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«Es soll kein trockener Unterricht sein.»

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Nach dem Start von «Zeitung in der Berufsfachschule» äussern sich die Lehrpersonen zu dem medienpädagogischen Projekt.

​Vor elf Tagen ist der Startschuss für das Projekt «Zeitung in der Berufsfachschule» gefallen. Es wird 2021 zum ersten Mal mit der Gewerblichen und Industriellen Berufsfachschule (GIBS) in Freiburg durchgeführt. Ein ganzes Schuljahr lang beschäftigen sich zwölf Klassen im Unterricht mit den «Freiburger Nachrichten». Dazu erhalten alle Schülerinnen und Schüler jeweils täglich ein Exemplar der Zeitung in die Schule und nach Hause geliefert. 

Die jungen Erwachsenen beschäftigen sich im Unterricht mit der Zeitung und lernen, kritisch damit umzugehen. Zudem betätigen sie sich auch als Reporterinnen und Reporter und schreiben eigene Artikel.

Simone Jutzet und Christian Schöpfer sind zwei der fünf Lehrpersonen, die bei dem medienpädagogischen Projekt dabei sind. Im Interview mit den FN geben die beiden Auskünfte über ihre Erwartungen an das Projekt, wie sie die FN in den Unterricht integrieren wollen und was ihre Meinung zu «Zeitung in der Schule» ist.

Weshalb haben Sie sich dazu entschieden bei dem Projekt mitzumachen?

Simone Jutzet: Ich mache mit, weil es eine gute Sache ist. Es ist etwas Neues, auch für die Schüler. Die Zeitung soll ihnen nähergebracht werden, sie sollen vermehrt die «Freiburger Nachrichten» lesen und nicht nur «20 Minuten». Die Schülerinnen und Schüler sollen die regionale Zeitung kennenlernen, insbesondere, weil es in meiner Klasse auch viele Sensler gibt. Das Projekt soll die Schüler im besten Fall auch dazu bringen, in der Freizeit mehr Zeitung zu lesen.

Christian Schöpfer: Das Projekt wurde uns vom Chefredaktor der FN vorgestellt, und ich fand es sehr spannend. Ich habe die Zeitung schon ein paar Mal im Unterricht gebraucht. Das alles in einem Konstrukt zu machen, welches schon vorbereitet ist, hat mich einfach wundergenommen. Ich hatte bisher noch nie mit dem Projekt zu tun. Ich unterrichte aber auch erst das dritte Jahr an der Berufsfachschule. Ich hatte also noch keinen Kontakt damit, habe aber die früheren Projekte in der Zeitung gesehen.

Was halten Sie generell von dem Projekt «Zeitung in der Schule»?

Simone Jutzet: Ich finde, «Zeitung in der Schule» ist generell ein gutes Projekt. Ich habe selbst vorher noch nie mitgemacht, aber ich habe manchmal die Artikel gelesen von «Zeitung im Gymnasium». Das Projekt ist eine gute Sache, da es den Jugendlichen zeigt, dass es nicht nur Sportartikel in der Zeitung gibt, sondern auch viel Regionales und Internationales.

Christian Schöpfer: Generell finde ich es ein gutes Projekt. «Zeitung in der Berufsfachschule» ist etwas Neues, und ich finde es wichtig, dass sich Jugendliche mit dem Medium Zeitung und nicht nur mit Social Media auseinandersetzen. Ich finde es wichtig, dass sie sich überlegen, wo die News herkommen, und finde es gut, dass man das in der Schule anschaut. Sie können lernen, wie sie mit News umgehen sollen und was sie mit diesen News dann konkret anfangen können.

Ich finde es wichtig, dass sich Jugendliche mit dem Medium «Zeitung» und nicht nur Social Media auseinandersetzen.

Christian Schöpfer 
Berufsschullehrer 

Was sind Ihre Erwartungen und Ziele bei dem Projekt ?

Simone Jutzet: Das Ziel ist es auf jeden Fall, viele Themen des Lehrplans mit dem Projekt zu verknüpfen. Es soll kein trockener Unterricht sein, er soll eben mit der Zeitung verknüpft werden. Die Schülerinnen und Schüler sollen verstehen, wie eine Zeitung aufgebaut ist, wie man eine Zeitung richtig liest und natürlich auch, wie ein Artikel aufgebaut ist und wie man einen schreibt.

