das Anliegen zu stellen; das ist eine Investition in die Zukunft», sagte CSP-Sprecher Maurice Page.

Der Generalrat sprach sich mit 44 gegen 28 Stimmen bei 7 Enthaltungen gegen die Rückweisung aus. In der Schlussabstimmung sagten 46 Ja zur Rekapitalisierung, 6 stimmten dagegen, und 21 Ratsmitglieder enthielten sich der Stimme.

Zahlen und Fakten

Die Stadt verdoppelt wie der Kanton ihr Aktienkapital

2012 kauften Kanton und Stadt Freiburg gemeinsam und zu gleichen Teilen das Grundstück der ehemaligen Bierbrauerei Cardinal in der Stadt Freiburg, um dort ein Innovationsquartier entstehen zu lassen. 2014 übernahm die Bluefactory AG das Gelände. Seither haben sich dort zahlreiche Unternehmen im Wissens- und Technologiebereich angesiedelt. Platz fanden auch kulturelle und soziale Einrichtungen und Aktivitäten. Weil nun die Infrastrukturen nicht mehr ausreichen, um weitere Mieter aufzunehmen und dem Anspruch als CO2-neutrales Quartier gerecht zu werden,  sind verschiedene Bau- und Energie-Projekte in der Pipeline. Um diese zu finanzieren, haben die beiden Aktionäre der Bluefactory AG – der Kanton und die Stadt Freiburg – entschieden, das Aktienkapital um je 25 Millionen Franken zu erhöhen. Damit erhöht sich das Aktienkapital der Betreibergesellschaft des Innovationsquartiers von 50 auf 100 Millionen Franken. Der Grosse Rat hat dem Vorhaben bereits zugestimmt. Die Stadt will ihr Aktienkapital mit einer Kapitaleinlage in Höhe von 20 Millionen Franken und der Umwandlung des laufenden Darlehens der Stadt an die Bluefactory AG in Höhe von fünf Millionen Franken erhöhen; darüber stimmte der Generalrat am Montagabend ab. njb

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