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«Es vergeht kaum ein Tag ohne etwas Neues, Routine hat hier keinen Platz»

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Am 6. November stellt sich der amtierende Oberamtmann des Seebezirks, Daniel Lehmann, erneut der Wahl. Anfang 1997 trat er sein Amt erstmals an. Der FDP-Amtsträger sagt, er sei noch nicht amtsmüde. Er kann Erfolge vorweisen, zum Beispiel mit den Fusionsprozessen im Seebezirk, die er entscheidend mitgeprägt hat. Doch auch angesichts vieler Dossiers, denen kein Erfolg beschieden war, kann er sich seiner Wiederwahl keineswegs sicher sein.

 

 Sie treten im Herbst wieder an für die Wahlen zum Oberamt des Seebezirks. Was sind Ihre Beweggründe?

Meine Arbeit gefällt mir und ich bin noch zu jung, um in Rente zu gehen.

 

 Es wäre Ihre fünfte Amtsperiode. Sie scheinen noch nicht amtsmüde zu sein?

Nein, meine Aufgaben sind interessant und vielfältig. Gerade jetzt läuft viel im Bezirk: mit der Veränderung der Gemeindestrukturen, der Neuordnung in der Raumplanung, den neuen Strukturen im Gesundheitswesen. Zudem stehe ich mit 58 noch voll im Saft.

 

 Routine hat sich also auch nach bald 20 Jahren noch nicht eingeschlichen?

Es ist jeden Tag eine andere Arbeit. Es vergeht kaum ein Tag ohne etwas Neues – sowohl in der politischen, als auch in der administrativen Arbeit–Routine hat keinen Platz in diesem Amt. Natürlich gibt es viele administrative Abläufe, Gesetzesanwendung und Gesetzesumsetzung, die eine gewisse Routine mit sich bringen. Diese Geschäfte werden aber im Wesentlichen von meinen Mitarbeitenden erledigt. In den Bereichen, in denen ich aktiv bin, gibt es ständig etwas Neues zu tun.

 

 Und es ist auch spannend, die zentrale Figur im Bezirk zu sein, nehme ich einmal an …

Der Oberamtmann hat ja keine politischen Entscheidungskompetenzen. Er hat auch keine finanziellen und personellen Mittel, um Projekte zu realisieren. Meine Aufgaben sind die Vernetzung und die Koordination der Arbeiten im Bezirk. Der Auftrag umfasst alle Bereiche der Staatstätigkeit, mit dem Ziel, den Bezirk zu fördern und die Gemeinden zu unterstützen. Ich kann nicht sagen: «Wir gehen in diese Richtung.» Ich leiste die nötige Unterstützung, damit es in allen Politikbereichen vorangeht. Arbeitskraft und Überzeugungskraft, das sind meine Mittel. Ich habe etwas bewegt in diesen vier Amtsperioden. Aber nie allein. Das war beim Fusionsdossier so, beim Gesundheitsnetz, das 2008 gegründet wurde, oder beispielsweise bei der Tourismus- und Wirtschaftsförderung. Da habe ich ebenfalls meinen Beitrag geleistet.

Seit nunmehr fast 20 Jahren sind Sie im Amt. Was hat sich seit Ihrem Amtsantritt an Ihrer Arbeit und den Rahmenbedingungen verändert?

Was vor 20 Jahren aktuell war, ist es heute vielleicht weniger, und unterdessen sind neue Bereiche im Fokus. Und in Themen, die schon früher aktuell waren, sind neue Aspekte, Aufgaben und Vorgaben in den Vordergrund gerückt. Im Baubereich zum Beispiel gibt es immer wieder neue Regelungen. So sind bei der Neuregelung der Baubewilligungsverfahren umfassende Aufgaben von den kantonalen Dienststellen auf die Oberämter übertragen worden. Zu Recht, denn der Gesuchsteller hat ein Anrecht, zu erfahren, was die Entscheidbehörde dazu meint, wenn eine begutachtende Dienststelle im Gesuchsdossier Anpassungen verlangt. Diese neuen Aufgaben haben in den Oberämtern zu mehr Arbeit geführt, ohne dass entsprechende Personaldotationen zugesprochen wurden.

 

 Das Dossier Gemeindefusionen begleitet Sie von Beginn an. Sie erhielten den Auftrag, die Fusionspläne auszuarbeiten. Konnten Sie da entscheidend Einfluss nehmen?