Christian Schöpfer: Ich bin gespannt, wie es sein wird, wenn wir in die Phase reinkommen, in der wir die Artikel schreiben. Es ist ein neues Niveau. Nicht unbedingt schlechter oder besser, sondern einfach ein Niveau, welches es so in der Zeitung bisher noch nie gegeben hat. Es wird definitiv nicht einfach, aber spannend. Für die Jungen ist es auch spannend, so eine Zeitungsredaktion kennenzulernen. Ich hätte auf jeden Fall Freude, wenn sie sich nach dem Projekt überlegen würden, die Zeitung weiterzulesen, und sie die Überlegung machen würden, dass News nicht nur Bilder sind, sondern sich fragen würden, woher diese News kommen.

Warum ist es Ihrer Meinung nach wichtig, dass dieses Projekt auch in der Berufsfachschule durchgeführt wird?

Simone Jutzet: Ich denke, Berufsschüler befassen sich noch weniger mit dem Lesen als zum Beispiel Gymnasiasten. Das Projekt könnte die Jugendlichen dazu bringen, in der Freizeit mehr zu lesen, statt fernzusehen.

Christian Schöpfer: Gerade beim Kurs «Allgemeinbildung» zeigen wir den Jugendlichen auf, was neben dem Arbeiten wichtig ist. Es ist menschlich, sich informieren zu wollen. Das Projekt kann ihnen einen guten Einblick in die Zeitung geben, wie man sich informiert. Wir sehen die Klassen nur einmal in der Woche, das ist nicht viel Zeit, aber es ist wichtig, dass wir das tun.    

Das Projekt könnte die Jugendlichen dazu bringen, in der Freizeit mehr zu lesen, statt fernzusehen.

Simone Jutzet
Berufsschullehrerin

Wie gedenken Sie die FN in den Unterricht zu integrieren? Haben Sie schon ein paar Ideen?

Simone Jutzet: Ich habe sicher vor, mindestens 15 Minuten des Unterrichts für die Zeitung zu verwenden. Ich werde dann jeweils einen kleinen Arbeitsauftrag geben, den die Schülerinnen und Schüler ausführen sollen. Das könnte zum Beispiel sein, in einem Bericht alle W-Fragen rauszusuchen oder zu schauen, wie ein Interview aufgebaut ist. Manchmal sollen sie aber auch einfach nur in der Zeitung stöbern. Es gibt hier so viele Möglichkeiten, aber die Jugendlichen sollen vor allem vom Projekt profitieren können.

Christian Schöpfer: Am Anfang soll es darum gehen, dass die Jugendlichen die Zeitung kennenlernen. Sie sollen lernen, worauf man achtet, wenn man einen Artikel liest. Zum Beispiel, was man erwartet, wenn man einen Titel liest. Das Sich-Befassen mit den News finde ich sehr wichtig. Ich habe mir aber auch vorgenommen, sie eigenständig arbeiten zu lassen, indem ich sie beispielsweise Kurzpräsentationen eines Artikels machen lasse, damit wir dann darüber diskutieren können in der Klasse. Die Zeitung lässt sich also gut in den Unterricht integrieren. So kann man von einem aktuellen Artikel in der Zeitung gut zum aktuellen Schulstoff übergehen.

Was könnten Ihrer Meinung nach die Herausforderungen des Projekts an der Berufsschule sein?

Simone Jutzet: Es wird sicher ein paar geben. Ich sehe eine Herausforderung beim Verfassen der Artikel, bei der Koordination und beim Korrigieren der Texte. Natürlich stellen sich auch Fragen wie «Schaffen wir es, eine halbe Seite zu füllen?» oder «Wie wollen wir den Artikel aufbauen?». Ich denke, da muss ich bei den Schülerinnen und Schülern einen grossen Anstoss geben und ihnen sagen, wie es genau laufen soll.