Diese Planungsgrundlagen sind ein Hilfsmittel für die Gemeinden, und keine Entscheidungen. Sie zeigen auf, in welche Richtung es gehen könnte, doch die Gemeinden entscheiden. Die Fusionen mache nicht ich. Ich helfe in der Vorbereitung. So konnte ich beispielsweise an Informationsveranstaltungen auch auf die regionale Bedeutung dieser Fusionsprozesse hinweisen. Durch die Stärkung der jeweiligen Zentren, Murten und Courtepin, aber auch im Vully und zuvor Gurmels, stärken wir den Seebezirk insgesamt. Weil wir innerhalb des Bezirks effizienter vorankommen können und unsere Anliegen gegenüber aussen besser vertreten können. Diese Funktion ist wichtig. Der einzelne Bürger, der über Ja und Nein zu einer Fusion abstimmt, merkt das aber nicht unbedingt.

 

 Ihre Arbeit hat auch Schattenseiten, wir erinnern uns an den Fall Buess, als das Kantonsgericht einen Entscheid von Ihnen gekippt und ein Firmengebäude für nicht zonenkonform bezeichnet hat. Hat Sie das irritiert?

Dass eine höhere Gerichtsinstanz einen Fall anders beurteilen kann als ich, ist nichts Aussergewöhnliches. Das gehört zum Job. Auch das Kantonsgericht und sogar das Bundesgericht mussten ja schon erleben, dass Entscheide von einer höheren Instanz korrigiert worden sind. Immerhin darf ich darauf hinweisen, dass die Entscheide des Oberamtes in den meisten Fällen vom Kantonsgericht bestätigt werden.

 

 Das war beim Fall Buess nicht so …

Auch wenn Vorschriften durchaus in guter Absicht erlassen werden, weil wir die Entwicklung bis in die kleinsten Details steuern möchten: Dieser Fall ist ein Beispiel, wie wir uns mit unseren Regulierungen und Vorschriften in unserer Entwicklung selbst blockieren. Das ist eine schweizweite Tendenz, die mir Sorge bereitet. Im Fall der Firma Buess war ursprünglich allen klar, dass sie an diesen Standort kommen sollte. Dass bei der Erarbeitung des Quartierplanreglements durch die Gemeinde Formulierungen gewählt wurden, die zum Problem werden könnten, merkte niemand. Und die Gerichte haben nun entschieden, dass die Tätigkeit dieser Firma nicht reglementskonform sei. Ich bedaure dies für die Firma. Aber die Gerichtsentscheide sind zu akzeptieren.

 

 Nun wollen Sie es bei der Oberamtswahl noch mal wissen. Welche Argumente können Sie in die Waagschale werfen?

Ich habe gezeigt, dass ich für diesen Bezirk Einiges gemacht habe und dass ich auch bereit bin, dies weiterzuführen. Die Erfahrungen gerade mit den frischen Dossiers, die wir in der letzten Zeit aufgegleist haben, sind sicher fruchtbar für die nächste Amtsperiode. Die Herausforderung der nächsten Jahre wird die Umsetzung des neuen regionalen Richtplanes sein und dort vor allem der regionalen Arbeitszonen. Da kann ich noch meinen Beitrag leisten, diesen Bezirk voranzubringen, und ich würde dies gerne tun. Deshalb hoffe ich, dass mir die Bevölkerung wieder ihr Vertrauen ausspricht.

 

 Sie stellen sich einer Wahl und könnten diese auch verlieren. Haben Sie einen Plan B für den Fall, dass Sie abgewählt würden?

Ich habe keinen Plan B und keine andere Stelle im Fall einer Abwahl in Sicht. Es wäre zu diesem Zeitpunkt wohl auch nicht unbedingt sinnvoll, Alternativen zu suchen.

«Meine Arbeit gefällt mir und ich bin noch zu jung, um in Rente zu gehen.»

Daniel Lehmann

Oberamtmann des Seebezirks

Zur Person

Seit bald 20 Jahren im Oberamt tätig

Der Murtner FDP-Mann Daniel Lehmann, 58, kandidiert dieses Jahr das fünfte Mal für das Oberamt des Seebezirks. Gewählt wurde er im November 1996, knapp im zweiten Wahlgang in einem spannenden Rennen gegen Yvonne Stempfel (CVP). Während Lehmann bei den Wahlen 2001 und 2006 als einziger Kandidat angetreten war, musste er sich 2011 gegen den Parteilosen Olivier Kämpfer aus Salvenach behaupten.Und dieser schlug sich überraschend gut: Der wenig bekannte und politisch unerfahrene Kämpfer erhielt über einen Drittel der Wählerstimmen. Für Lehmann stimmten 65 Prozent. Von Amtes wegen übt Lehmann verschiedene Funktionen aus, unter anderem ist er Präsident der Delegiertenversammlung des Gesundheitsnetzes sowie des Regionalverbandes See. Lehmann steht auch dem Organisationskomitee der Murten Classiscs vor.fca

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