Christian Schöpfer: Eine Herausforderung wird sicher das Schreiben sein. Denn dort sind wir zeitlich limitiert. Ich habe noch etwas Respekt davor, diese Artikel mit ihnen zu schreiben. Es muss schliesslich etwas qualitativ Gutes sein, und ich habe hohe Erwartungen. Dann kommt es auch noch auf die Artikel an. Je nachdem könnten einige Themen in den Klassen zu Konflikten führen. Es ist aber wichtig, dass man die Diskussion sucht, vor allem, wenn es auch um politische Abstimmungen geht.

Was könnten die positiven Effekte von «Zeitung in der Berufsfachschule» sein?

Simone Jutzet: Natürlich, dass die Schülerinnen und Schüler am Schluss Freude haben, ihren Artikel in der Zeitung zu sehen. Möglicherweise auch, dass sie mehr Zeitung lesen und Freude daran haben. Ein positiver Effekt wäre vielleicht auch, dass sie weniger Fehler beim Schreiben machen und nicht mehr nur Beiträge auf Instagram oder SMS lesen.

Christian Schöpfer: Es könnte durchaus sein, dass die Jugendlichen durch das Projekt mehr Inhalte haben, über die sie mit Erwachsenen diskutieren können. Dadurch, dass sie sich mehr mit News befassen, können sie besser darüber reden und argumentieren. Es kann ihnen helfen, mit Leuten in Kontakt zu kommen, weil man vorher vielleicht nicht genau gewusst hat, worüber man mit einer Person reden kann. Sie können dann auf die Zeitung zurückgreifen und ein Gespräch damit eröffnen. Ich denke nicht unbedingt, dass sie danach mehr Zeitung lesen werden, aber dafür werden sie es bewusster tun.

Dadurch, dass sie sich mehr mit News befassen, können sie besser darüber reden und argumentieren.

Christian Schöpfer 
Berufsschullehrer 

Wie schätzen Sie die Motivation der Schülerinnen und Schüler ein, bei diesem Projekt mitzumachen?

Simone Jutzet: Ich kann das nicht genau einschätzen. Aber wenn ihnen das Thema gefällt, dann sind sie schon motiviert. Wenn wir dann einen Ausflug machen, Fotos machen und die Interviews führen, dann wird die Motivation sicher wach werden. Im Schulzimmer hält sich die Motivation in Grenzen, aber die wird sich dann sicher noch entfalten.

Christian Schöpfer: Ich denke, der Grossteil ist sehr interessiert daran. Es kommt mir auch nicht so vor, als wäre jemand schon bei einem vorherigen Projekt dabei gewesen. Es ist also alles neu für sie. Bei Projektstart habe ich die Zeitung bekommen, die habe ich den Schülerinnen und Schülern am Dienstag in die Hand gedrückt. Ich habe ihnen keinen Auftrag gegeben, sie haben automatisch in der Zeitung herumgeblättert. Ich denke also schon, dass sie interessiert an dem Projekt sind.

Interviewten Lehrpersonen

Christian Schöpfer und Simone Jutzet

Die 38-jährige Simone Jutzet ist seit 2010 an der Berufsfachschule tätig und nimmt mit einer Klasse am Projekt teil. Mit vier Klassen hat sich der 28-jährige Christian Schöpfer beim Projekt angemeldet. Er unterrichtet seit drei Jahren an der Berufsfachschule. agr

Zum Projekt

«Zeitung in der Berufsfachschule»

«Zeitung in der Schule», «Zeitung in der Orientierungsschule», «Zeitung im Gymnasium» und jetzt zum ersten Mal «Zeitung in der Berufsfachschule». Das sind die medienpädagogischen Projekte der «Freiburger Nachrichten».

Nach der ersten Durchführung des Lese- und Schreibförderungsprojekts auf der Primarschulstufe 2007, kommt 2021 die erste Ausgabe von «Zeitung in der Berufsfachschule» dazu. Fünf Lehrpersonen mit zwölf Klassen der GIBS nehmen daran teil.

Unterstützt wird das Projekt durch drei Unternehmen der Region. Die Freiburger Kantonalbank, Groupe E und der Freiburger Arbeitgeberverband gehören zu den diesjährigen Wirtschaftspartnern des Projekts. agr

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